Abgänge, Kandidaten und Gerüchte – Der Transferguide für den FC Arsenal | OneFootball

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·7 July 2024

Abgänge, Kandidaten und Gerüchte – Der Transferguide für den FC Arsenal

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Seit einigen Tagen ist der Transfermarkt offiziell geöffnet. Einige Klubs haben viele Baustellen, andere weniger: Letzteres trifft auch auf den FC Arsenal zu, der allerdings nicht tatenlos bleiben wird.

FC Arsenal: Die Ausgangslage vor dem Transfersommer 2024

28 Saisonsiege, 91 erzielte Tore und ein Torverhältnis von +62  – allesamt Vereinsrekorde – sowie die wenigsten Gegentore der Premier League (29). Viel Grund, den Kader diesen Sommer zu verbessern hat der FC Arsenal nach der abgelaufenen Saison augenscheinlich nicht. Wäre da nicht Branchenprimus Manchester City, der in der entscheidenden Kategorie die Nase vorne hatte – den Punkten.


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“Wenn man analytisch vorgeht, nach den Statistiken und alles, was die Mannschaft in den letzten 11 Monaten in der Premier League geleistet hat, zusammennimmt, hätten wir gewinnen müssen”, sagte Trainer Mikel Arteta jüngst gegenüber ESPN. Doch: “Das ist es, was die Statistik sagt. Die Realität ist, dass wir es nicht geschafft haben. Es gibt also etwas, das wir nicht so gut hinbekommen haben wie Man City oder andere Vereine in der Vergangenheit. Ich denke, wir wissen, wo diese Grenzen liegen.”

Liegen diese auch im Kader? Und wenn ja, in welchen Bereichen? Das versucht 90PLUS im Shoppingguide zur aktuellen Transferperiode herauszufinden.

FC Arsenal: Das ist die Ausgangslage

Trotz der herausragenden Statistiken, die die Gunners letzte Saison aufstellten, gerät schnell in Vergessenheit, dass sie trotz guter Ergebnisse zunächst Probleme hatten, ihren Flow zu finden. Die Ausfälle von Jurrien Timber (23) und Thomas Partey (31) stellten die Pläne aus der Vorbereitung auf den Kopf, die Integration von Kai Havertz (25) – zunächst auf der Acht – verlief nicht reibungslos. Mit der Jahreswende aber waren die Londoner eingespielt, boten wohl den besten Fußball auf der Insel. Die Bilanz: Nur eine Niederlage und 49 von 54 möglichen Punkten.

Die Mannschaft, die das zustande brachte, steht weiterhin unter Vertrag. Leistungsträger werden eines der vielversprechendsten Projekte des europäischen Fußballs voraussichtlich nicht verlassen. Mit Cedric Soares (32) und Mohamed Elneny (31) wurden nur zwei Ergänzungsspieler verabschiedet. Das heißt: Anders als im Vorjahr, als die Verpflichtung von Declan Rice (25) für über 100 Millionen Euro zu diesem Zeitpunkt bereits, feststand, gibt es im Sommer 2024 keine großen Baustellen.

Arsenal wird daber vor allem eine City-ähnliche Kadertiefe im Sinn haben und opportunistisch vorgehen. Wenn sich also lukrative Gelegenheiten auftun, auf irgend einer Position ein Upgrade vorzunehmen, wird man zuschlagen. Erstes Beispiel: Riccardo Calafiori (22), der bei der EM 2024 die fußballerischen Geschickte demonstrierte, die Mikel Arteta in einem Verteidiger sucht. Darüber hinaus wurde Stammkeeper David Raya (28) nach einer starken Rückrunde wie erwartet fest verpflichtet. Timber ist nach seinem ausgeheilten Kreuzbandriss ein gefühlter Neuzugang und ernsthafter Kandidat für die Startelf.

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(Photo by Claudio Villa/Getty Images for FIGC)

Diese Spieler könnten Arsenal verlassen

Nur weil die Leistungsträger allesamt unter Vertrag stehen, heißt das nicht, dass es beim FC Arsenal diesen Sommer keine Abgänge geben wird, einige davon auch namhaft. Im Gegenteil. Aaron Ramsdale (26) musste seinen Platz im Tor für Raya räumen. Die Nummer zwei der englischen Nationalmannschaft wird nicht noch eine Saison auf der Bank sitzen wollen und bietet den Gunners zudem die Aussicht auf eine ordentliche Ablösesumme.

Ähnliches gilt für Jakub Kiwior (24). Der Pole kam erst im Januar 2023 für knapp 20 Millionen Euro, lief letzte Saison auch 30-mal auf und bot zuverlässige Leistungen. Zuverlässig reicht einem Titelanwärter allerdings nicht, weshalb die Gunners bei Calafiori reagierten und Kiwior wohl zum Verkauf steht.

Drei Spieler, die den FC Arsenal überhaupt wieder auf das Level eines schlagfertigen Titelkandidaten hievten könnten ebenfalls bei passenden Geboten gehen. Das wären, mit absteigender Wahrscheinlichkeit: Oleksandr Zinchenko (27), der das Aufbauspiel als Linksverteidiger-Sechser-Hybrid transformierte aber zu risikoreich spielt; Thomas Partey, 2022/2023 noch einer der einflussreichsten Mittelfeldspieler der Liga aber mit 31 Jahren mittlerweile deutlich zu verletzungsanfällig, und Gabriel Jesus (27, ebenfalls anfällig) – sofern ein Stürmer kommt.

Deutlich wahrscheinlicher sind die Abgänge dreier Engländer in der Offensive: Während Reiss Nelson (24) und Eddie Nketiah (23) wohl nicht die Qualität für einen Titelanwärter besitzen, hängt die ungewisse Zukunft des offensiven Mittelfeldspielers Emil Smith Rowe (23) wohl primär mit seinen andauernden Verletzungsproblemen zusammen.

Für die zuvor verliehenen Nuno Tavares (24), Albert Sambi Lokonga (24) und Kieran Tierney (27) werden aktiv Abnehmer gesucht. Bei Letzterem dürfte sich das aufgrund eines Kreuzbandrisses bei der EM 2024 als schwierig erweisen, Lokonga steht vor einem Wechsel nach Sevilla.

Das brauchen die Gunners

Betrachtet man sich den Kader und die Zahlen gibt es keine gravierenden Schwächen bei Arsenal. Ein Partner für Declan Rice, der sowohl auf der Sechs oder der Acht glänzen kann, dürfte hoch auf der Liste stehen. Jorginho überzeugte in Abwesenheit von Thomas Partey zwar an seiner Seite, hat mit seinen 32 Jahren aber nicht die Athletik und Dynamik, um Stamm zu spielen.

Dem Sturm, wo Kai Havertz‘ Einfluss ähnlich wie bei Deutschland deutlich größer ist als sein Output (immerhin 13 Tore und 7 Vorlagen – davon 9 und 6 in der Rückrunde), könnte je nach Spielsituation und Ansatz ein entwicklungsfähiger Knipser gut zu Gesicht stehen. Der Flirt mit Benjamin Sesko (21) von RB Leipzig bestätigt den Eindruck.

In der Offensive bedarf es eine zuverlässige Alternative des eigentlich unersetzlichen Bukayo Saka. Trotz andauernder Achillessehnenprobleme stand der 22-Jährige in 35 von 35 möglichen Spielen in der Startelf und steuerte 16 Tore sowie neun Vorlagen bei. Eine Verschnaufpause würde ihm ab und zu gut tun. Erst recht, wenn es in die heiße Phase der Champions League geht.

Sollte Ramsdale Arsenal verlassen, wird zudem ein Backup für Raya gesucht.

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(Photo by Michael Regan/Getty Images)

Das sind potentielle Neuzugänge für den FC Arsenal

Laut The Athletic hat Arsenal einen potentiellen Nachfolger für Ramsdale bereits im Visier: Joan Garcia vom RCD Espanyol passt aufgrund seines Alters (23) und seiner Qualitäten mit dem Ball am Fuß hervorragend ins Visier. Er verfügt über eine Ausstiegsklausel in Höhe von 25 Millionen Euro.

Ebenfalls bereits mit den Gunners in Verbindung gebracht wurde Martín Zubimendi (25, Real Sociedad), der auf der Sechs und der Acht spielen kann, allerdings sehr mit dem Baskenland verwurzelt zu sein scheint. Alternativen wären Exequiel Palacios (25) von Bayer Leverkusen und die Kreativlösung Angel Gomes (23). Der gebürtige Londoner hat eine starke Saison bei Lille hinter sich, nur noch ein Jahr Restvertrag und bringt die Ball-Progressivität mit, die Arteta in seinem Mittelfeld so schätzt. Eine Außenseiteroption könnte Joshua Kimmich (29) sein, dessen Zukunft beim FC Bayern nicht in Stein gemeißelt zu sein scheint.

Auf dem Flügel hat sich Nico Williams wohl nicht nur für den FC Arsenal interessant gemacht. Bei der EM 2024 ist der 21-Jährige, der vergangene Saison elf Tore und 19 Vorlagen beisteuerte, ein Unterschiedsspieler für Spanien. Der Name Pedro Neto (24, Wolverhampton Wanderers) geistert auch seit einiger Zeit durch das Emirates. Der Portugiese bringt mit elf Toren und 20 Assists Geradlinigkeit sowie Effizienz mit, aber auch Verletzungsprobleme. Ein Außenseiterkandidat für die Offensive könnte Maximilian Beier von der TSG Hoffenheim sein (21, 16 Tore), denn wie man so hört hat Arsenal ein Auge auf einen vergleichsweise unbekannteren deutschen Nationalspieler geworfen.

Im Sturm sind die Optionen nach der Vertragsverlängerung von Sesko rar gesät. Viktor Gyökeres (26, Sporting) ist ähnlich komplett und sehr verlockend, aber älter und teuer, Victor Osimhens (25) Gesamtpaket aus Ablöse und Gehalt nach einer vergleichsweise enttäuschenden Saison (15 Tore) wohl zu groß, Alexander Isak (24) wohl zu schwierig, von Newcastle United loszueisen und Joshua Zirkzee (23, Bologna) für die Anforderungen womöglich noch zu roh. Victor Boniface (23, Bayer Leverkusen) könnte ins Profil passen, wäre aber wohl auch schwer zu realisieren.

Auf allen Positionen wird Arsenal nicht die Wunschlösung bekommen respektive finanziell realisieren können. Nun liegt es an Arteta und Sportdirektor Edú zur priorisieren und die richtigen Entscheidungen zu treffen, damit die Gunners ManCity tatsächlich hinter sich lassen können.

(Photo by Shaun Botterill/Getty Images)

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