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Emilie Rauschütz·30. März 2018
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Emilie Rauschütz·30. März 2018
In der 76. Spielminute trug sich László Kiss in die Geschichtsbücher ein und erzielte den schnellsten Hattrick der WM-Geschichte, nachdem er bereits in der 69. und 71. Minute knipste. Passenderweise sind es auch nur noch 76 Tage bis zur WM.
Ort des Geschehens war das neue Stadion in Elche, Spanien. Das Jahr: 1982.
Ungarn und El Salvador messen sich in der Gruppe 3 und es sollte ein Spiel werden, das für immer in den Geschichtsbüchern des Fußballs feststehen wird. Neben dem schnellsten Hattrick der WM-Geschichte, war es auch die Partie mit den meisten Toren: ein skandalöses 10:1.
Das Team aus El Salvador startete mit Begeisterung ins Spiel und versuchte es mit einer extrem offensiven Aufstellung, denn Ungarn war der vermeintlich schwächste Gegner in einer starken Gruppe mit Argentinien und Belgien.
Aber nach nur vier Minuten startete das Torspektakel mit einem Treffer durch Tibor Nyilasi. Mit weiteren Toren in der 11. und 23. Spielminute endete die erste Halbzeit noch relativ überschaulich mit 3:0 aus Sicht der Europäer.
Aber wer dachte die Partie sei vorbei, hatte sich geirrt. Nicht weil die Mittelamerikaner es noch einmal spannend machen, sondern weil Ungarn kompromisslos weitermachte, in der 50. und 55. Spielminute klingelte es jeweils nochmal.
Dennoch spielte El Salvador mit erhobenem Haupt weiter und erzielte gar noch den Ehrentreffer in der 64. Spielminute durch Luis „El Pelé“ Ramírez.
Das entfachte noch einmal das Feuer in der ungarischen Nationalmannschaft und sie stürmte weiter auf das Tor von Luis Guevara Mora zu, wenn man es denn überhaupt noch sein Tor nennen konnte.
Und dann kam Kiss. Erst im zweiten Durchgang eingewechselt, wollte der Angreifer dem Spiel noch seinen Stempel aufdrücken.
In der 69., 72. und 76. Minute netzte er also ein und komplettierte so den schnellsten Hattrick der WM-Geschichte, unterbrochen durch einen weiteren Treffer der Ungarn durch Szentes in der 70. Minute.
Vier Tore in sieben Minuten.
Das letzte Tor des Festivals fiel in der 83. Minute durch Nyilasi.
Die gesamte WM war für El Salvador ein einziges Trauerspiel. Gerüchte machten damals die Runde, dass die Spieler eine Meuterei starteten und die taktischen Entscheidungen selbst in die Hand nahmen.
Auch die beiden anderen Gruppenspiele liefen punktetechnisch nicht besser: 0:1 gegen Belgien, 0:2 gegen Argentinien. Für die nächste Phase qualifizierten sich auch nur diese beiden Mannschaften, im Viertelfinale war allerdings keine Mannschaft mehr aus Gruppe 3 vertreten.
Somit bleibt das legendäre 10:1 ein Spiel für die Geschichtsbücher, ein Fußballmoment den wohl viele Ungarn hier und da beim Abendbrot mit ihren Freunden aus El Salvador gerne erwähnen.
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