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Selina Eckstein·23. Dezember 2023
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Selina Eckstein·23. Dezember 2023
Der Weihnachtsmann hat einen Fußballverein? Keine Angst, wir haben nicht zu tief in die Glühwein-Tasse geschaut, es gibt ihn wirklich: den FC Santa Claus. Hoch im Norden Finnlands. Und ein Deutscher arbeitet dort als Trainer. Wie konnte das passieren?
Doch von Anfang: 1992 wurde der Klub in Rovaniemi gegründet. Die finnische Stadt gilt in Legenden als Heimatstadt des Weihnachtsmanns. Bei der Gründung wurde sich für die englische Bezeichnung entschieden, was auch dazu führte, dass der Klub bekannter wurde. Vor allem zur Weihnachtszeit versteht sich.
Der Verein hat sich allerdings nicht zum Spaß gegründet, 2010 wäre der FC Santa Claus beinahe in die zweite finnische Liga aufgestiegen. Doch durch finanzielle Probleme ging es in den folgenden Jahren immer weiter runter. Zwischenzeitlich musste der Klub sogar vom Spielbetrieb abgemeldet werden. Ein insolventer Weihnachtsmann? Klingt nicht wirklich nach einer schönen Geschichte.
Wie in jeder guten Weihnachtsgeschichte gibt es aber auch hier das Happy End: 2021 wurde der FC Santa Claus wieder in den finnischen Ligabetrieb aufgenommen. Der Verein wird seit diesem Zeitpunkt von der bisherigen Jugendabteilung geführt.
An der Seitenlinie findet sich dabei ein deutscher Trainer wieder. Ralf Wunderlich ist großer Weihnachtsmann-Fan. „Es ist schon verdammt cool, wenn man sagen kann, ich arbeite für den Weihnachtsmann und dies sogar der Wahrheit entspricht“, erzählte er in einem Interview mit ‚transfermarkt.de‘.
Doch wie wurde der Klub auf den gebürtigen Berliner aufmerksam? Wunderlich lebt seit einigen Jahren in Finnland und hat sich dort einen Ruf als Entwicklungshelfer für kleine Vereine erarbeitet, heißt es im Bericht von ‚transfermarkt.de‘.
„Ich bin eher der Underdog-Typ. Ich liebe es in Vereinen Strukturen aufzubauen, die auch langfristig über Jahre hinweg erfolgreich sind. Mir als Trainer geht es in erster Linie um den Spaß am Fußballspiel“, so Wunderlich. Aus dem Spaß heraus kämen für ihn die Motivation und die Ernsthaftigkeit.
Der FC Santa Claus soll für die Spieler eine Art „Safezone“ sein, führte der Coach aus. Für ihn gehe es in erster Linie darum, die Spieler zu entwickeln. „In dem Augenblick, wo wir den Platz betreten, wollen wir gemeinsam eine gute Zeit haben.“
Das soll sich auch auf die Fans übertragen, denn dem Verein gehe es nicht darum, möglichst viel Kohle zu scheffeln. „Wir versuchen das ursprüngliche Bild des Fußballs wieder herzustellen. Der Fußball ist ein Sport für Menschen. Egal, ob alt oder jung, egal ob arm oder reich. Der Weihnachtsmann ist für jeden Menschen da, und genauso wollen wir für jeden Menschen da sein.“ Schließlich sollte Nächstenliebe nicht nur an Weihnachten groß geschrieben werden.