Zwei Mal Mailand und ein CL-Neuling: Bayer Leverkusens Gegner in der Königsklasse | OneFootball

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·14. September 2024

Zwei Mal Mailand und ein CL-Neuling: Bayer Leverkusens Gegner in der Königsklasse

Artikelbild:Zwei Mal Mailand und ein CL-Neuling: Bayer Leverkusens Gegner in der Königsklasse

Zum ersten Mal seit der Einführung unter dem bestehenden Namen wird es in der UEFA Champions League keine Gruppenphase mehr geben. Stattdessen werden die nun 36 Teilnehmer eine Ligaphase vor der K.O.-Runde ausspielen, in der jedes Team acht statt wie zuvor sechs Spiele bestreitet. Hierbei bekam jeder Verein zwei Gegner aus jedem der vier Töpfe zugelost.

Nach einem Jahr Abstinenz ist Bayer 04 Leverkusen wieder in der Beletage dabei. Nach dem fulminanten letzten Jahr, in dem man ungeschlagen das nationale Double einheimsen konnte und in der UEFA Europa League das Finale erreichte, das gegen Atalanta verloren ging, kehrt der Champions-League-Finalist von 2002 zurück in die Königsklasse. Auf die Werkself warten dabei einige anspruchsvolle Aufgaben.


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Leverkusen: AC Milan und Inter in der BayArena

Mit den beiden großen Mailänder Klubs kommen gleich zwei europäische Topteams in die Farbenstadt. Beide konnten den Wettbewerb bereits gewinnen: Inter zuletzt 2010, Milan war zuletzt 2007 siegreich. Gerade für die Nerazzurri dürfte das nach der dominanten Meisterschaft im letzten Jahr und dem verlorenen Endspiel 2023 wieder der Anspruch sein. Nach dem Trainerwechsel von Stefano Pioli zu Paulo Fonseca läuft die Saison bei der AC Milan bislang eher schlecht. Immer noch auf der Suche nach dem ersten Pflichtspielsieg kam man gegen den FC Turin und Lazio Rom jeweils nicht über ein Unentschieden hinaus. Beim Aufsteiger und letztjährigen Zweitligameister Parma setzte es sogar eine 1:2-Niederlage. Der letztjährige Vizemeister um Mike Maignan, Theo Hernandez und Rafael Leão fand bislang noch nicht das Gaspedal und sucht nach einer tollen Vorbereitung aktuell nach ebenjener Form.

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Beim anderen Klub aus der Mode-Metropole sieht es hingegen wesentlich rosiger aus. Die Stimmung ist gut nach der dominanten Meisterschaft im letzten Jahr, und auch dieses Jahr setzt man mit sieben Punkten aus drei Spielen Kurs auf Titelverteidigung. Einzig beim FC Genua fing man sich spät den Ausgleichstreffer. Eng verbunden ist die positive Entwicklung der letzten Jahre vor allem mit Trainer Simone Inzaghi, der das Team nach der Meisterschaft von Antonio Conte 2021 übernommen und stetig weiterentwickelt hat. Mittlerweile gehört Inter wieder zur internationalen Spitzenklasse und ist eine der besten Mannschaften Europas. Vor allem auch in der Breite.

Knifflige Auswärtsspiele in Anfield und im Metropolitano

Durch den neuen Modus hat man auch auswärts gleich zwei richtige Kracher vor sich. Ein Spiel führt die Elf von Xabi Alonso zu dessen Ex-Klub nach Liverpool, wo der Spanier fünf Jahre lang spielte und unter anderem die spektakuläre Aufholjagd im Champions- League-Finale 2005 miterlebte. Zudem trifft man, wie bei der letzten Teilnahme Leverkusens, auf Atlético Madrid. Damals hatte man auf kuriose Weise gerade noch die Sicherung von Platz drei geschafft. Bereits nach Schlusspfiff gab es Elfmeter für die Rojiblancos, der aber nicht seinen Weg ins Tor fand.

Nach einer eher schwachen letzten Spielzeit ist die Euphorie in der spanischen Hauptstadt diesen Sommer wieder entfacht worden. Verantwortlich dafür sind vor allem die Aktivitäten auf dem diesjährigen Transfermarkt. Mit Conor Gallagher, Alexander Sørloth, Robin Le Normand, Clément Lenglet und Juan Musso hat man ordentlich zugeschlagen. Königstransfer ist jedoch der Argentinier Julián Álvarez, der von Manchester City kam. Trotz schwerer Auswärtsspiele in Villarreal und Bilbao steht das Team von Diego Simeone bereits mit acht Punkten da und kann sich zurecht Hoffnungen auf mehr als den vierten Platz des Vorjahres und ein Champions-League-Viertelfinale machen.

Artikelbild:Zwei Mal Mailand und ein CL-Neuling: Bayer Leverkusens Gegner in der Königsklasse

(Photo by Juan Manuel Serrano Arce/Getty Images)

Bei den Reds endete mit dem Rücktritt von Jürgen Klopp die erfolgreichste Ära der jüngeren Geschichte. Höhepunkt seiner Amtszeit war sicherlich der lang ersehnte Titel in der Champions League, den man 2019 holte. Auf Klopp folgte der Niederländer Arne Slot, der mit Feyenoord 2023 niederländischer Meister wurde. Stilistisch definitiv die richtige Wahl, denn Slot lässt, wie Klopp, einen sehr intensiven Fußball spielen, der seinem Team viel abverlangt.

Zudem setzt er stark auf spielstarke Innenverteidiger. Bislang bringt das den gewünschten Erfolg: Nach drei Spielen steht man mit drei Siegen und 7:0 Toren auf Platz zwei, punktgleich mit Ligaprimus Manchester City. Hervorzuheben ist vor allem das Spiel gegen den Rivalen Manchester United. Im sogenannten North-West-Derby fertigte man die Red Devils im Duell der niederländischen Trainer mit 3:0 im Old Trafford ab.

Brest, Feyenoord, Salzburg und Sparta Prag: Die restlichen Gegner der Werkself

Der erste Gegner der Leverkusener ist der niederländische Vizemeister Feyenoord. Zudem trifft man auf den österreichischen Vizemeister RB Salzburg, den tschechischen Meister Sparta Prag und den CL-Neuling Stade Brest. Dem Klub aus der Bretagne gelang zum ersten Mal überhaupt die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb. Trainer Éric Roy verhalf Brest erst zum Klassenerhalt führte das Team nun schließlich überraschend in die Königsklasse. Vor allem die überragende Defensive, die letzte Saison gerade mal 34 Gegentore zuließ und damit die drittbeste Abwehr der französischen Ligue 1 stellte, ist das Prunkstück der Piraten. Interessant ist, dass Coach Roy zum letzten Mal 2011 einen Verein aktiv trainiert hat. In der Zwischenzeit hatte er hauptsächlich Rollen im Management inne. Bei Brest kommt der ehemalige Sechser ganz ohne große Namen aus. Bekanntester Akteur dürfte Romain Faivre sein, der diese Saison auf Leihbasis zum Klub gestoßen ist. Faivre hatte seinen Durchbruch bei Brest, konnte sich nach Wechseln zu Lyon und in die Premier League aber nirgendwo durchsetzen.

RB Salzburg verpasste in der abgelaufenen Spielzeit zum ersten Mal nach 10 Titeln in Serie die österreichische Meisterschaft. Auch im ÖFB-Cup war man nicht erfolgreich, und so steht man zum ersten Mal seit der Saison 2012/13 ohne Titel da. Im Sommer drehte sich das Trainerkarussell auch in der Mozartstadt, und Pepijn Lijnders übernahm die Roten Bullen. Der Niederländer hatte die letzten sechs Jahre unter Klopp als Co- Trainer gearbeitet und tritt in Österreich seine zweite Station als Cheftrainer an.

Er beerbt Onur Cinel, der im April interimsweise Gerhard Struber ersetzte. Mit Luka Sučić und Strahinja Pavlović, die zu Real Sociedad bzw. AC Milan wechselten, verlor der Klub zwei wichtige Akteure. Neu dabei sind u. a. von Lijnders’ Ex-Klub Ben Doak und Stefan Bajčetić, sowie junge Talente wie Joan Gadou, Edmund Baidoo und Takuma Kamavura. Vom Schwesterklub aus Leipzig konnte man zudem Janis Blaswich leihen. In der Liga steht Salzburg nach drei Spielen mit sechs Punkten da. Einzig gegen Rapid Wien musste man sich geschlagen geben.

Ebenfalls Vizemeister wurde letztes Jahr der niederländische Spitzenklub Feyenoord. Trotz 84 Punkten landete man nur auf Platz zwei hinter der PSV Eindhoven, konnte aber den niederländischen Pokal gewinnen. Verabschieden musste der Klub allerdings im Sommer seinen Cheftrainer Arne Slot, der nach drei Jahren in der Hafenstadt schließlich als Klopp-Nachfolger nach Liverpool zog. Auf ihn folgte Brian Priske, der zuletzt mit Sparta Prag zwei Mal tschechischer Meister wurde. Priske pflegt,wie schon sein Vorgänger, einen dominanten Spielstil, der bislang eher an der Chancenverwertung der Angreifer scheitert. Zwar konnte man PEC Zwolle mit 5:1 schlagen, holte aber auch zwei Unentschieden gegen Gegner aus dem Tabellenmittelfeld.

Bei Sparta Prag, dem letzten Vorrundengegner der Werkself, übernimmt für Priske sein Assistent Lars Friis, der im Dezember 2022 zum Klub gestoßen war. Im Gegensatz zur letzten Saison muss man allerdings ohne Starspieler Ladislav Krejčí auskommen, der im Sommer zum FC Girona wechselte. Auch Stürmer Jan Kuchta verließ Prag in Richtung Dänemark. Auf der Zugangsseite sticht vor allem Veljko Birmančević ins Auge, der in der Liga bislang schon drei Tore erzielen konnte und auch fünf Scorer in fünf Quali-Spielen beisteuerte. Nach sieben Ligaspielen ist Sparta wieder auf Kurs, zum dritten Mal in Folge Meister zu werden. 19 Punkte aus sieben Spielen sprechen eine deutliche Sprache.

Fazit: Leverkusen hat alles in der eigenen Hand – trotz starken Gegnern

Mit Inter und AC Milan zuhause sowie Liverpool und Atlético Madrid auswärts trifft man auf vier europäische Topgegner, die man in der Form der letzten Saison aber auch auf Augenhöhe bespielen und schlagen kann. Der Weg in die K.O.-Runde wird jedoch wohl eher über die kleineren Teams wie Salzburg, Brest und Feyenoord führen, auch wenn diese natürlich das Potenzial haben, der Werkself ein Bein zu stellen. Dafür muss beiden Außenseitern aber alles stimmen. Leverkusen hat es, wie man so schön sagt, in der eigenen Hand.

Philipp Beyer

(Photo by Pau Barrena/Getty Images)

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