90PLUS
·26 November 2024
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·26 November 2024
Die Champions League ist zurück und hält für die Bundesligisten einige spannende Aufgaben bereit. Wir blicken auf die Partien der deutschen Vertreter und worauf Bayern, Dortmund und Co. achten müssen.
Der 5. Spieltag der Ligaphase in der UEFA Champions League steht bevor. Am Dienstag will der FC Bayern mit einem Sieg über Paris Saint-Germain die Top-8 angreifen, während das noch punktlose RB Leipzig beim italienischen Meister Inter unter Zugzwang steht. Bayer 04 Leverkusen bekommt es mit Red Bull Salzburg zu tun. Am Mittwoch warten machbare Aufgaben auf den BVB und den VfB Stuttgart.
Nach dem souveränen 3:0 über den FC Augsburg sorgte Uli Hoeneß einmal mehr für Schlagzeilen rund um seinen FC Bayern. „Was ich zusagen kann, ist die deutsche Meisterschaft!“, tönte der langjährige Präsident. Sportdirektor Max Eberl lächelte die steile These weg: „Uli hat diesen Verein groß gemacht. Der darf sich zurücklehnen und kann uns den Druck machen, dass wir erfolgreich sein sollen.“
Auf einem guten Weg sind die Bayern dabei allemal, in der Bundesliga beträgt der Vorsprung auf Rang zwei bereits sechs Punkte. In der Champions League sind die Top-8 nach dem knappen Sieg gegen Benfica (1:0) ebenfalls wieder in Reichweite. Nun wartet mit Paris Saint-Germain ein Schwergewicht des europäischen Fußballs, das sich nach dem Abgang von Kylian Mbappé jedoch in einem Übergangsjahr befindet und nicht zu den Favoriten auf den Henkelpott gehört.
Eine Schlüsselaufgabe wird am Dienstag dem Rechtsverteidiger der Münchner zukommen. Mit Bradley Barcola spielt der gefährlichste PSG-Akteur auf der linken Offensivseite. Seit dem Abgang Mbappés blüht der Nationalspieler auf und ist mit zehn Toren der beste Torschütze. Da Luis Enrique meist ohne klassischen Neuner agiert, taucht der 22-Jährige oft in zentralen Positionen auf und ist mit seinem Tempo immer eine Gefahr für gegnerische Abwehrreihen. Allerdings ist Barcola in der Königsklasse noch nicht so in Erscheinung getreten wie in der Ligue 1 und wartet noch auf sein erstes Tor.
Dennoch wird die harte und enge Bearbeitung des Offensivkünstlers eminent wichtig sein. Eine Aufgabe, der sich wohl Raphael Guerreiro stellen wird. Nimmt die Kompany-Elf den formstärksten Franzosen erfolgreich aus der Partie, klopft der FC Bayern am 5. Spieltag wieder an der Tür zur Spitzengruppe. Im Angriff ist der deutsche Rekordmeister herausragend besetzt und wird die nicht immer sattelfeste PSG-Hintermannschaft vor eine Menge Probleme stellen.
Null Punkte aus vier Spielen, 4:9 Tore – der Start in die Champions League ist RB Leipzig in der laufenden Saison gehörig misslungen. Die Roten Bullen sind zum Siegen verdammt, um sich noch eine realistische Chance auf einen Platz unter den besten 24 zu wahren, der die Teilnahme an der Zwischenrunde ermöglicht. Mit Inter wartet jedoch eine der besten Mannschaften Europas auf die Mannschaft von Marco Rose.
Der italienische Meister ist in der Serie A schon wieder mitten im Titelrennen und gewann die Generalprobe bei Hellas Verona furios mit 5:0. Besonders das Sturm-Duo aus Lautaro Martinez und Ex-Gladbacher Marcus Thuram ist kaum zu stoppen. Das wird jedoch vonnöten sein, um gegen die Mailänder bestehen zu können.
Nach dem 3:4 gegen die TSG Hoffenheim muss Rose seine Defensive in den Griff kriegen. Denn nur mit einer herausragenden Vorstellung von Willi Orban, Peter Gulacsi und Co. können die Sachsen aus dem San Siro etwas mitnehmen und den Traum von der K.O.-Phase weiter am Leben halten.
In Hoffenheim erleben Lois Openda und RB Leipzig eine Bruchlandung. (Photo by Helge Prang/Getty Images)
Trotz einiger Verletzungssorgen geht Bayer 04 Leverkusen als haushoher Favorit in die Partie gegen Red Bull Salzburg. Der entthronte österreichische Serienmeister unterlag am Wochenende dem Linzer ASK und steckt tief in der Krise. Eine Chance, die die Werkself auch ohne Victor Boniface (Oberschenkelverletzung), Amine Adli (Wadenbeinbruch), Jonas Hofmann (Oberschenkelverletzung) und Martin Terrier (Unterarmbruch) zu nutzen wissen sollte.
Das Selbstbewusstsein der Salzburger ist auf einem Tiefpunkt, das in der RB-DNA verwurzelte intensive Gegenpressing greift zurzeit nicht. Für Xabi Alonsos Leverkusener liegt der Schlüssel zum Erfolg in einem möglichst dominanten Auftritt. Bestimmt der Deutsche Meister von Anfang an das Spielgeschehen, keimt bei RB gar nicht erst die Hoffnung auf einen Überraschungscoup auf.
Auswärts in Belgrad bietet sich für den VfB Stuttgart die Gelegenheit, einen großen Sprung in der Tabelle zu machen. Gegen Roter Stern geht die Mannschaft von Sebastian Hoeneß als Favorit ins Rennen, eine Konstellation, die die Schwaben in der Königsklasse nicht allzu häufig vorfinden können. Allerdings fehlen derzeit Unterschiedsspieler wie Deniz Undav oder El Bilal Touré. Nick Woltemade und Justin Diehl, die zuletzt in der Bundesliga ran durften, wurden nicht für die Champions League gemeldet.
So kommt Spielern wie Ermedin Demirovic oder Chris Führich eine wichtige Rolle zu. Der Bosnier wartet noch auf sein erstes Tor auf europäischer Bühne und ist auch in der Liga seit fünf Spielen ohne eigenen Treffer. Führichs Knoten platzte am Wochenende beim 2:0 über den VfL Bochum endlich. Beim Wiedersehen mit Ex-Stuttgarter Silas wird es auf die beiden Offensivspieler besonders ankommen. Die Dribbelstärke des deutschen EM-Teilnehmers kann, gepaart mit der Wucht des Neuzugangs aus Augsburg, der Schlüssel gegen einen tiefen Defensivblock des serbischen Traditionsvereins sein.
Kann der BVB in der Champions League auch auswärts jubeln? (Photo by Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)
So wechselhaft die Auftritte von Borussia Dortmund in der Bundesliga waren, so gut verkauft sich der BVB bisher in der Champions League. Abgesehen von der desaströsen zweiten Hälfte im Santiago Bernabeu haben die Schwarz-Gelben ihre Aufgaben bisher zuverlässig erledigt und haben beim GNK Dinamo Zagreb nun die Chance, einen großen Schritt in Richtung direkter Qualifikation für das Achtelfinale zu gehen.
Für die chronisch auswärtsschwache Sahin-Elf (erst ein Zähler in der Liga) wird das Gastspiel in Kroatien trotz der klaren Favoritenrolle kein Spaziergang. Das kleine Stadion Maksimir ist bekannt für seine hochkochende Stimmung, ohrenbetäubende Fangesänge und Pfeifkonzerte. Für den BVB wird es darauf ankommen, das Drumherum bestmöglich auszublenden, keine Gedanken an die Misere auf fremden Geläuf zuzulassen. Nimmt Borussia Dortmund so das Selbstbewusstsein vom tollen Auftritt beim 4:0 gegen den SC Freiburg mit, setzt sich der Bundesliga-Fünfte in den Top-8 der Champions League fest.
Dienstag, 26. November
FC Bayern – Paris Saint-Germain (21 Uhr, Prime Video)
Inter – RB Leipzig (21 Uhr, DAZN)
Bayer 04 Leverkusen – FC Red Bull Salzburg (21 Uhr, DAZN)
Mittwoch, 27. November
Roter Stern – VfB Stuttgart (18:45 Uhr, DAZN)
Dinamo Zagreb – Borussia Dortmund (21 Uhr, DAZN)
(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)