Der gleiche Weg wie Marmoush: Wird er der neue Superstar der Bundesliga? | OneFootball

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Selina Eckstein·21 February 2025

Der gleiche Weg wie Marmoush: Wird er der neue Superstar der Bundesliga?

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"Als Mannschaft müssen wir uns, glaube ich, noch ein bisschen anpassen." Wenn dieser Satz über einen Neuzugang gesagt wird, klingt es nach verkehrter Welt. Sollte sich nicht eigentlich der neue Spieler im Team integrieren und dann gegen die, die schon ewig dabei sind, durchsetzen?

Wenn sich aber eine komplette Mannschaft um einen Stürmer sorgt, dann scheint dieser seit seiner Ankunft sehr viel richtig zu machen. Denn Mohamed Amoura trifft und trifft und legt dann auch noch Tore vor und trifft wieder. So kommt er in 20 Bundesliga-Spielen schon auf 18 Scorer. Zum Vergleich: Jonas Wind hatte vergangene Saison 18 Scorer nach 34 Spieltagen. Und die Saison ist schließlich noch nicht vorbei.


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Der VfL hat sich unter Amoura stark verbessert. Während die Wölfe die vergangene Spielzeit im Nirgendwo der Tabelle beendeten, schielen sie auf einmal wieder auf die europäischen Plätze. Hinter Tim Kleindienst ist der 24-Jährige der zweittorgefährlichste Neuzugang der Bundesliga.

Dass Amoura sein Team besser macht, zeigt sich vor allem bei seinen Offensiv-Kollegen Wind und Tiago Tomás. Was die Tore betrifft, liegt Wind schon jetzt nah an seinem Wert der Vorsaison. Es fehlen nur noch drei Treffer, um die elf Tore der Vorsaison zu überbieten. Tomás wiederum hat seine Bilanz schon jetzt übertroffen, denn es sind bereits fünf Tore mehr als 2023/24 (1 Tor).

Rechnet man noch die Buden von Amoura dazu, stellt Wolfsburg auf einmal neben Bayern, Leverkusen und Eintracht Frankfurt die beste Offensive der Liga.

Das richtige Tiefenmaß gefunden

Doch kommen wir noch mal kurz zu der Aussage vom Anfang. Lukas Nmecha hatte diesen Satz Anfang November nach dem 1:1-Remis gegen Augsburg gesagt. Amoura hatte sein Team da wieder einmal durch seinen Treffer gerettet. Es ging Nmecha dabei um die Tiefe, also wann sie Amoura in den 16er schicken sollten und wann eben nicht.

"Die ersten paar Spiele war es – glaube ich – ein bisschen zu viel in die Tiefe immer", benannte Nmecha auch das Problem. Mittlerweile haben die Wölfe das richtige Maß und die richtigen Räume gefunden, um den algerischen Nationalspieler in die Positionen zu bringen, in denen er seine Stärken am besten ausspielen kann.

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"Er sieht immer nur das Tor und will immer in die Box rein", sagte sein Trainer Ralph Hasenhüttl nach dem 2:1-Sieg am vergangenen Samstag gegen Stuttgart, in dem sein Leihspieler wieder einmal eine Vorlage gab und den Elfmeter verwandelte.

Da ist es nicht verwunderlich, dass es schon die ersten Interessenten für das Sturmjuwel geben soll. Wolfsburg wird ihn im Sommer für kolportierte 15 Millionen Euro fest verpflichten, aber das heißt schließlich nichts im modernen Fußball.

Arsenal soll Amoura schon während seiner Zeit bei Union Saint-Gilloise auf dem Zettel gehabt haben, berichtet der 'kicker'. Auch der Liverpool FC soll aktuell interessiert sein. Sollte einer dieser Klubs die gehandelten 40 Millionen Euro und mehr auf den Tisch zu legen, dürften auch die Bosse in der Autostadt ins Grübeln kommen.

Doch wäre das wirklich die beste Option für Amoura? Kann er seine aktuelle Leistung auch bei einem PL-Topklub abrufen. Bei denen wird sich schließlich niemand an die Spielweise eines No-Names anpassen, so wie es aktuell in Wolfsburg der Fall ist.

Der gleiche Weg wie Marmoush?

Der Schritt könnte deshalb noch zu früh kommen, eine andere Option könnte sich in der Bundesliga bieten. Denn auch Eintracht Frankfurt, denen in der kommenden Saison die Champions League winkt, soll zu den Interessenten gehören, berichtet 'Sky'. Eigentlich fast schon naheliegend, da Amoura durch seinen Spielstil an einen gewissen Omar Marmoush erinnert.

Beide sind nicht nur enorm schnell, sondern können auch über die Außen viel Zug zum Tor entwickeln. Und noch etwas ist gleich, wenn man sich die bisherigen Stationen der beiden Torjäger anschaut. Auch Marmoush spielte beim VfL, bevor er zur Eintracht ging und dort komplett explodierte.

Danach ging er als 26-Jähriger mit dem Standing eines 75-Millionen-Transfers nach England. Eine weitere mögliche Parallele zum aktuell 24-Jährigen Amoura, dem es auch guttun könnte, in Frankfurt zu reifen und sogar noch Erfahrungen in der Champions League zu sammeln, ehe er den ganz großen Sprung wagt.

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📸 OLI SCARFF - AFP or licensors

Ob der VfL-Stürmer die Bundesliga als Sprungbrett sieht, kann nur er selbst beantworten. Denn schon im Sommer hätte er in die Premier League wechseln können, entschied sich stattdessen für Wolfsburg und gegen CL-Spiele mit Arsenal.

Aktuell hat er damit augenscheinlich alles richtig gemacht. Er hat aber noch ein Ziel für diese Saison vor Augen: 20 Saisontreffer möchte er erzielen. "Ich werde mein Bestes geben, um vielleicht sogar mehr zu schaffen", sagte er im Gespräch mit dem 'NDR'.

Ein gutes Ziel. Es gilt ja, sich einen Namen zu machen. Damit sich auch beim nächsten Klub wieder die Kollegen an ihm orientieren.


📸 Luciano Lima - 2024 Getty Images