Woran Unterberger bei der SpVgg Unterhaching gescheitert ist | OneFootball

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·1. Dezember 2024

Woran Unterberger bei der SpVgg Unterhaching gescheitert ist

Artikelbild:Woran Unterberger bei der SpVgg Unterhaching gescheitert ist

Lange hatte die SpVgg Unterhaching trotz der Talfahrt in den letzten Wochen an Trainer Marc Unterberger festgehalten, nach dem zwölften sieglosen Liga-Spiel in Folge ist für den 35-Jährigen nun aber Schluss. liga3-online.de analysiert, woran Unterberger gescheitert ist.

Grund 1: Aderlass zu groß

Patrick Hobsch, Raphael Schifferl, René Vollath, Maurice Krattenmacher, Aaron Keller: Zahlreiche Leistungsträger hat die SpVgg Unterhaching im vergangenen Sommer verloren, vor allem der Abgang von 13-Tore-Mann Hobsch wog schwer. Insgesamt verzeichneten die Vorstädter 15 Zu- und 15 Abgänge, zudem rückten mehrere Talente aus dem eigenen Nachwuchs zu den Profis auf. Der Umbruch war somit ein gewaltiger. Letztlich war der Aderlass zu groß und konnte mit den zahlreichen Nachwuchsspielern bislang nicht aufgefangen werden.


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Grund 2: Nicht genug Erfahrung

Nicht zuletzt aus finanziellen Gründen hatte sich die Spielvereinigung im Sommer einem radikalen Verjüngungskurs unterworfen und das Durchschnittsalter auf 23,2 Jahre reduziert. Nach den drei U23-Teams stellen die Hachinger damit die jüngste Mannschaft der 3. Liga. Zwar verfügt die Spielvereinigung angesichts von Spielern wie Manuel Stiefler (36 Jahre), Markus Schwabl (34), Simon Skarlatidis (33), Tim Knipping (32) und Johannes Geis (31) fraglos über Erfahrung, doch das Gros der Mannschaft kann diese nicht vorweisen. Beim Spiel in Cottbus standen am Samstag nur fünf Spieler mit nennenswerter Erfahrung auf dem Platz. Alle anderen Akteure befinden sich – abgesehen von dem einen oder anderen Kurzeinsatz in der vergangenen Serie – in ihrer ersten Profisaison.

Grund 3: Offensiv zu harmlos

Mit gerade mal 18 Toren in 16 Spielen stellt Haching (zusammen mit Waldhof Mannheim) die zweitschwächste Offensive der Liga. Schon viermal in der laufenden Serie blieb Haching ohne Tor in einem Spiel – so auch am Samstag in Cottbus. Den einen Torjäger wie in der letzten Saison mit Patrick Hobsch gibt es nicht, stattdessen stehen in Julian Kügel, Simon Skarlatidis und Lenn Jastremski drei Spieler bei jeweils drei Treffern. Sonderlich überraschend ist die Harmlosigkeit in der Offensive aber nicht, schließlich haben die Oberbayern im Sommer 35 ihrer 50 Saisontore durch Abgänge verloren.

Fazit

Dass Unterhaching nach 16 Spieltagen mit nur 13 Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz liegt, ist sicher nicht allein an Unterberger festzumachen. Zwar fehlte dem 35-Jährigen hier und da ein glücklicheres Händchen, jedoch lässt sich nicht von der Hand weisen, dass Unterhaching im Sommer reichlich Qualität eingebüßt hat. Die zahlreichen Talente aus dem eigenen Nachwuchs konnten das zum Teil auffangen – vor allem Keeper Konstantin Heide ist zu erwähnen -, aber eben nicht vollständig. Die Verantwortlichen müssen nun für sich die Frage beantworten, ob an dem radikalen Verjüngungskurs festgehalten werden soll. Die Verpflichtung von Johannes Geis im Oktober lässt darauf schließen, dass künftig wieder mehr auf Erfahrung gesetzt werden soll. Denn mit einer Mannschaft, die überwiegend aus Talenten besteht, scheint der Klassenerhalt abseits der U23-Teams nicht zu gelingen.

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