"Wahnsinn": Rostocks Kinsombi schreibt Drittliga-Geschichte | OneFootball

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·1. Februar 2025

"Wahnsinn": Rostocks Kinsombi schreibt Drittliga-Geschichte

Artikelbild:"Wahnsinn": Rostocks Kinsombi schreibt Drittliga-Geschichte

Mit dem Auswärtssieg in Dortmund hat der F.C. Hansa Rostock nicht nur eine direkte Reaktion auf die 1:4-Niederlage gegen den SV Wehen Wiesbaden am letzten Samstag gezeigt, sondern sich auch – in Person von Christian Kinsombi – einen Platz in den Geschichtsbüchern der 3. Liga gesichert. Zum vierten Mal in Folge netzte der 25-Jährige als Joker ein – das gab es zuvor noch nie.

"Rekorde sind immer was Cooles"

64 Minuten waren im Stadion Rote Erde gespielt, als Kinsombi in die Partie kam und mit seinem ersten Ballkontakt nur zwei Zeigerumdrehungen später die Führung für die Kogge erzielte. Damit traf der 25-Jährige zum vierten Mal in Folge als Joker, was in der Historie der 3. Liga noch nie einem Spieler gelungen war. "Wahnsinn, solche Geschichten schreibt der Fußball", meinte Trainer Daniel Brinkmann im "MagentaSport"-Interview dazu. Kinsombi selbst gab sich hingegen ganz bescheiden: "Rekorde sind immer was Cooles. Und dass wir jetzt noch gewinnen konnten, macht es umso besser." Auch seinen Treffer kommentierte er recht nüchtern: "Ich habe versucht, den aus dem Instinkt heraus irgendwie reinzuschießen. Das hat irgendwie geklappt."


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Dass der Mittelfeldspieler immer nur als Joker kommt, sei zwar "ärgerlich, denn man will immer von Anfang an spielen, aber wenn es der Mannschaft hilft und wir gewinnen, was soll man machen?", meinte Kinsombi. Und nach den Worten Brinkmanns wird sich an der Joker-Rolle auch erstmal nichts ändern: "Es wird schwierig, ihn jetzt in die Startelf zu packen, wenn er immer als Joker zusticht." Somit dürfte der 25-Jährige auch nächsten Sonntag im Heimspiel gegen Viktoria Köln zunächst wieder auf der Bank sitzen. Dennoch weiß Brinkmann, was er an ihm hat: "Er darf sich bei mir entfalten und auch mal was Verrücktes – zumindest in der gegnerischen Hälfte. Er ist einfach ein Straßenfußballer, ein Zocker, der hat da Bock drauf, irgendwas Verrücktes zu machen. Und wenn ich ihm das nehme, dann nehme ich ihm auch so diese Freiheit im Kopf. Und das möchte ich einfach nicht. Und ich glaube, dass das ihm gut tut." Mit dem Stempel "Edeljocker" müsse er nun leben.

Rückstand nach oben wieder verkürzt

Über den Auswärtssieg zeigte sich der Hansa-Coach indes überglücklich, sprach von einem verdienten Erfolg und betonte: "Wenn man eine Woche vorher kein gutes Spiel hingelegt und verloren hat, dann ist natürlich auch Erleichterung da." Zumal neben Kinsombi mit Benno Dietze auch der zweite Joker des 39-Jährigen stach, bereitete der Mittelfeldspieler doch beide Treffer vor. Brinkmann sprach dem 21-Jährige ein ausdrückliches "Sonderlob" aus: "Er hat die ganze Woche super trainiert. Ich freue mich einfach total für ihn, dass er seine guten Leistungen jetzt richtig krönen konnte. Das wird jetzt die Messlatte sein."

Durch den Sieg und die gleichzeitige Niederlage des 1. FC Saarbrücken liegt die Kogge als Siebter jetzt nur noch vier Punkte hinter Platz 3. Geht doch noch was Richtung direkter Wiederaufstieg, nachdem die Beteiligten zuletzt betont hatten, vorerst nicht mehr nach oben zu schauen? "Wir sind Hansa Rostock, dass wir Ambitionen haben, das ist doch ganz klar. Wir haben aber letzte Woche gesehen, dass alles nicht so einfach ist", so Brinkmann. "Wenn wir ein ganzes Stück näher ranrücken, dann können wir uns da irgendwann drüber unterhalten. Aber aktuell fahren wir ganz gut damit, wenn wir von Spiel zu Spiel schauen." In eine ähnliche Kerbe schlug auch Kinsombi, der sich auch weiterhin voll und ganz in den Dienst der Mannschaft stellen will. Und es Brinkmann mit Toren schwieriger machen will, ihn nicht von Anfang an zu bringen.

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