FC Bayern besiegt den VfL Wolfsburg knapp mit 3:2 | OneFootball

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Miasanrot

·18 January 2025

FC Bayern besiegt den VfL Wolfsburg knapp mit 3:2

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Zum Start der Rückrunde gewann der FC Bayern auch das dritte Bundesligaspiel im Jahr 2025. Vor allem Leon Goretzka wusste zu überzeugen. Allerdings lief beim 3:2-Erfolg nicht alles rund.

Mit vier Punkten Vorsprung auf Bayer Leverkusen ging der FC Bayern in das erste Spiel der Rückrunde. Im Vergleich zum letzten Spiel gab es erneut vier Änderungen: So rückte Konrad Laimer für Raphael Guerreiro in die Startelf, ebenso ersetzte Minjae Kim in der Abwehr Eric Dier.


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Zudem wurde erneut Leon Goretzka neben Joshua Kimmich eingesetzt. Auf der Außenbahn feierte Michael Olise sein Startelf-Comeback, in der auch Leroy Sané (zum zehnten Mal in Folge) und Kingsley Coman wieder von Beginn an spielten. Auf der linken Außenbahn blieb Alphonso Davies in der Anfangsformation.

Thomas Müller landete neben Jamal Musiala (etwas überraschend) auf der Bank. Im Sturmzentrum war natürlich Harry Kane gesetzt. Außerdem stand Josip Stanišić zum ersten Mal seit Langem wieder im Kader des FC Bayern. Vor dem Spiel verwies Vincent Kompany vor allem auf die physische Qualität und Schnelligkeit des Gegners.

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FC Bayern – VfL Wolfsburg: Der Spielverlauf

Erneut starteten die Bayern mit viel Ballbesitz und schon in der dritten Minute ließ Leroy Sané sein Können aufblitzen, er zog von der rechten Seite nach innen, zog mit links ab und traf die Latte, fast direkt im Anschluss kam Kane zum nächsten gefährlichen Abschluss. In der siebten Minute gab es eine vielversprechende Chance, Kane legt auf Coman, der aber im Abseits stand. Ein starker Beginn.

In der achten Minute wurde Leroy Sané nur durch einen Schubser vom letzten Mann gestoppt. Das hätte auch Rot sein können, wenn nicht sogar müssen. Nach dieser Phase blieben die Bayern zwar dominant, kamen aber nicht mehr so deutlich zu Gelegenheiten. Dann hätte es in der 18. Minute Elfmeter geben müssen. Kane wird bei seinem Versuch von Koulierakis gestoppt. Warum erneut kein Pfiff erfolgte (wie bei der Aktion gegen Sané) bleibt offen.

In der 20. Minute eroberte Kim einen langen Ball, legte schnell auf Kimmich, der direkt auf Goretzka spielte. Dabei wurde er nicht angegriffen und schoss nach einem etwas längeren Lauf das 1:0. Allerdings hielt die Führung nicht lange, Wimmer hatte nach einem Freistoß viel Platz, der Ball kam zu Gerhardt, Goretzka leitete dann unglücklich den abzuwehrenden Ball auf Amoura, der zum 1:1 einschob.

Im Anschluss taten sich die Bayern schwer, einen Weg ins letzte Drittel zu finden. Allerdings schlugen die Bayern vor der Pause dennoch noch einmal zu: Kimmich presste stark, der Ball kam zu Olise, nach einer Finte zog er mit links ab: 2:1 für den FC Bayern. Dann hätte Kane nach einem Fehlpass von Koulierakis fast noch das 3:1 erzielt, aber er verzog. Es gab noch einmal Aufregung: Coman flankte den Ball auf Kimmich, der „einschulterte“. Der VAR versagte wegen Handspiel den Treffer. Wegen eines Notarzteinsatzes in der Südkurve blieb es vor der Pause ruhig. Gute Besserung an die Betroffenen.

Zu Beginn der zweiten Hälfte schafften es die Wolfsburger die Bayern weitestgehend von ihrem Tor fernzuhalten. Es ergaben sich zunächst keine gefährlichen Situationen, auch weil Harry Kane im Abschluss mehrfach nicht die bekannte Treffsicherheit zeigte. Das ist ein Alarmzeichen und sollte beachtet werden. Der Sieg war äußerst knapp und vorne wurden zu viele Chancen nicht genutzt. Dann traf in der 62. Minute erneut Goretzka, Olise zog einen Freistoß in die Mitte, den Goretzka sicher zum 3:1 einköpfte. Die bekannte Schwäche der Wolfsburger gegen Standards (das elfte Gegentor nach Standards) wurde hier gut ausgenutzt und führte zu deutlich mehr Sicherheit. In der 67. Minute kam Serge Gnabry für den glücklosen Leroy Sané. Dann muss Coman in der 70. Minute das 4:1 machen, nach Vorlage von Neuer läuft er allein aufs Tor und verzieht, wieder einmal gilt es seine Abschlussschwäche zu kritisieren. In der 75. Minute kam dann Jamal Musiala für Coman. Es folgte noch einmal eine Aktion der Wölfe, Goretzka verlor den Ball und Manuel Neuer wehrte das mögliche 3:2 gegen Wind ab. Eine seltsame Phase im Spiel der Bayern, die glücklich sein konnten, mit zwei Toren Abstand zu führen. Die Kontrolle ging verloren. Und tatsächlich kamen die Wolfsburger noch einmal zu einem Treffer. Davies verlor in der 88. Minute den Ball und Upamecano ließ sich von Amoura abkochen: 3:2. Im Anschluss verpasste Gnabry nach Vorlage von Kane das 4:2 ehe das Spiel mit vier Minuten Nachspielzeit endete. Die Souveränität der Bayern war zum Ende des Spiels völlig verloren.

FC Bayern – VfL Wolfsburg: Drei Dinge, die auffielen

VARs soll das?

Sowohl in der Aktion gegen Leroy Sané, als ihn Koulierakis als letzter Mann klar umstößt (8. Minute), als auch in der Szene beim Abschluss von Harry Kane (18. Minute) bleiben entscheidende Fragen offen. Klar ist: Wenn die Entscheidungen nicht als klare Fehlentscheidungen eingestuft werden, greift der VAR nicht ein. Doch wer entscheidet, was eine klare Fehlentscheidung ist, und nach welchen Kriterien wird das bewertet?

Beide Situationen könnten durchaus auch genau gegenteilig beurteilt werden, was den Spielverlauf massiv beeinflusst hätte. So hätte Wolfsburg bereits in der Anfangsphase eine rote Karte oder einen Elfmeter hinnehmen müssen – zwei Szenarien, die den Spielverlauf erheblich verändert hätten. Wie wichtig solche „Dosenöffner“-Momente für die Dynamik eines Spiels sind, müssen wir nicht näher erläutern.

Letztlich bleiben die Zuschauer ratlos zurück und fragen sich, nach welchen Maßstäben der VAR eingreift oder warum in diesen Fällen keine Korrektur erfolgte. Solche Unklarheiten tragen nicht nur zur Verunsicherung der Fans bei, sondern werfen auch grundlegende Fragen zur Transparenz und Konsistenz der Entscheidungsfindung im modernen Fußball auf.

Leon Goretzkas Rolle im Spiel über die linke Seite

Gerade in der ersten Halbzeit war Leon Goretzka mehrfach als Teil einer Dreierkette zu sehen, in der er sich neben Upamecano und Kim positionierte. Durch diese taktische Anpassung beteiligte er sich aktiv am Spielaufbau, insbesondere über die linke Seite. Dies ermöglichte es Alphonso Davies und Kingsley Coman, variabel auf der linken Seite zu agieren und flexibel zu verschieben, was zu einem hohen Anteil der Angriffe über diese Seite führte. Diese Dynamik verlieh dem Spiel des FC Bayern zusätzliche Flexibilität und erschwerte es dem Gegner, sich defensiv darauf einzustellen.

Situationsabhängig zog auch Joshua Kimmich, wie bereits häufiger beobachtet, in die Dreierkette zurück. Dadurch konnte Goretzka weiter aufrücken und sich offensiv einbringen. Der Höhepunkt seiner Leistung waren seine Tore: Nach einem präzisen Anspiel von Kimmich zeigte Goretzka beim 1:0 seine Klasse, als er scheinbar mühelos, aber mit beeindruckender Selbstsicherheit den Ball im Netz unterbrachte.

Auch das 3:1 durch seinen Kopfball überzeugte. Beide Tor-Szenen und sein Rolle im gesamten Spiel verdeutlichen nicht nur seine Torgefahr, sondern auch seine Fähigkeit, sich nahtlos in seine Rolle auf dem Spielfeld einzufügen, auch wenn er kein Stammspieler ist. Er kam auch auf einen Passquote von knapp 96% und hatte nach Kim und Kimmich die meisten Ballkontakte.

Insgesamt waren Goretzka und Coman – sowohl einzeln als auch in ihrer Kombination – nicht nur Schlüsselspieler im Aufbau über die linke Seite, sondern auch zentrale Faktoren für die offensiven Momente des Teams. Coman offenbarte dabei jedoch erneut seine bekannte Abschlussschwäche. Auf der rechten Seite blieben vergleichbare offensive Momente, abgesehen von einigen individuellen Dribblings von Sané, mit Laimer und Olise rar – auch nach der Einwechslung von Gnabry änderte sich daran wenig.

Rollenunklarheit auf der rechten Seite beim FC Bayern

Michael Olise schien mehrfach nicht 100% klar zu sein, welche Rolle er tatsächlich auf dem Feld einnehmen sollte, und wurde wiederholt auf die Außenbahnen gedrängt. Diese Unsicherheit wirkte sich spürbar auf die Struktur und Dynamik des Spiels auf rechts aus. Auch Konrad Laimer und Leroy Sané konnten kein wirklich überzeugendes Zusammenspiel zeigen, das durch Klarheit und Präzision hätte überzeugen können. Stattdessen kam es immer wieder zu Fehlpässen und Abstimmungsproblemen.

Wenn der FC Bayern auf der rechten Seite dennoch erfolgreich waren, dann meist durch individuelle Dribblings und Aktionen von Sané, die jedoch isoliert blieben und nicht Teil eines strukturierten Mannschaftsspiels waren.

Olise ließ sich zeitweise sogar auf die linke Seite fallen, um dort offensive Impulse zu setzen, was allerdings die Unausgewogenheit im Spielaufbau weiter verstärkte. Der Aufbau über die rechte Seite wirkte insgesamt unausgereift und nicht harmonisch genug, um konstant Gefahr auszustrahlen. Im Vergleich zu den letzten Spielen, in denen Raphael Guerreiro (zwar gegen schwächere Gegner) deutlich mehr offensive Akzente setzen konnte, fiel diese Schwäche besonders ins Auge.

Es bleibt festzuhalten, dass die rechte Seite des FC Bayern im aktuellen Spiel deutlich unter ihren Möglichkeiten blieb. Sowohl die taktische Abstimmung als auch die klare Rollenverteilung zwischen den Spielern müssen weiter optimiert werden, um das Potenzial dieser Seite voll auszuschöpfen. Ein stärkerer Fokus auf ein strukturierteres Zusammenspiel könnte hier zukünftig den Unterschied ausmachen. Gerade in der Offensive müssen mehr effektive Lösungen gefunden werden, sonst können Spiele knapp werden, genau wie das gegen den VfL Wolfsburg.

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