90PLUS
·10. Mai 2025
Wilde Nachspielzeit: Last-Minute-Tor sichert Lazio Remis gegen Juventus

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·10. Mai 2025
Juventus trat in der Serie A am Samstagabend auswärts gegen Lazio an. Trotz Unterzahl führten die Bianconeri lange, doch in der letzten Minute gelang Lazio doch noch der Ausgleich – somit trennten sich die Teams mit einem 1:1.
Drei Spiele vor Saisonende sind die Champions-League-Plätze in der Serie A noch stark umkämpft. Vor der Partie hatten beide Mannschaften jeweils 63 Zähler auf dem Konto. Während Juventus das bessere Torverhältnis hatte und somit den vierten Platz in der Tabelle belegte, stand Lazio auf dem sechsten Rang, der immerhin zur Teilnahme an der Qualifikationsphase der UEFA Conference League berechtigt.
Die Laziali hatten die erste gute Chance des Spiels: Im Rücken der etwas löchrigen Juve-Defensive zog Fisayo Dele-Bashiru unbedrängt in den Strafraum, wo der Winkel aber ziemlich spitz wurde. Aus zehn Metern halbrechter Position hielt der Mittelfeldspieler flach drauf, Michele Di Gregorio war im kurzen Eck schnell unten und lenkte den Ball mit den Fingerspitzen an das Außennetz (3.). Lazio war während der Anfangsphase das aktivere und gefährlichere Team – Gustav Isaksen marschierte mit Tempo am rechten Fünfmeterraum vors Tor, Di Gregorio erwartete erst eine Flanke, konnte aber mit ausgestrecktem Arm den Ball noch parieren (10.).
Foto: Getty Images
Aber auch Juventus blieb nicht untätig: Ein Steckpass von Khéphren Thuram wurde auf Kosten der ersten Ecke für Juventus abgefäscht, nach der sich Lazio-Keeper Christos Mandas ziemlich verschätzte. Von Nico González‘ Kopf prallte der Ball unkontrolliert in den Rückraum, wo Alberto aus 15 Metern zentraler Position direkt draufhielt. Mandas war machtlos, am Fünfer rettete aber Alessio Romagnoli für seinen geschlagenen Keeper und hielt den Fuß rein (16.). Danach beruhigte sich das Spiel etwas, beide Teams legten den Fokus auf ein sicheres Passspiel, wodurch sich das Geschehen ins Mittelfeld verlagerte (20.).
Die Partie gestaltete sich bislang noch recht unspektakulär. Nach einer doch längeren Ballbesitzphase der Bianconeri hielt Lazio den Ball nun in den eigenen Reihen, aus dem Positionsspiel heraus taten sich die Hauptstädter aber noch schwer (30.). Mandas leistete sich erneut einen Patzer, diesmal nach einer Ecke, wobei ihm der hohe Ball durch die Hände rutschte. Der Schlussmann hatte Glück, dass der herannahende Randal Kolo Muani nicht schnell genug schaltete (35.). Die Biancocelesti versuchten es immer wieder über links in den Strafraum. Doch die Juve-Abwehr war stets zur Stelle und blockte alle Versuche und Hereingaben ab. Zur Pause blieb es vorerst beim 0:0.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs schlug die Vecchia Signora eiskalt zu: Weston McKennie lief von links tief in den Strafraum, seine Flanke fand Kolo Muani vor dem Tor, der die laufende Druckphase von Juventus per Kopf belohnte. Mandas war zwar noch dran, konnte den Ball aber nicht mehr entscheidend abwehren (51.). Die Freude über die Führung erhielt wenig später allerdings einen jähen Dämpfer, denn Pierre Kalulu sah nach einem Zweikampf mit Taty Castellanos wegen eines deutlichen Ellenbogenchecks die Rote Karte – Juventus spielte also fortan in Unterzahl (60.).
Pellegrini schoss den Ball von links über den Kasten von Di Gregorio. Der italienische Rekordmeister machte es den Hausherren nicht gerade leicht, insbesondere Kapitän Manuel Locatelli rückte nun mehr in die Innenverteidigung (68.). Lazio spielte um den Strafraum herum, auffällig war vor allem Pedro, der viel im Zentrum unterwegs war und die Angriffe einleitete. Juve ließ aber kaum Lücken, weshalb Guendouzi es einmal mit einem Distanzschuss versuchte, der aber ebenfalls geblockt wurde (71.). Der eingewechselte, 38-jährige Routinier Pedro zog von rechts in die Mitte und versucht es von dort aus der Distanz, doch der Ball flog knapp über den Pfosten (78.).
Einen scharfen Ball vor den Kasten von Di Gregorio musste Renato Veiga artistisch klären. Mit einer Art Fallrückzieher verteidigte der Defensivakteur der Gäste die knappe Führung (84.). Lazio drängte auch während der Schlussphase weiter auf den Ausgleich, doch die Tudor-Elf agierte trotz Unterzahl sehr sauber und weitestgehend fehlerfrei (85.). Nach einem Foul von Di Gregorio an Castellanos zeigte der Unparteiische zunächst auf den Elfmeterpunkt, aber nach Prüfung durch den VAR wurde der Strafstoß wegen einer Abseitsstellung zurückgenommen (90.). In der sechsten Minute der Nachspielzeit traf Matías Vecino schließlich doch noch zum Ausgleich – der Endstand lautete somit 1:1.
Lazio: Mandas – Marusic (65. Lazzari), Gila, Romagnoli, Pellegrini – Guendouzi, Rovella – Isaksen (53. Pedro), Dele-Bashiru (53. Dia), Zaccagni – Castellanos
Juventus: Di Gregorio – Kalulu, Renato Veiga, Savona – Alberto (79. Luiz), McKennie, Locatelli, Thuram, Weah – González (46. Conceição, 86. Gatti), Kolo Muani (76. Adzic, 86. Vlahović)
Tore: 0:1 Kolo Muani (51.), 1:1 Vecino (90.+6)