OneFootball
Annika Becker·20. Juli 2021
OneFootball
Annika Becker·20. Juli 2021
In unserer Vorschau auf die Gruppen des Olympischen Fußballturniers der Frauen blicken wir heute auf die Gruppe F. Während es für Sambia die erste Teilnahme an einem weltweiten Turnier ist, ist es für Rekordspielerin Formiga bereits die siebte Teilnahme. Unterdessen drehen die Niederländerinnen schon mal die Lautstärke hoch.
FIFA Weltrangliste: Platz 4
Egal, ob es am Ende aufs Treppchen geht oder nicht, die Oranje Leeuwinnen haben vorsorglich Partysounds im Stil des Eurovision Song Contests im Gepäck. Die Vorbereitung verlief durchwachsen, auf eine Niederlage gegen starke Italienerinnen folgte ein 7:0 gegen Norwegen, das allerdings nicht in Bestbesetzung auflaufen konnte. Durch ihre herausragende Offensive sind sie auf jeden Fall im erweiterten Favoritinnenkreis und beim Tipp der englischen Redaktion habe ich sie auf dem ersten Platz vermutet.
Schon jetzt auf Platz eins sind die Niederländerinnen laut Outsports in einer ganz anderen Kategorie, sie stellen nämlich das Team mit den meisten öffentlich geouteten LGBTQIA+ Spielerinnen. Insgesamt sind es mit 157 bei diesem Olympischen Turnier so viele wie noch nie. Unter anderem breitere Akzeptanz und Selbstermächtigung der Sportler*innen durch die sozialen Medien machen es möglich.
FIFA Weltrangliste: Platz 15
Die Chinesinnen qualifizierten sich nach einem schwierigen letzten Jahr erst diesen April mit einem 1:2-Sieg und einem 2:2-Unentschieden gegen Südkorea für die Olympischen Spiele. Die Nominierungen für das Turnier danach überraschten.
Denn wichtige Stammspielerinnen aus den beiden Qualifikationsspielen wurden nicht berücksichtigt, gleich 13 Spielerinnen des Teams haben jeweils weniger als zehn internationale Einsätze, vier von ihnen sogar bisher gar keine. Die erfahrenen Shanshan Wang, Haiyan Wu und Shuang Wang sollen die neu formierten Steel Roses anführen. Ein weiterer Trumpf ist die sichere Torhüterin Shimeng Peng.
FIFA Weltrangliste: Platz 104
Für Sambia sind die Olympischen Spiele in Tokio die erste Teilnahme an einem großen internationalen Turnier außerhalb der Afrikameisterschaft. Die Copper Queens sind das mit Abstand jüngste Team dieses Turniers und stellen auch die jüngste Spielerin: Esther Siamfuko von der Queens Academy ist erst sechzehn Jahre alt. International am bekanntesten ist Stürmerin Barbra Banda vom chinesischen Verein Shanghai Shengli.
Anfang 2021 wurde mit der FAZ Women Super Division in Sambia eine nationale erste Liga gegründet, diese startete im März und ist gerade bis zum 14. August 2021 unterbrochen. Die meisten Nationalspielerinnen kommen von den Red Arrows und den Green Buffaloes. In ihrer Gruppe werden sie es sehr schwer haben, aber wie heißt es so schön: Dabei sein ist alles.
FIFA Weltrangliste: Platz 7
Pia Sundhage kennt sich aus mit den Olympischen Spielen, mit den USA erreichte sie zweimal Gold. Jetzt versucht sie es mit Brasilien. Geschlagen geben musste sich die Seleção in diesem Jahr nur den USA beim SheBelieves Cup. In der Vorbereitung auf Tokio gab es ein 3:0 gegen Russland und ein 0:0 gegen Kanada. Noch relativ neu im Kader ist die erst 18-jährige Giovana Queiroz vom FC Barcelona, sie ist eine Option für die Offensive.
Marta und Formiga sind so kämpferisch wie eh und je, letztere ist als älteste Spielerin des Turniers auch die mit den meisten Einsätzen bei Olympischen Spielen. Für sie ist es bereits die siebte Teilnahme – als allererster Mensch im Fußball überhaupt!