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·6. Februar 2025

Wie die Pfiffe bei Arminia Bielefeld zu erklären sind

Artikelbild:Wie die Pfiffe bei Arminia Bielefeld zu erklären sind

Der Frust war groß bei den Anhängern von Arminia Bielefeld im Anschluss an das 1:2 gegen Rot-Weiss Essen. Nach der zweiten Heimpleite in Folge machten die Fans ihrem Ärger Luft und quittierten den Auftritt ihrer Mannschaft mit lauten Pfiffen und "Kniat raus"-Rufen. Wie die Pfiffe und Rufe trotz Tabellenplatz sechs zu erklären sind.

Grund 1: Schwache Heimbilanz

Das 1:2 gegen Rot-Weiss Essen war bereits die dritte Heimniederlage in elf Heimspielen. Vor den beiden Niederlagen gegen Essen und Cottbus gelang gegen das Tabellen-Schlusslicht aus Unterhaching erst in der letzten Minute der 3:3-Ausgleich. Bei nur 15 erzielten Treffern sammelte Arminia in den Heimspielen 18 Punkte. In der Heimtabelle bedeutet das Rang zehn. Zu wenig für eine Mannschaft mit Aufstiegsambitionen.


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Dennoch: tabellarisch bleiben die Ostwestfalen in der erweiterten Spitzengruppe. Es sind weiterhin nur vier Punkte Rückstand auf Relegationsplatz drei. Vielmehr ist es die Art und Weise, wie Bielefeld erneut vor heimischem Publikum auftrat, was anschließend zu den Unmutsbekundungen führte.

Grund 2: Fragliche Wechsel in der Startelf

Es verwunderte zunächst, dass der gerade erst neu verpflichtete Joel Grodowski in der Startelf stand, während der gegen Dortmund stark spielende Noah Sarenren Bazee auf die Bank musste. Grodowski begann engagiert und hatte auch eine der wenigen Chancen in der ersten Halbzeit. Mit zunehmender Spieldauer gelang auch ihm immer weniger und er spielte weitgehend unauffällig.

Trainer Kniat räumte auf der Pressekonferenz ein, dass Sarenren Bazee nur eingeschränkt trainieren konnte und daher häufiger Spielpausen braucht. Bei vielen Fans bleibt jedoch das Unverständnis, wieso Neuzugang Grodowski nach nur wenigen gemeinsamen Trainingseinheiten den arrivierten Kräften vorgezogen wurde. Ein Grund dürfte sein, dass Kniat den 27-Jährigen noch aus Verl kennt.

Grund 3: Erste Halbzeit zum Vergessen

Auch sonst lief bei Arminia Bielefeld in der ersten Halbzeit gegen Essen wenig zusammen. Kein Durchsetzungsvermögen, kaum brauchbare Flanken, zu viele Fehlpässe und falsche Entscheidungen. Es bleibt das Problem, dass sich Bielefeld gegen tief stehende Gegner zu wenige Torchancen herausspielen kann. Dazu ließ das Zweikampfverhalten in der Abwehr in einigen Situationen zu wünschen übrig, und so ging mit einem 0:1 in die Kabine. Die Fans quittierten das schwache Spiel ihrer Arminia bereits zur Halbzeitpause mit ersten Pfiffen.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit zeigte sich Bielefeld etwas engagierter in der Offensive, ohne dass etwas Zählbares daraus entstand. Vielmehr resultierte aus einer Fehlerkette in der Abwehr das 0:2. Trainer Kniat reagierte und brauchte mit Sarenren Bazee, Kania und Biankadi gleich eine komplett neue Sturmreihe. Alle drei Einwechselspieler brachten neuen Schwung in die lahmende Offensive. Sarenren Bazee erzielte auf Vorarbeit von Kania noch das 1:2. Mehr gelang aber nicht, was nach dem Schlusspfiff zu den schon geschilderten Pfiffen und Rufen führte. Kapitän Corboz suchte anschließend das Gespräch mit den Fans. Er musste sich aber üble Beschimpfungen anhören und quittierte sein Unverständnis darüber mit deutlichen Gesten. Sportchef Michael Mutzel übte daraufhin Kritik am 30-Jährigen, nahm ihn aber auch gleichzeitig in Schutz.

Fazit: Nur überzeugende Heimsiege helfen

Die viel zitierte Einheit zwischen Mannschaft und Fans wird also auf eine harte Zerreißprobe gestellt. Schon am Freitag ist Bielefeld beim kriselnden SV Sandhausen gefordert. Auf Dauer helfen aber nur überzeugende Heimspiele und -siege um das Publikum wieder komplett hinter die Mannschaft zu bringen.

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