"Lage ist bedrohlich": VfL-Sportchef Kaufmann schlägt Alarm | OneFootball

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·6 November 2024

"Lage ist bedrohlich": VfL-Sportchef Kaufmann schlägt Alarm

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Erst zwei Siege, Letzter und schon vier Punkte hinter dem rettenden Ufer: Der VfL Osnabrück spielt bislang eine desaströse Saison. Auch der Trainerwechsel von Uwe Koschinat hin zu Pit Reimers zeigte noch keine Wirkung. Sportchef Philipp Kaufmann schlägt Alarm – und zeigt sich selbstkritisch.

Kritik "absolut berechtigt"

Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" redet der 30-Jährige nicht lange drumherum: "Die Lage ist bedrohlich und maximal alarmierend nach einem Drittel der Saison." Es gelte jetzt für alle beim VfL, "diese Situation anzunehmen und alles dafür zu tun, dass wir so schnell wie möglich über den Strich kommen". Nachdem der Trend nach den beiden Unentschieden gegen 1860 und Saarbrücken nach oben zu zeigen schien, sei die erste Halbzeit in Rostock am vergangenen Samstag "ein klarer Schritt zurück" gewesen. "Es war offensichtlich, wie fragil unser Konstrukt noch ist, wenn massiver Widerstand durch Körperlichkeit und Druck im Verbund mit einer lauten Auswärtskulisse auf uns zu kommt", analysiert Kaufmann, der aufgrund der schwachen Bilanz seit Amtsantritt im März ebenfalls in der Kritik steht.


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Dieser stellt sich der 30-Jährige, bezeichnet sie als "absolut berechtigt" und gibt "selbstverständlich" zu, dass er Fehler gemacht habe. "Das ergibt sich ja aus der aktuellen Punktebilanz in der 3. Liga. Ich stehe für den sportlichen Bereich in der Hauptverantwortung." Als Gründe für das bislang enttäuschende Abschneiden nennt Kaufmann zum einen den großen Umbruch im Sommer mit insgesamt 39 Kaderbewegungen und zum anderen die Tatsache, dass viele Spieler erst kurz vor Transferschluss verpflichtet worden sind, was unter anderem zu Verzögerungen beim Teambuilding geführt habe. Insgesamt stecke der VfL durch verschiedene Faktoren in einer Negativspirale, "aus der wir dringend ausbrechen müssen".

Kader soll im Winter verstärkt werden

Dazu müssen die Spieler "in jedem Spiel 100 Prozent abliefern". Jeder auf dem Feld müsse über die gesamte Spieldauer maximal online sein. Es gehe nur ums Team, jeder einzelne müsse sich dem "in voller Konsequenz" unterordnen. "Es geht jetzt nur darum, alles zu tun, um über den Strich zu kommen. Wir wollen aus den sechs Ligaspielen bis zur Winterpause und dem Pokalduell am Mittwoch in Emden das jeweils bestmögliche Resultat erzielen, um wieder Selbstvertrauen aufzubauen", so Kaufmann. Im Winter soll der Kader dann verstärkt werden, wobei noch offen ist, in welchem Umfang. Seitens der Gremien spüre Kaufmann aber "die Bereitschaft, zu investieren, wenn wir überzeugt davon sind, dass es uns hilft". Ziel sei es aber auch, den "Kader nicht unnötig aufzublähen und ihn in etwa in der jetzigen Größenordnung zu lassen". Heißt: Die Lila-Weißen müssten sich auch von Spielern trennen.

Die Aufgabe, den VfL aus der Krise zu führen, traut sich Kaufmann indes "definitiv" zu. "Viele unserer Spieler haben deutlich höhere Qualität, als sie bisher unter Beweis gestellt haben. Für uns alle gilt es, noch enger zusammenzurücken, persönliche Befindlichkeiten haben keine Rolle mehr zu spielen. Dann bin ich sicher, dass alle sehen werden, dass in dieser Mannschaft mehr steckt als die Abstiegszone in der 3. Liga". Zudem spüre er "jeden Tag den kompletten Rückhalt aus den Gremien und im Verein". Damit das so bleibt, müssen in den nächsten Wochen allerdings Ergebnisse her.

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