BVB-Trainer Sahin über Stegemann: „Morddrohungen? Um Gottes Willen!“ | OneFootball

Nuri Sahin spricht vor dem Topspiel gegen Leverkusen über Respekt und Verantwortung. Dabei findet der BVB-Trainer deutliche Worte zur Ansetzung von Schiedsrichter Sascha Stegemann.

Vor dem Bundesliga-Topspiel zwischen Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen (Freitag, 20:30 Uhr) hat BVB-Trainer Nuri Sahin zur Besonnenheit im Umgang mit Schiedsrichter Sascha Stegemann aufgerufen. Stegemann wird erstmals seit April 2023 wieder ein Spiel der Dortmunder leiten – eine Ansetzung, die aufgrund vergangener Ereignisse für Diskussionen sorgt.

„Kein Mensch auf dieser Welt verdient Morddrohungen, egal, was passiert ist“, erklärte Sahin auf der Pressekonferenz vor der Partie. Damit reagierte der 36-Jährige auf die Todesdrohungen, die Stegemann im Anschluss an das Bundesligaspiel zwischen Borussia Dortmund und dem VfL Bochum im April 2023 erhalten hatte. Damals verweigerte der Unparteiische den Dortmundern einen klaren Elfmeter, was später vom Schiedsrichter selbst und vom Verband als Fehlentscheidung eingeräumt wurde.

Fehlentscheidung kostete BVB möglicherweise die Meisterschaft

Die Bedeutung der Situation für den Verein war erheblich: Die verweigerte Strafstoßentscheidung kostete dem BVB die Möglichkeit, drei Punkte aus dem Spiel mitzunehmen. Diese hätten am Ende der Saison gereicht, um den FC Bayern München vom Meisterthron zu stoßen. Trotz dieser tragischen Wendung betonte Sahin: „Natürlich war die Entscheidung für Borussia Dortmund eine Katastrophe, dennoch darf man niemandem den Tod wünschen.“

Der Dortmunder Chefcoach zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass Stegemann am Freitag unvoreingenommen agieren wird: „Ich bin mir sicher, dass er ein neutraler Schiedsrichter sein wird, der versucht, sein Bestes zu geben. Er muss jetzt auch nicht irgendwas gutmachen, er soll einfach nur neutral das Spiel pfeifen.“

Stegemann hatte sich im Nachgang der strittigen Szene bereits selbstkritisch geäußert und eingeräumt, dass der Elfmeter hätte gegeben werden müssen. Diese Selbstreflexion hindert jedoch einige nicht daran, den Schiedsrichter weiterhin scharf zu kritisieren. Nuri Sahin appellierte daher eindringlich an die Vernunft und erinnerte daran, dass Sachlichkeit und Respekt unerlässlich bleiben müssen – auf und abseits des Platzes.