FCH will "Reset-Knopf" drücken, aber "nicht alles über Bord werfen" | OneFootball

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·20 February 2025

FCH will "Reset-Knopf" drücken, aber "nicht alles über Bord werfen"

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Die herbe 0:5-Klatsche in Mannheim ist noch nicht ganz verhallt, da steht für Hansa Rostock das mit Spannung erwartete Derby gegen Dynamo Dresden an (Samstag, 14 Uhr). Trainer Daniel Brinkmann will für die Partie den "Reset-Knopf" drücken, jedoch "nicht alles über Bord werfen".

Finger in die Wunde gelegt

Keine Frage: Für Daniel Brinkmann war es die bislang schwierigste Woche in seiner Zeit bei Hansa. Nach der 0:5-Pleite in Mannheim sei "einiges aufzuarbeiten" gewesen, wie er bei der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag berichtete. Ins Detail gehen wollte der 39-Jährige aber nicht: "Nach so einem Spiel will man nicht reden, sondern zeigen, dass man was besser macht. Denn von Laberei wird es nicht besser." Gleichwohl sei das Spiel "auseinandergenommen" worden, zudem sei es um die Frage gegangen, wie es sein kann, ein Spiel mit fünf Toren Differenz zu verlieren. Zumal die Gegentore teilweise durch grob fahrlässige Fehler entstanden seien. "Das war individuell von der Qualität einfach nicht gut", legte Brinkmann den Finger in die Wunde und berichtete auch von einigen Einzelgesprächen.


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"Man versucht ein bisschen, in die Köpfe zu kommen, um sich Gedanken darüber zu machen, wie wir so einen Neustart für so ein Spiel schneller hinbekommen." Es gelte, den Reset-Knopf drücken, wobei Brinkmann betonte: "Ich bin nicht der Typ, der alles über Bord wirft, nur weil mal ein schlechtes Ereignis dabei war." Insgesamt sei die Entwicklung der Mannschaft immer noch ordentlich, wenngleich so eine Niederlage natürlich schmerze. Jeder gehe damit anders um. Brinkmann etwa sei in den Tagen danach nicht so gut ansprechbar gewesen, zudem habe er zuhause Holz gehackt, um eine Ablenkung zu suchen. Gleichwohl sei er darum bemüht, auch wieder Optimismus zu verbreiten. Gerade vor dem Derby.

"Wen das Spiel nicht packt …"

"Ich freue mich einfach wahnsinnig drauf und bin voller Vorfreude. Es war das erste Spiel, wo ich nachgeschaut habe, wann das stattfindet, als ich damals unterschrieben habe. Das ist ein besonderes Spiel für die Region, für mich, für die Spieler, für alle", geriet der 39-Jährige regelrecht ins Schwärmen. "Eigentlich wünscht man dem Erzfeind – ohne das jetzt böse zu meinen – irgendwo immer die Pest. Aber man ist auch traurig, wenn man ihn nicht in der Liga hat, weil die Spiele dann fehlen." Eine ganze Region werde dadurch elektrisiert. "Wen das Spiel nicht packt, der muss die Sachen packen und aufhören mit Fußball", machte Brinkmann klar. Dass auf der Partie durch die herbe Klatsche nun ein besonderer Druck liegt, glaubt der Coach nicht: "Es wäre immer Druck da gewesen. Das wir das Spiel durch die Ergebnisse natürlich nochmal brisanter gemacht haben, ist auch klar." Dennoch sei es wichtig, in der Situation nicht immer nur zu sehen, "was man verlieren kann, sondern auch zu sehen, was man gewinnen kann". Und Hansa könne am Samstag "definitiv einiges zurückgewinnen".

Dynamo reist nach dem 5:2-Erfolg gegen 1860 jedoch mit reichlich Rückenwind an. "Sie wirken sehr eingespielt und bringen ligaweit die meisten Flanken. Da wird es wichtig sein, eine gute Boxverteidigung zu haben." Auch eine "gewisse Zweikampfhärte" sowie "Robustheit auf zweite Bälle" seien vonnöten. "Trotzdem sind sie auch verwundbar", meinte der gebürtige Ostwestfale. "Wir haben die Spiele in Stuttgart und gegen Köln gesehen und sehen durchaus Möglichkeiten, um Dresden zu ärgern". Wie genau, das wollte Brinkmann allerdings nicht verraten.

Quintett fraglich, Schuster wieder fit

Verzichten muss die Kogge weiterhin auf Jonas Dirkner (Knie-Verletzung) und Dominik Lanius (Innenbandriss), während Sima Suso (nach Bänderverletzung), Damian Roßbach, Antonio Jonjic, Philipp Klewin und Max Hagemoser (alle nach Erkrankung) noch fraglich sind. Bei Marco Schuster wird es, nachdem er in Mannheim krankheitsbedingt gefehlt hatte, wohl reichen. Brinkmann zeigte sich diesbezüglich "sehr optimistisch" – und legte sich in zwei Personalien bereits fest: Benjamin Uphoff wird trotz seines Patzers in Mannheim im Tor stehen und Sigurd Haugen wird nach zwei Fehlschüssen vorerst keine Elfmeter mehr schießen. Mit 26.000 Zuschauern ist das Ostseestadion derweil restlos ausverkauft. Ob die Fans den ersten Heimsieg gegen Dresden seit 14 Jahren feiern dürfen?

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