liga3-online.de
·23. Juli 2023
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·23. Juli 2023
Eine neue Spielzeit in der 3. Liga steht bevor. Mit dem SSV Ulm darf ein weiterer Verein erstmals in der eingleisigen dritthöchsten Spielklasse ran. Dadurch erstreckt sich das Teilnehmerfeld in der niedrigsten deutschen Profiliga auf mittlerweile 67 Teams. Während einige Klubs (Union Berlin, RB Leipzig) den ganz großen Sprung nach oben geschafft und sich in der Bundesliga etabliert haben, sind andere Teams von der ganz großen Bühne vorerst verschwunden. Auf diese Vereine blickt liga3-online.de in seiner Serie. Heute: KFC Uerdingen.
14 Jahre Bundesliga, 13 Spielzeiten in der Zweitklassigkeit und drei Saisons in der 3. Liga: Die Historie, auf die der KFC Uerdingen zurückblickt, lässt sich durchaus sehen. Die vergangenen Jahre bei den Krefeldern sind allerdings wohl mehr aufgrund finanzieller Schwierigkeiten als durch sportliche Erfolge in Erinnerung geblieben.
Noch vor etwas mehr als zwei Jahren spielte der KFC in der 3. Liga, musste in der Saison 2020/2021 trotz des 16. Platzes und 41 Punkten, die sportlich für den Klassenverbleib ausgereicht hätten, den Gang in die Regionalliga West antreten. Das lag daran, weil der Verein aufgrund finanzieller Engpässe keine Zulassung für die 3. Liga erhalten hatte. Das Ende der Fahnenstange sollte dabei noch längst nicht erreicht sein. Denn für den von Investoren geführten Klub sollte nur zwölf Monate später bereits der nächste Abstieg in die Oberliga Niederrhein folgen.
So richtig heimisch konnte sich der frühere Bundesligist auch gar nicht fühlen. Schließlich absolvierte Uerdingen den Großteil seiner Heimspiele in der West-Staffel der 4. Liga nicht im heimischen Stadion an der Grotenburg, sondern in der IMS-Arena, der Heimspielstätte der SSVg Velbert. Neu war die Abwesenheit von zu Hause aber nicht. Schon in der 3. Liga trug der KFC seine Heimspiele unter anderem beim MSV Duisburg und Fortuna Düsseldorf aus.
Negativer Höhepunkt der Heimspiele auf fremden Plätzen war in der 4. Liga das Duell gegen Rot-Weiss Essen. Der KFC Uerdingen kassierte dabei eine historische Niederlage, musste sich in Velbert gegen den späteren Meister und Aufsteiger 0:11 geschlagen geben. Bis heute ist es die höchste Niederlage, die ein Verein in der aktuellen Form der Regionalliga West einstecken musste.
Einen Hoffnungsschimmer gab es dann aber immerhin zum Ende der Spielzeit, obwohl der Abstieg aus der 4. Liga auch rechnerisch bereits unvermeidbar war. Für die letzten beiden Heimspiele der Saison konnte der DFB-Pokalsieger von 1985 (2:1 im Endspiel gegen den FC Bayern München) nach fast vier Jahren wieder in die heimische Grotenburg zurückkehren. Unbedingt erfolgreicher waren die beiden Partien den VfB Homberg (0:4) und die U 23 des FC Schalke 04 (3:4) zwar nicht, mit jeweils 2.000 Besuchern waren die beiden Begegnungen aber ausverkauft, sodass einiges an Geld in die klamme KFC-Kasse gespült wurde, anstatt Stadion-Mieten an andere Vereine zahlen zu müssen.
Geld, das die Uerdinger durchaus gebrauchen könnten, wenn es nach dem sechsten Platz in der vergangenen Spielzeit in der fünftklassigen Oberliga Niederrhein in dieser Saison nun mit der Rückkehr in die Regionalliga West klappen soll.
Damit dies gelingt, sorgte Uerdingen mit einer namhaften Rückholaktion auch bundesweit für Aufsehen. Nach insgesamt vier Jahren – wechselte im Sommer 2019 vom KFC zum FC Ingolstadt – kehrt der frühere Bundesliga-Profi Maximilian Beister nach Krefeld zurück – allerdings nicht mehr auf den Platz, sondern in neuer Funktion. Der 32-jährige Beister soll ab sofort dem Sportlichen Leiter Dmitry Voronov, der zum Ende der letzten Spielzeit als Interimstrainer eingesprungen war, beratend zur Seite stehen. "Nach Beendigung meiner aktiven Karriere ergibt sich für mich die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln und dem Verein, dem ich viel zu verdanken habe, etwas zurückzahlen zu können", erklärt Beister sein Engagement.
Während seines rund 18-monatigen Aufenthalts beim KFC Uerdingen von Januar 2018 bis Sommer 2019 absolvierte der frühere Offensivspieler, der auf 47 Einsätze in der Bundesliga und 76 Partien in der 2. Bundesliga sowie 71 Begegnungen zurückblicken kann, insgesamt 51 Spiele für den KFC, schaffte mit dem ehemaligen Bundesligisten 2018 den Aufstieg in die 3. Liga. Nun soll also – auch mit seiner Hilfe – der KFC Uerdingen wieder in altem Glanz erstrahlen.