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·29 January 2025

FC Augsburg: Verein und Fanszene

Article image:FC Augsburg: Verein und Fanszene

Mit dem FC Augsburg kommt ein Verein ans Millerntor, mit dessen Fanszene der FC St. Pauli bisher nur wenige Berührungspunkte hatte. Nina hat sich den FCA genauer angeschaut.(Titelfoto: Sebastian Widmann/Getty Images/ via OneFootball)

Wir haben mit den Siegen in Heidenheim und gegen Union zwei ganz wichtige Erfolge einfahren können. Diese durch einen dritten Sieg in Serie jetzt eventuell zu ergänzen, würde uns gleichzeitig den Anschluss an das untere Mittelfeld ermöglichen und die komfortable Situation noch besser werden lassen.Ich hab Bock, lasst uns also mal schauen, wer da am Samstag ans Millerntor reist.


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Geschichte des FC Augsburg

Vorgängervereine

Der erste Vorgängerverein des FC Augsburg ist der 1907 gegründete Fußball-Club Alemannia. 1909 schloss man sich dem TV Oberhausen an, 1913 wurde man Meister der B-Klasse Donaugau. Dieser Titel sollte auch 1918 geholt werden, die Ostkreismeisterschaft verlor man dann aber gegen den FC Bayern München.Unter dem Namen BC Augsburg wurden die Fußballer 1921 zu einem eigenständigen Verein und spielten ab 1923 in der Kreisliga Schwaben.

Zur NS-Zeit spielte der BC Augsburg in der Gauliga Bayern, wo der größte sportliche Erfolg die Vizemeisterschaft war. 1943 kam es zur Bildung der Kriegsspielgemeinschaft BC/Post Augsburg, da viele Spieler als Soldaten im Krieg fielen und man nur durch einen Zusammenschluss genügend Spieler für eine Mannschaft hatte. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde diese Mannschaft wieder aufgelöst. Der BC Augsburg startete wieder in der Oberliga Süd.

Das Rosenaustadion

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Das Rosenaustadion bei einem Flutlichtspiel gegen den 1. FC Köln im August 2006. // (c) Sandra Behne/Bongarts/Getty Images via OneFootball

Im Jahr 1951 wurde das Rosenaustadion eröffnet, bis 2009 Heimat des FCA und bis zum Bau des Münchner Olympiastadions relevant für Fußball und Leichtathletik. Es war Austragungsort des DFB-Pokalfinales und von Länderspielen, mit einem Zuschauerrekord von 65.000 bei einem Länderspiel gegen die Schweiz 1952.

Ende der 60er Jahre kam es zur Fusion der BC Augsburg mit der Lizenzspieler-Abteilung von Schwaben Augsburg. Der Fußball-Club Augsburg 1907 wurde gegründet und man startete in der 1. Amateurliga Bayern. Die erste Saison als FCA schloss man auf Platz 4 ab. 1982 belegte man in der Bayernliga den 1. Platz, setzte sich in der Aufstiegsrunde durch und spielte erstmals in der 2. Bundesliga. Dort stieg man nach einer Saison allerdings wieder ab und spielte erneut viele Jahre in der Bayernliga. 1994 endete diese Phase, der FCA schaffte den Aufstieg in die Regionalliga. 2000 wurde man Achter, hatte sich sportlich für die nun zweigleisige Regionalliga qualifiziert, doch der DFB entzog dem FCA die Lizenz, da sie die finanziellen Kriterien nicht erfüllten. So musste der FCA für die Saison 2000/2001 zurück in die Bayernliga. Dort blieben sie zwei Saisons und stiegen 2003 wieder in die Regionalliga Süd auf.

Die GmbH und eine neue Arena

Möglich machte diesen sportlichen Erfolg wahrscheinlich ein außersportlicher „Meilenstein“: 2001 stieg eine Investorengruppe beim FCA ein, die den Verein schuldenfrei machten.2006 folgte der Aufstieg in die zweite Bundesliga. Zusätzlich wurde der Profifußball des FCA in eine GmbH und Co. KGaA ausgegliedert. 2008 erfolgte die Eröffnung der jetzigen Arena im Süden der Stadt.

Nachdem man sich im Jahr zuvor unter anderem dem FC St. Pauli geschlagen geben musste, schaffte der FC Augsburg 2011 den Aufstieg in die Bundesliga. Die erste Saison in der höchsten Spielklasse war nicht einfach, der FCA schaffte aber mit dem 14. Platz den Klassenerhalt. Abgestiegen sind sie seitdem nie, der FC Augsburg ist inzwischen ein fester Bestandteil der Bundesliga. 2015 gelang dem Club sogar der Einzug in die Europa League-Gruppenphase. // FC Augsburg // Wikipedia

Fans und Fanszene

Der FC Augsburg zählt ca. 26.000 Mitglieder. Mit einer Auslastung von 30.660 Zuschauer*innen ist die WWK-Arena bei den Heimspielen so gut wie immer ausverkauft. Die aktive Fanszene ist im M-Block der WWK-Arena anzutreffen. Die führende Ultragruppierung ist Legio Augusta 2007.

Bevor sich die Gruppe Legio Augusta gründete, gab es beim FCA die Ultragruppe „Rude Boys“. Diese verloren 2007 nach einem Spiel gegen Mainz 05 ihre Zaunfahne und lösten sich daraufhin auf. 2009 präsentierten die Mainzer die geklaute Fahne der Rude Boys.So folgte eine Neustrukturierung der Augsburger Ultraszene und Legio Augusta wurde zur Nachfolger Gruppe der Rude Boys. Seitdem ist das Verhältnis zu Mainz angespannt. (Faszination Fankurve).

Die Zaunfahne „Original 1907“ ist im M-Block zu sehen. Auf der Webseite schreibt die Augsburger Fanszene: „Seit dem Jahr 2005 ziert die Original 1907 Fahne den Zaun des M-Blocks. Erstellt als Symbol, in dem sich die gesamte FCA Familie wiederfinden kann, hängt die Original-Fahne Stadien übergreifend, somit als Aushängeschild und Indikator für ein aktives Ausleben der Fankultur, vor dem M-Block.“

Aus der Fankurve heraus gründete sich 2020 die „Ulreich Biesinger-Tribüne e.V.“ Als Ziele haben sie sich unter anderem die Fortentwicklung und den Ausbau des Supports sowie die Planung und Durchführung von Choreos und soziales Engagement in Augsburg und Schwaben gesetzt. Außerdem wollen sie die Interessenvertretung und das Sprachrohr der FCA-Fans sein. Letztes Jahr organisierten sie unter anderem eine Spendensammlung für eine Stadiongestaltung, bei der die Wände mit Motiven der Stadt bemalt wurden.

Boykott gegen Leipzig

Die Fanszene des FC Augsburg ruft regelmäßig zum Boykott der Auswärtsspiele bei RaBa Leipzig auf. So schrieben sie 2023 dazu: „Ein Großteil der FCA-Fans bleibt dem Spiel fern. Diejenigen, die dennoch den Weg antreten, sind dazu angehalten, auf optische Stilmittel unserer Fankultur zu verzichten. Lasst demnach Zaun- und Schwenkfahnen, Schals und Trikots daheim und setzt somit auf diesem Weg ein Zeichen gegen den Fußball der Konzerne.“ Stattdessen wurde dazu aufgerufen, die Spiele der befreundeten Szenen vom Austria Lustenau und den Würzburger Kickers zu besuchen. // Original 1907Auch in dieser Saison waren beim Spiel gegen Leipzig nur 250 Augsburger im Gästeblock. Das Kontingent für das Spiel bei uns ist hingegen ausverkauft.

Spiel auf Augenhöhe?

Der FC Augsburg spielt, wie erwähnt, seit dem Aufstieg 2011 ununterbrochen erstklassig, die wirtschaftlichen Voraussetzungen sind somit gänzlich andere. Allein vor dieser Saison wurden mit Ermedin Demirovic (VfB Stuttgart) und Arne Engels (Celtic) gleich zwei Spieler jeweils für eine zweistellige Millionensumme verkauft. Hinzu kommen rund 14 Millionen Euro mehr TV-Einnahmen, als der FC St. Pauli kassiert.Die bisherige Saison hat aber gezeigt, dass wir uns vor niemandem verstecken müssen – und am Millerntor ist der Knoten jetzt hoffentlich auch endlich geplatzt.Immer weiter vor!// Nina

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