
liga3-online.de
·6. April 2025
"Wir haben die Schnauze voll": Fan-Wut beim SV Sandhausen

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·6. April 2025
Sie will einfach nicht enden, die Talfahrt des SV Sandhausen. Beim 1:3 gegen den SC Verl kassierten die Kurpfälzer die 13. Niederlage aus den letzten 17 Spielen und die vierte Pleite hintereinander. Die Fans ließen ihrem Frust anschließend freien Lauf.
Zunächst gab es laute Pfiffe, dann schallte es "Wir haben die Schnauze voll" aus der Fankurve, als die Mannschaft gerade auf dem Weg zu den Anhängern war: Nach der erneuten Niederlage waren die Fans des SV Sandhausen mächtig sauer und gaben das der Mannschaft auch deutlich zu verstehen, nachdem sie bereits vor der Partie ein Spruchband mit der Aufschrift "Die aktuelle Lage ist das Ergebnis von jahrelangem Missmanagement" präsentiert hatten. "Das kann man komplett verstehen und nachvollziehen", sagte Trainer Kenan Kocak bei der anschließenden Pressekonferenz zu der gekippten Stimmung nach Spielende. "Sie investieren sehr viel, und wir schaffen es nicht, ihnen mit Ergebnissen etwas zurückzugeben. Das tut mir wahnsinnig leid."
Dabei war die Leistung während der 90 Minuten durchaus ansprechend, doch wieder reichte es nichtmal zu einem Zähler. "Das zieht sich wie ein roter Faden seit Wochen durch", war Kocak im "MagentaSport"-Interview bedient. "Wir haben die Chancen und müssen in Führung gehen, kassieren dann aber aus dem Nichts das 1:2", ärgerte sich der 44-Jährige über den Spielverlauf in der zweiten Halbzeit. "Wir vergeben einfach die glasklarsten Chancen und kriegen viel zu einfache Gegentreffer. Wenn ich das schon wieder sehe …", konnte es Kocak beim Betrachten der TV-Bilder kaum fassen, nachdem Granath (54.) und Halimi (55.) allerbeste Möglichkeiten ausgelassen hatten.
Nach dem erneuten Gegentreffer (69.) seien zudem die Köpfe runtergegangen. "Das Aufbäumen hat gefehlt, es ist eine Blockade drin." Unter dem Strich "verlieren wir ein Spiel, das wir nicht verlieren dürfen", stellte Kocak konsterniert fest. Da half es auch nichts, dass Baumann im ersten Durchgang kurz nach der Verler Führung (22.) zunächst zum Ausgleich (28.) getroffen hatte.
Nach nur einem Punkt aus den letzten acht Partien liegt der SVS weiterhin auf dem drittletzten Platz. Der Rückstand ist zwar nicht weiter angewachsen und beträgt nach wie vor fünf Zähler, allerdings bleiben nur noch sieben Partien, um den Abstieg abzuwenden. Die Hoffnung, dass diese Mission erfolgreich sein wird, schwindet allmählich. Um dem Strudel zu entkommen, brauche es nun "einfach ein Erfolgserlebnis", wie Kocak betonte. "Aber dafür müssen wir einfach die Chancen reinmachen und dürfen nicht so einfach die Gegentreffer bekommen. Denn so kann man kein Spiel gewinnen."
Die nächste Chance auf den zweiten (!) Sieg seit Mitte November gibt es am Mittwochabend beim TSV 1860 München. Dass drei Punkte Pflicht sind, steht dabei außer Frage. Und als wäre die aktuelle Situation nicht schon besorgniserregend genug, droht nun auch noch Jeremias Lorch erneut länger auszufallen, nachdem er in Minute 33 unglücklich mit Simnica zusammengeprallt war und humpelnd vom Platz musste.