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Justus Pludra·24. November 2024
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Manchester United soll endlich wieder auf Erfolgskurs kommen. Neu-Coach Ruben Amorim ist bereits der siebte Trainer, der sich am tonnenschweren Erbe von Sir Alex Ferguson versucht. Auch seine Mission ist es, die weitestgehend verunsicherte Truppe zu retten. Doch eine unerwartete Ausnahme trotz vor Selbstbewusstsein.
Klar: wäre, wäre, Fahrradkette. Aber wenn dieser Artikel vor einem Jahr erschienen wäre, hätte er wohl die gegenteilige Tendenz gehabt. Mit den Vorschusslorbeeren eines sicheren Rückhalts von Inter Mailand wurde André Onana im Sommer 2023 zu den Red Devils geholt. Er sollte einen brutalen Fehlstart hinlegen.
Schlimme Patzer, unerklärliche Fehler im Stellungs- und Aufbauspiel. Die investierten knapp 50 Millionen Euro schienen das nächste teure Missverständnis zu sein. Heute würde das niemand mehr über ihn sagen - im Gegenteil.
"Er hat ihnen den Punkt gerettet", lobte Ex-United-Coach José Mourinho den Torhüter jüngst. Onana hatte mit "zwei unmöglichen Paraden" (O-Ton Mourinho) zuvor das 1:1-Remis gegen Fenerbahce in der Euro League festgehalten. Für den Ex-United-Coach war Onana "der entscheidende Spieler".
Es ist der vorläufige Höhepunkt einer steten Entwicklung, die der Schlussmann nach seinem vermasselten Start in Manchester hinlegte. Am Ende der letzten Saison hatten nur vier andere PL-Keeper öfter ihren Kasten sauber gehalten. Niemand zeigte mehr Paraden als der Kameruner.
In der laufenden Spielzeit legte der 28-Jährige weiter zu. 2023/24 musste Onana im Schnitt noch 1,53 Mal pro Ligamatch hinter sich greifen. Jetzt sind es nur noch 1,09 erwartete Gegentreffer pro Partie. Erstmals seit David de Gea im November 2021 gelang es in Onana einem United-Torwart einen Elfmeter zu parieren. Im September parierte der 1,90-Meter-Mann beim Stand von 0:0 gegen Southampton. Sein Team gewann am Ende mit 3:0.
Zahlen, die für Ruben Amorim eine Sorge weniger bedeuten. Am Sonntag gibt der Portugiese gegen Ipswich Town seinen Einstand an der Seitenlinie. Portugal-Experte Tom Kundert beschreibt den 39-Jährigen gegenüber der 'Daily Mail' als "brillianten Kommunikator". Er sei jemand, der "seine Meinung offen sagt", pflichtete ihm Kollege Duarte Monteiro gegenüber 'Sky Sport' bei.
Amorim selber spricht mit Bezug auf seinen neuen Job von einer "Aufgabe, die viele für unmöglichen halten. Ich denke aber das es möglich ist." Selbstbewusstsein hat der erhoffte Heilsbringer also offenkundig genauso viel, wie Onana durch seine Leistungen auf dem Platz haben dürfte.
Wer weiß, vielleicht wecken der selbsternannte "Träumer" Amorim und der schon als Transferflop abgestempelte Onana den schlaffenden Riesen aus dem roten Teil von Manchester. Es ist definitiv an der Zeit, dass sich der 82-jährige Sir Alex keine Sorgen mehr um "seinen" Verein machen muss.
📸 Carl Recine - 2024 Getty Images