90min
·8. November 2024
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·8. November 2024
Trotz der gerissenen Meisterschafts-Serie in der Vorsaison, gilt der FC Bayern ganz klar als Maß der Dinge in der Bundesliga. Mit dem BVB, RB Leipzig und Bayer Leverkusen befinden sich drei Klubs in der Verfolgerrolle, die auch finanziell im Vergleich zum Rest der Liga Vorteile haben. Trotz allem arbeiten auch Traditionsklubs wie Eintracht Frankfurt und der VfB Stuttgart hart daran, den Top-Teams Paroli bieten zu können. Während sich in den letzten Jahren auch kleinere Klubs wie Union Berlin und der 1. FC Heidenheim hervorgetan haben, sind große Klubs wie der Hamburger SV, der FC Schalke und der 1. FC Köln in der 2. Bundesliga gefangen.
All das ist jedoch gewissermaßen eine Momentaufnahme und kann sich binnen weniger Jahre deutlich verändern. Eine genaue Prognose zu wagen, wie die Tabelle in zehn Jahren aussehen könnte und welche 18 Klubs überhaupt erstklassig sein werden, ist schlicht unmöglich. Wir sehen uns an, was die Künstliche Intelligenz für das deutsche Oberhaus prophezeit. 'ChatGPT' fällt dabei eine brisante Titel-Prognose. *Die KI berücksichtigt neben dem aktuellen Leistungsstand unter anderem auch die finanziellen Voraussetzungen, die Nachwuchsarbeit, die Tradition und den Standort der Klubs
Würde man Fans und Experten fragen, hieße der klare Favorit auf die Meisterschaft in zehn Jahren Bayern München. Die KI ist jedoch überraschenderweise anderer Meinung und stellt RB Leipzig an die Spitze. Der von Red Bull gesponserte Klub hat finanziell gewiss mit die größten Mittel in der Liga, wenngleich der FC Bayern auch hier die Nase vorne hat. Sportlich gelingt den Leipzigern regelmäßig der Sprung unter die Top vier, weshalb es durchaus im Bereich des Möglichen liegt, dass früher oder später ein Meistertitel herausspringt. Im DFB-Pokal haben sich die Sachsen ja auch schon wiederholt als Titelträger gezeigt. Dennoch ist der FC Bayern die klar größere Marke und hat durch seine Tradition und sein internationales Ansehen einen deutlichen Vorteil gegenüber dem Kommerz-Klub. Leipzig ist gewiss eine Meisterschaft zuzutrauen, wird sich in rund zehn Jahren aber kaum als Serienmeister hervortun.
Der BVB zählt regelmäßig zu den besten vier deutschen Klubs und soll diesem Niveau laut KI auch treu bleiben. Dortmund ist zwar finanziell nicht unbedingt auf Rosen gebettet, aber aufgrund von zahlreichen teuren Verkäufen durchaus in der Lage, kostspieligere Transfers zu tätigen. Angesichts des guten Scoutings gelingt es den Borussen immer wieder, starke Talente an Bord zu holen, die zu Leistungsträger werden und gewinnbringend verkauft werden können. Dieses Modell dürfte auch in zehn Jahren noch funktionieren. Noch weiter nach vorne könnte es gehen, wenn die Top-Talente gehalten werden können und der Klub noch zielsicherer etablierte Leute holt. Hierbei hat sich der BVB zuletzt zu viele schwächere Transfers geleistet. Dortmund ist mit seiner Fan-Base und seiner Leidenschaft aber definitiv ein Verein, der langfristig vorne dabei sein dürfte.
Union Berlin und der SC Freiburg haben in den vergangenen Jahren immer wieder für Überraschungen gesorgt. Die Breisgauer sind fast schon Stammgast in der Europa League, während Union Berlin sogar mal Champions-League-Luft schnuppern durfte. Das stabilere Fundament hat definitiv der SC Freiburg. Nach der über viele Jahre guten und nachhaltigen Arbeit von Christian Streich, hat Julian Schuster das Zepter übernommen und strahlt Souveränität aus. Freiburg hat eine gute Nachwuchs-Arbeit und arbeitet harmonisch in einem ruhigen Umfeld zusammen. Demnach ist davon auszugehen, dass der Sport-Club auch in zehn Jahren noch eher der oberen Hälfte angehören wird. Angesichts der beschränkten finanziellen Mittel, dürfte Rang fünf aber nahe des Optimums sein.
Union Berlin hat es zwar 2022/23 auf Rang vier geschafft, jedoch ist nicht davon auszugehen, dass die Eisernen diesen Coup in zehn Jahren wiederholen können. Dafür fehlen zumindest Stand jetzt die finanziellen Mittel. Sollte nicht ein ganz großer Sponsor mächtig Geld in den Verein pumpen, wird Union eher Probleme haben, einstellige Tabellenränge zu erzielen.
Eintracht Frankfurt hat sich in den vergangenen zehn Jahren prächtig entwickelt und ist punktuell für große Erfolge fähig. Die Hessen muss man definitiv auch in zehn Jahren auf der Rechnung haben. Viele teure Verkäufe haben dem Verein zur wirtschaftlichen Stabilität verholfen, was als sehr gute Basis angesehen werden kann. Gelingt es den Kaderplanern weiterhin, Raketen wie Randal Kolo Muani oder Omar Marmoush zu verpflichten, muss man sich um Frankfurt keine Sorgen machen. Rang sechs erscheint definitiv realistisch, während der siebte Platz für Leverkusen eher auf der pessimistischen Seite ist.
Zwar wird die Werkself das Niveau der Vorsaison unmöglich halten können, jedoch ist Bayer 04 finanziell und sportlich eigentlich schon unter den Top vier anzusehen. Leverkusen hat nicht die größte Fan-Base hinter sich, was ein wenig problematisch sein kann. Auch aus dem Nachwuchs kommen eher unregelmäßig Talente hervor. Die gute Arbeit der Kaderplaner sollte aber eigentlich dafür sorgen, dass in zehn Jahren mehr als nur Rang sieben herausspringt.
Mainz 05 hat zwar in der letzten Saison bedenklich gewackelt, ist aber eigentlich eine feste Größe in der Bundesliga. Rang acht scheint zwar schon das oberste Limit zu sein, jedoch sind die Mainzer schon ein Klub, der auch in zehn Jahren zwischen Rang acht und 13 vorzufinden sein kann. Noch ungewisser ist, was mit dem HSV passiert. Die Hanseaten bemühen sich seit Jahren um den Aufstieg, scheiterten aber stets knapp. Laut KI ist Hamburg in zehn Jahren wieder Bundesligist und sogar ganz gut platziert. Der Standort Hamburg, das große Stadion, die gewaltige Fan-Base und die durchaus ordentliche Nachwuchs-Arbeit lassen zumindest hoffen, dass es für den HSV wieder nach oben geht. Um aber wirklich stabil in der Bundesliga unterwegs zu sein, benötigt es wieder mehr Ruhe und Expertise im Verein.
Der VfL Wolfsburg hatte zwar in den letzten zehn, 15 Jahren den ein oder anderen Ausreißer nach oben und unten mit dabei, ist aber meistens irgendwo im Mittelfeld vorzufinden. Obwohl Volkswagen hinter dem Klub steht, reichte es zuletzt nicht für große Sprünge, selbst wenn die finanziellen Voraussetzungen sicher besser sind als bei ähnlich starken Konkurrenten. Dem Verein fehlt aber ein wenig das Herz und die Energie, weshalb Rang zehn sehr realistisch erscheint.
Die KI sieht neben den Wölfen auch Schalke und Hertha im Bereich des Mittelfelds. Die beiden Traditionsklubs sind aktuell in Liga zwei gefangen und insbesondere Schalke ist derzeit weit von einem Aufstieg entfernt. Schalke ist ein großer Klub mit tollen Fans, hat aber viele Jahre der Misswirtschaft hinter sich. Die Reise kann gewiss nach oben gehen, jedoch könnte auch ein noch viel größerer Absturz drohen. Aktuell ist der Verein völlig instabil. Was die Hertha betrifft, ist wie auch die KI prophezeit, mit einer Rückkehr in die Bundesliga zu rechnen. Der Standort Berlin und die gute Nachwuchsarbeit sind Argumente genug. Jedoch müssen sportlich trotzdem so langsam mal wieder bessere Leistungen her.
Die TSG Hoffenheim hatte gute Zeiten direkt nach dem Aufstieg, als der Klub für ein halbes Jahr die Bundesliga aufmischte und zeigte sich in der Ära Julian Nagelsmann erfolgreich. In den letzten Jahren agierte Hoffenheim aber eher blass. Selbst wenn es in der letzten Saison aufgrund der gütigen Mithilfe der Konkurrenz für die Europa League gereicht hat, ist nicht unbedingt mit einer rosigen Zukunft zu rechnen. Sollte Dietmar Hopp nicht nochmal die ganz dicken Scheine in den Verein stecken, wird der Klub wohl langfristig im Niemandsland landen.
Der VfB Stuttgart und Werder Bremen haben durch ihren Standort, ihre Tradition und ihre Fan-Base natürlich eine ganz andere Ausgangslage. Der VfB konnte diese in der Vorsaison nutzen und scheint wieder auf dem Weg nach oben zu sein. Eigentlich könnte man in zehn Jahren mit einem starken VfB rechnen, zumal die Stadionumbauten abgeschlossen sind, wieder Struktur im Verein herrscht und der aktuelle Kader und die Jugend-Teams stark sind. Platz 14 erscheint da sehr pessimistisch. Bremen auf Rang 15 ist hingegen keine ganz unsinnige Prognose. Der SVW ist schon länger nicht vorne mit dabei und musste sich in den letzten Jahren auch schon mit Liga zwei befassen. Die Kohle fehlt eben an allen Ecken und Enden.
Der FC Augsburg ist inzwischen fast schon ein Bundesliga-Urgestein. Im Verein wird solide Arbeit gemacht und die finanzielle Lage ist auch nicht ganz verkehrt. Selbstredend kann auch Augsburg absteigen, sollte viel schlechtes zusammen kommen. Im Endeffekt sind sie aber auch in zehn Jahren irgendwo zwischen Rang zehn und 14 zu erwarten. Nürnberg und Köln sind, wenn man die letzten 15 bis 20 Jahre im Auge hat, durchaus Fahrstuhl-Mannschaften. Beide Traditionsklubs setzen aufgrund fehlender finanzieller Mittel viel auf die Jugend, sind aktuell aber nicht zwingend auf Kurs Aufstieg. Den Kölnern ist ein Bundesliga-Platz in zehn Jahren aber eher zuzutrauen als dem Club.
Aus der aktuellen Bundesliga zählt die KI mit Holstein Kiel, Heidenheim, St. Pauli und dem VfL Bochum vier Klubs nicht auf. Derzeit macht Heidenheim den besten Eindruck aus dem Quartett, jedoch handelt es sich natürlich trotzdem um einen vergleichsweise kleinen Verein. Bei keinem der Klubs kann man zwingend davon ausgehen, dass sie in zehn Jahren noch Erstligisten sind. Langfristig könnten Traditionsklub aus großen Städten wie Hamburg, Köln oder die Hertha wieder vorbeiziehen.
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