90min
·3. Dezember 2024
90min
·3. Dezember 2024
Nach Winkler, Zicai und Şehitler feierte nun auch Ena Mahmutovic ihr Debüt im Trikot der Nationalmannschaft. Im Tor des DFB-Teams ist die Konkurrenz derzeit besonders groß. Die 20-Jährige bekam im Vergleich zur Essenerin im letzten Spiel mehr zu tun. Musste das erste Mal bei einem abgefälschten Schuss in der achten Minute eingreifen, war dann beim ersten Gegentor machtlos.
Parierte kurz darauf gut gegen Giugliani, die aus zehn Metern abschloss. War auch in der 72. Minute zur Stelle, als der Ball nach einer gegnerischen Ecke bis zu ihr hindurchkam. Erlaubte sich dann jedoch einen groben Fehler, als sie es nach einem Rückpass gegen zwei Gegnerinnen spielerisch lösen wollte. Allerdings spitzelte Cantore den Ball ins Tor, den die Keeper vorher lieber hätte wegschlagen sollen. Auch wenn es sich nicht um das ideale Debüt handelte, wird die FCB-Schlussfrau einige wichtige Erfahrungen aus der Partie mitgenommen haben.
Rauch sorgte für den zwischenzeitlichen Gleichstand / Pau Barrena/GettyImages
Klärte in der 21. Minute gegen Cambiaghi gerade noch auf der Linie und störte kurze Zeit später entscheidend den italienischen Konter kurz vor dem eigenen Strafraum. Hatte ihre linke Seite über einen Großteil der Partie gut unter Kontrolle. Während die Verteidigerin der North Carolina Courage im ersten Durchgang noch etwas unauffällig blieb, bewies Rauch nach Wiederanpfiff ihre Kopfballqualitäten, als sie ungestört zum Ausgleich traf (51.). Setzte kurz vor Schluss fast noch einen drauf, als sie eine Ablage direkt nahm, aber leicht am Tor vorbei verzog.
War von Anfang an da gegen die starke Cambiaghi. Auch wenn die 33-Jährige es gegen giftige Angreiferinnen nicht immer einfach hatte, gelang es ihr mehrfach, durch gutes Stellungsspiel noch Fuß oder Körper bei Gegenangriffen dazwischen zu bekommen. Wurde im Aufbauspiel während der ersten Halbzeit noch teilweise mitgerissen in eine gewisse Hektik, die sich später jedoch wieder legte. Souveräner, nachdem Vereinskollegin Kleinherne an ihre Seite rückte.
Wück experimentierte wie schon gegen Australien und ließ Linder auf der linken Innenverteidigerposition starten. Leider sah die Hoffenheimerin auch in dieser Partie nicht immer gut in der neuen Rolle aus. Verlor gleich den ersten Zweikampf gegen Beccari. Kam zwischenzeitlich (10.) mal zum Abschluss per Kopf nach einer Ecke. Leistete sich vor dem Gegentor einen großen Bock im Aufbauspiel, als Cambiaghi ihren Querpass abfangen und anschließend zu Torschützin Bonfantini weiterleiten konnte. Holte sich im Anschluss immerhin wieder etwas mehr Sicherheit. Ist insgesamt wahrscheinlich besser in der Außenverteidigung aufgehoben, wo Linder bisher mit deutlich besseren Leistungen glänzen konnte und auch für den eigenen Verein aufläuft.
Trieb ihr Team immer wieder weiter Richtung Tor - Kapitänin Giulia Gwinn / Lars Baron/GettyImages
Hatte von Anfang an alle Hände voll zu tun. Die Italienerinnen, die vor allem über Gwinns Seite mit viel Qualität ihre Angriffe starteten, stellten die Bayern-Verteidigerin vor eine Herausforderung. Gwinn konnte sich dadurch zunächst weniger als gewohnt offensiv mit einschalten und konzentrierte sich mehr auf das Spiel gegen den Ball. Nach einer halber Stunde dann endlich mit mehr Offensivdrang, was. Stoppte einen Konter nach eigener Ecke per Grätsche gegen Beccari, bevor dieser sich entfalten konnte (38.). War nach der Halbzeit bemüht, die Motivation bei ihrer Mannschaft hochzuhalten und setzte selbst noch einige Akzente in der Offensive. Überließ die gefährlichen Hereingaben in dieser Partie jedoch meist Endemann vor ihr.
Nach den letzten Einsätzen in der Innenverteidigung rückte Janina Minge in diesem Duell wieder etwas weiter nach vorne und reihte sich neben Elisa Senß auf der Doppel-Sechs ein. Ließ ihren Gegenspielerinnen im Zentrum zwar kaum Raum zum Atmen, war im Ballbesitz jedoch mit einigen Unsicherheiten. Versuchte die Verteidigung im Aufbauspiel zu unterstützen, machte aber dadurch zeitweise den Raum noch enger. Trotz sichtbarer Bemühungen sah die Wolfsburgerin häufiger unglücklich als glücklich vor allem in der Vorwärtsbewegung aus.
Brachte nach den ersten zehn Minuten nicht immer ihre gewohnte Ballsicherheit auf den Platz, dafür ordentlich Dynamik, was an anderen Stellen fehlte. Leitete mit einem Fehlpass auf Höhe des Mittelkreises einen der gefürchteten Konter von Italien ein, der jedoch schlussendlich nicht bestraft wurde. Wusste es, ihren Körper gegen aggressive Italienerinnen gekonnt einzusetzen - einige Mal zu gut, wenn Foul dafür gepfiffen wurde. Ihre Offensivversuche beschränkten sich auf Schüsse aus der Distanz (39. + 45.). Legte Endemann in Hälfte zwei ein Zuspiel auf dem Silbertablett vor, welche die Gelegenheit jedoch nicht zu nutzen wusste.
Startete stark, ließ dann aber ein wenig nach. Der Doppeltorschützin aus dem letzten Spiel gelang es einige Male erfolgreich, sich im Zentrum aufzudrehen und auf diese Weise Angriffe einzuleiten. Ließ sich - wie man es bei ihr von Eintracht Frankfurt kennt - auch häufiger etwas weiter nach hinten fallen. Der Bundestrainer scheint Freigang also in der Hinsicht mehr Freiheiten zu gewähren als es noch bei seinem Vorgänger der Ball gewesen war. Die führende Torschützin der Frauen-Bundesliga tauchte nach dem ersten Gegentreffer erst wieder etwas ab. Dafür steuerte sie in der zweiten Hälfte gleich mehrere schöne Schnittstellenpässe zu Endemann und Hoffmann bei, blieb aber dieses Mal ohne Torbeteiligung. Ihre beste Torchance im zweiten Durchgang konnte Giuliani im Tor gerade so noch abwehren.
Endemann probierte es bis zum Schluss, blieb aber nach Abpfiff ohne Torerfolg / Lars Baron/GettyImages
War gemeinsam mit Bühl die bemühteste Spielerin auf dem Platz. Leistete viel Laufarbeit und traute sich immer wieder, auch mal in die Mitte zu ziehen, um Chipbälle zu bringen. Hätte schon von Beginn an noch mehr Mut mitbringen können und mehr ins Eins gegen Eins gehen können. Wurde Ende der ersten Hälfte im Strafraum zu Fall gebracht, bekam aber nicht den Elfmeter. Ihre Flanken wurden mit dem Spielverlauf immer präziser, bis zum Torerfolg von Rauch. Erarbeitete sich gleich mehrere Großchancen wie nach Zuspiel von Senß (57.), wodurch sie alleine aufs Tor zulief oder die Schusschance in der 73. Minute links daneben. Das einzige, was man ihr ankreiden kann, ist, dass mindestens eine ihrer Chance im Tor hätte landen müssen.
Erfüllte erfolgreich die Rolle als Wandspielerin in der Spitze, aber nicht viel mehr. War beim hohen Anlauf stets gut positioniert, wurde trotzdem nur selten mit einer Balleroberung belohnt. Kam zudem bis zur ihrer Auswechslung kaum in gute Positionen, um den Torabschluss zu suchen.
Lieferte insgesamt einen sehr verspielten Eindruck ab. Nahm immer wieder die Sohle oder Hacke zur Hilfe, ging erfolgreich in Dribblings und zeigte den meisten Zug zum Tor. Schickte Hoffmann gleich in den ersten Minuten gefährlich in die Tiefe. Wechselte bei Bedarf auch einmal die Seite. Erhielt die erste große Chance für Deutschland (48.), scheiterte jedoch an Torhüterin Giuliani. Es folgten witere Hochkaräter beim Abschluss in der 55. Spielminute oder gleich darauf fast ein direktes Tor per Ecke, als der Ball nur am Pfosten landete, bevor er geklärt werden konnte. Wie Endemann hätte auch Bühl zumindest einen ihrer Versuche im Tor unterbringen müssen.
Reihte sich neben Doorsoun in der Innenverteidigung ein, was den sofortigen Effekt hatte, dass eine sichtlich bessere Absprache vorhanden war. Grätschte gleich zweimal gut ab, sowohl beim Konter in der 81. Minute als auch im direkten Duell gegen gegen Bonansea.
Benötigte wie ihre Vereinskollegin nicht lange, um ins Spiel zu finden. Komplettierte die "Frankfurt Connection" in der Zentrale und verlieh so dem Spiel mehr Stabilität. Zeigte sich mutig und war sich nicht zu schade, es bei Gelegenheit aus der Distanz zu versuchen, wie etwa ihr guter Versuch in der 71. Spielminute.
Nicht so auffällig wie noch gegen die Schweiz. Ging wieder in einige Eins-gegen-Eins-Situationen, tat sich aber dieses Mal schwer, an aufmerksamen Verteidigerinnen vorbeizukommen. Litt ein wenig darunter, dass mehr über die rechte Seite lief. Ihr Ballverlust leitete indirekt das 1:2 ein.
Traf nur den Pfosten, als ihr der Ball nach dem abgefälschten Versuch von Freigang unverhofft vor die Füße fiel (78.).