
liga3-online.de
·6. April 2025
Vor Spiel in Essen: Polizei schickt Hansa-Fans zurück

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Rund 1.700 Hansa-Fans hatten sich für die Partie bei Rot-Weiss Essen am Sonntagabend angekündigt, ins Stadion schafften es allerdings nicht alle. Rund 45 Minuten vor Anpfiff war eine dreistellige Anzahl von Rostocker Anhängern von der Polizei gestoppt und noch während des laufenden Spiels nach Hause geschickt worden.
Die Anhänger waren auf der Bundesstraße 224 in Höhe des Schlosses Wittringen in Gladbeck – etwa zehn Kilometer vom Stadion entfernt – von der Polizei angehalten worden, nachdem es einen Hinweis gegeben habe, dass mehrere Fans "Schutzbewaffnung und Vermummungsmaterial mitführen sollten", wie es in einer Pressemitteilung heißt. Daher habe die Polizei mehrere Fahrzeuge mit Rostocker Fans kontrolliert. Während der eineinhalbstündigen Kontrolle seien sieben Verstöße gegen das Vermummungsverbot und ein Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz festgestellt sowie zweimal Schutzbewaffnung aufgefunden worden. "Gegen diese Personen wurden Platzverweise ausgesprochen und entsprechende Verfahren eingeleitet. Ihnen wurde der Besuch des Stadions untersagt."
Im Zuge der polizeilichen Maßnahmen habe sich die Gruppe der übrigen Hansa-Fans – insgesamt waren 100 Fahrzeuge in die Straßensperrung geraten – dazu entschlossen, mit den kontrollierten Personen die Heimreise nach Rostock anzutreten. Im Stadion machte sich das Fehlen der Anhänger, die augenscheinlich zur Fanszene gehörten, bemerkbar. Weder wurden Banner gehisst, noch Fahnen geschwenkt. Auch einen organisierten Support gab es nicht.
Die Partie zwischen Rot-Weiss Essen und Hansa Rostock war im Vorfeld als Risikospiel eingestuft worden, nachdem Hansa-Hooligans beim Hinspiel einen Sonderzug mit Essener Fans angegriffen hatten. Laut den Erkenntnissen der Polizei hatten sich Anhänger beider Vereine im Vorfeld zu einer Schlägerei verabredet. Mitte März war es daher zu bundesweiten Hausdurchsuchungen gekommen. Rund 450 Beamte waren im Einsatz und hatten 31 Tatverdächtige identifiziert. Gefunden worden waren unter anderem zwei Kugelbomben.
Entsprechend hoch waren die Sicherheitsvorkehrungen vor dem Rückspiel, für das die Hansa-Fans nur Stehplatzkarten erhalten hatten. Außerdem wurde im Gästeblock nur alkoholfreies Bier angeboten, darüber hinaus schickte die Kogge eigene Ordner nach Essen, um die Sanitäranlagen vor ähnlichen Zerstörungen wie zuletzt in Aachen zu schützen. Die Polizei zog anschließend ein positives Fazit: "Die Umsetzung des Einsatzkonzeptes ist aufgegangen. Durch konsequentes polizeiliches Auftreten haben wir einen sicheren Spielverlauf gewährleistet", resümierte der Leitende Polizeidirektor Peter Both nach Einsatzende.
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