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·16 September 2024

Aufreger des Wochenendes: Die Bundesliga ist nicht für Jeden

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Das dritte Fußball-Wochenende der neuen Bundesliga-Saison liegt hinter uns und die beiden Aufsteiger Kiel und St. Pauli haben weiter null Punkte. In der Kolumne „Aufreger des Wochenendes“ blickt Julius Eid mit einem Augenzwinkern auf ein Thema der vergangenen Tage.

Bundesliga-Aufsteiger vs. FC Bayern

Was ist denn eigentlich aus gutem alten sportlichen Anstand geworden, lieber FC Bayern? Da kämpft sich mit Holstein Kiel eine Mannschaft aus einem Bundesland, in dem Fußballer von Handballern schon in der Grundschule ausgelacht werden, endlich in die Bundesliga und muss sich dann vom Rekordmeister abschießen lassen. Wir wussten doch auch vorher, dass ihr die bessere Mannschaft seid, liebe Münchner. Hätte man es da nicht bei einem lauen 3:0 belassen können? Das Tor der Kieler in der 82. Minute mit einem sympathischen Schulterzucken hinnehmen können? Aber Nein, selbst beim Stand von 5:1 muss man als Harry Kane natürlich noch einen Elfmeter zum Hattrick verwandeln.


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Aber mal Spaß beiseite. Was man hier vor allem mal wieder sehen konnte, ist die traurige Gewissheit, dass es in der Bundesliga nicht nur keinen wirklichen Wettbewerb um den Titel gibt, sondern der deutsche Fußball im vermeintlichen Oberhaus mittlerweile eine vielschichtige Klassengesellschaft bildet, die jedwede Art von größerer Überraschung nach und nach im Keim ersticken wird. Drei bis vier Teams können auf den Titel hoffen, meistens werden es die Bayern. Das ist nichts neues mehr, das hat man so langsam akzeptiert. Als Fan eines Vereines außerhalb dieser Vier startet man in die Saison und weiß mit hundertprozentiger Sicherheit, dass man den Wettbewerb nicht gewinnen wird. So weit, so gut.

Bundesliga zerfasert immer weiter

Nun ist es aber so, dass sich nicht nur ganz oben die Teams abgesetzt haben. Immer klarer wird, dass die selben Teams um den Klassenerhalt bangen müssen, die selben Teams auf Euro League oder Conference League hoffen dürfen und die Aufsteiger immer chancenloser werden. Das kristallisiert sich schon in den deprimierenden Statistiken der Relegationsspiele klar heraus. Seltenst kann einer der besten Zweitligisten des vergangenen Jahres einen der schlechtesten Bundesligisten schlagen. Und die beiden Direktaufsteiger sind traditionell die Abstiegskandidaten Nummer 1 für die kommende Saison.

Schauen wir einmal kurz, was Kiels Mitaufsteiger, St. Pauli, bis jetzt so in dieser Saison getrieben hat: Ebenfalls Null Punkte, ein geschossenes Tor, Platz 17. Super. Es ist natürlich nicht die Schuld von Teams wie Kiel und Co., dass das Ganze so dramatisch geworden ist. Es liegt an all den Funktionären, die nie das Wohl der Liga oder sogar des Fußballs an sich in Deutschland im Blick hatten sondern immer nur den eigenen Profit. Schon vor Jahrzehnten, als immer mehr Geld in den Fußball strömte, hätte man sich Gedanken darüber machen müssen, wie man einen sportlichen Wettbewerb erhält, wenn sich die Voraussetzungen der einzelnen Teilnehmer immer weiter voneinander entfernen.

Ich bin schon ganz gespannt, wer nächstes Jahr aufsteigt.

Julius Eid

Photo by Stuart Franklin/Getty Images

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