REAL TOTAL
·27 September 2024
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·27 September 2024
Real Madrid hat Probleme mit dem Bau eines Parkhauses – Foto: YouTube/@jesusrmadrid1902
MADRID. Real Madrid erleidet mit seinem Estadio Santiago Bernabéu den nächsten Rückschlag. Nachdem die Königlichen wegen anhaltender Beschwerden über Lärmbelästigungen dazu gezwungen worden waren, bis einschließlich März 2025 alle geplanten Konzerte im Stadion abzusagen, macht jetzt der längst begonnene Bau unterirdischer Parkhäuser mit insgesamt etwa 2500 Stellplätzen Ärger.
Das Verwaltungsgericht in Madrid hat verhängt, die seit Februar laufenden Maßnahmen sowohl östlich als auch westlich vom Stadion zu stoppen. Erste Meldungen hatten am Donnerstag die Runde gemacht, am Freitag bestätigte Madrids Bürgermeister José Luis Martínez-Almeida sie. Doppelt bitter: Er spricht sogar von der Erfordernis eines Rückbaus!
„Gestern haben wir das Gerichtsurteil erhalten, das die vorsorgliche Aussetzung der Arbeiten am Santiago Bernabéu anordnet und die Stadtverwaltung auffordert, Real Madrid zu benachrichtigen, um entsprechend vorzugehen. Heute werden wir Real Madrid darüber informieren, dass sie die Arbeiten einstellen, die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen ergreifen und den ursprünglichen Zustand der Oberfläche wiederherstellen müssen, um Unfälle zu vermeiden und die Mobilität zu gewährleisten“, so Almeida.
Bei dem Projekt steht der 49-Jährige auf Reals Seite. Die baulichen Maßnahmen unterliegen einer Vereinbarung zwischen Verein und Stadtrat. Im Mai wurde aufgrund von Klagen der Nachbarschaft des Bernabéu ein erster gerichtlicher Beschluss verhängt, woraufhin Real die Arbeiten zunächst fortsetzen ließ und dagegen vorging. Die Klage wurde nun abgelehnt, binnen 15 Tagen kann in Berufung gegangen werden.
Neues Bernabéu fast fertig. Drumherum geht es nun aber erst los. weiterlesen
Die Nachbarschaftsvereinigung hatte im Mai argumentiert, der Bau erfülle keinen Zweck von allgemeinem öffentlichem Interesse. Der Verwaltungsrichter bezieht sich derweil auf „alle Unannehmlichkeiten, die sich aus der unvermeidlichen Zunahme der Lärmbelästigung und der Zunahme von Schwebstaub ergeben, die sie auf Kosten ihres Seelenfriedens und ihrer Gesundheit ertragen müssen und die auch die Mobilität von Fußgängern und dem Fahrzeugverkehr behindern“.
In dem erstinstanzlichen Urteil wurde festgestellt, dass sowohl die von Real vorgelegte Durchführbarkeitsstudie als auch die anschließend vom Stadtrat erstellte Studie über die wirtschaftliche Durchführbarkeit nach der öffentlichen Anhörung erheblich geändert worden waren, wobei der Stadtrat selbst bedeutende Änderungen vorgenommen habe, die der Öffentlichkeit nicht erneut mitgeteilt wurden.
Almeida: „Wir prüfen die Möglichkeit, Rechtsmittel einzulegen. Wir halten uns an diese gerichtliche Entscheidung, so wie wir es auch bei der vorherigen Entscheidung getan haben. Auch wenn man mit einem Gerichtsurteil oder einem Beschluss nicht einverstanden sein mag, wird sich die Stadt Madrid immer daran halten und ihn befolgen.“
Ein Nachbar, der aus Verärgerung wegen des Konzertlärms zur Dokumentation ein Profil bei dem Kurznachrichtendienst X eröffnete, hat zuletzt auch zum Parkhaus-Ärger ein Video veröffentlicht. Dieses soll zeigen, wie in der Garage der Anwohner wegen der nebenan stattfindenden Arbeiten eine Wand aufgerissen sei. „Ratet mal, wer auf der anderen Seite nach einem neuen Parkplatz gräbt, der von der Justiz für illegal erklärt wurde“, schrieb er dazu. Während das Bernabéu an sich quasi fertig umgebaut ist, tun sich anderweitig mehr und mehr Herausforderungen auf. Wie löst der Klub die Probleme nun?