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·17 September 2024
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Simon Bartsch
17. September 2024
Auch vier Jahre nach dem Wechsel zu Bayer Leverkusen haben viele Fans den Abschied aus Köln noch nicht vergessen. In einer neuen Dokumentation über Bayer Leverkusen sprechen die Beteiligten über den Wechsel. Das sagt Florian Wirtz über den 1. FC Köln.
Florian Wirtz im Duell mit Eric Martel (Foto: Dean Moukhtaropolous)
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Wirklich viel hatten auch die Kölner der Wucht von Bayer Leverkusen in der vergangenen Spielzeit, vor ziemlich genau einem Jahr, nicht entgegenzusetzen. Kein Wunder, die Werkself setzte in der Liga früh zum Höhenflug an, spielte sich in einen Rausch, der FC kam genauso früh ins Stolpern und erholte sich bekanntlich nicht wirklich. 0:3 verlor der FC verdient. „Wir hatten eine Rechnung offen, die wollten wir begleichen“, sagt Florian Wirtz in der neuen Doku von Bayer Leverkusen „A dream comes true“. Der Nationalspieler zeigte damals eine starke Leistung und verbarg auch seine Freude nicht über den Erfolg. „Es geht da schon um besondere drei Punkte. Das muss man den Fans dann auch schenken, dass man den Rivalen geschlagen hat und das muss man auch feiern“, so der Zehner weiter.
Damit sorgte der Nationalspieler natürlich alles andere als für Kölner Begeisterung. Der Beziehungsstatus zwischen Wirtz und den Fans des 1. FC Köln ist freundlich ausgedrückt kompliziert. Den Wechsel zu Bayer Leverkusen haben viele FC-Anhänger noch nicht verdaut. Rein nach den nackten Zahlen verständlich, Wirtz ging für eine sechsstellige Ablöse, das Online-Portal transfermarkt.de schätzt den Marktwert mittlerweile auf 130 Millionen Euro ein. Der FC hat für Kleingeld sein größtes Talent hergeben müssen. „Das erste Mal habe ich ihn gesehen, als er 13 war. Dann mit 14 wieder, dann mit 15. Da war ich noch gar nicht bei Bayer 04. Es war einfach so, dass der Vertrag auslief und Florian ablösefrei war“, sagt Simon Rolfes, dem nach den Worten von Bayer-04-Geschäftsführer Fernando Carro der einzige Dank zu dieser Verpflichtung gehöre.
Nicht erwähnt wird das kolportierte Gentleman’s-Agreement, das es zwischen den rheinischen Clubs gegeben hat, Jugendpieler eben nicht abzuwerben. Leverkusen erklärte später den Schritt, mit dem Vorhaben, Wirtz umgehend zum Profi zu machen. Er wäre also kein Jugendspieler mehr. „Ich bin dann Sportdirektor geworden und in dem ganzen Prozess war für mich klar, Florian hat ein riesen Potenzial und passt wie die Faust aufs Auge zu dem Fußball von Bayer 04“, sagte Simon Rolfes und tütete den Deal dann auch ein. Seitdem spielt Wirtz in Leverkusen und die Karriere hat ein enormes Tempo aufgenommen. „Er ist einer der speziellen Spieler, die die Nummer 10 zu würdigen wissen. Von denen gibt es nicht viele“, sagt Leverkusens Trainer Xabi Alonso in der Doku.
Und das schon auf höchstem Niveau. Stammspieler bei der Europameisterschaft für Deutschland, nun die Champions League mit Leverkusen, die Raketenkarriere ist für viele FC-Fans nur schmerzhaft zu ertragen. Für den Spieler isind die Begegnungen gegen den Ex-Club etwas besonderes. „Es ist immer komisch gegen Köln zu spielen. Es ist immer wieder auf jeden Fall besonders. Ich habe natürlich gemischte Gefühle, wenn ich an den 1. FC Köln denke“, sagt der 21-Jährige und denkt an die Ausbildung zurück. Er habe „eine sehr schöne Jugend dort gehabt“. „Er hat schon noch einen doppelten Druck gehabt, weil er vom Rivalen kam und es total aufgebauscht war und er medial sehr viel abbekommen hat“, sagt Teammanager Hans-Peter Lehnhoff. Vergessen ist eben auch nicht der Kreuzbandriss, den sich der Zehner im März 2022 zugezogen hatte.
Ausgerechnet gegen Köln. „Da wurde nicht so gut mit mir umgegangen“, sagt Wirtz und meint unter anderem die Schmähgesänge im Stadion, als er auf dem Platz behandelt und schließlich vom Platz getragen wurde. „Dass man selbst vom Rivalen die Häme bekommt, obwohl sich einer schwer verletzt, für so einen jungen Spielen, in dieser Situation – da zeigt Florian einen super Charakter, dass er nie ein böses Wort dazu gesagt hat“, so Teammanager Lehnhoff. Im vergangenen Jahr gab Wirtz seine Antwort auf dem Platz, bereitete unter anderem das 1:0 gegen seinen Heimatclub vor. „Ich habe einfach versucht, meine Leistung auf den Platz zu bekommen, Abschlüsse zu suchen und einfach dafür zu sorgen, dass wir gewinnen“, sagt der Nationalspieler. Das ist ihm zum Leidwesen der Kölner gelungen.
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