Neuer Spitzenreiter in der Premier League – Drei Thesen zum Fußball-Wochenende | OneFootball

Abgesehen von der nimmermüden Premier League und der Serie A steht in den Top-Ligen der letzte Spieltag des Jahres vor der Tür. Wer beschenkt sich kurz vor Weihnachten mit drei Punkten, wer sitzt mit leeren Händen unter dem Baum? Wir blicken in drei Thesen voraus.

Doch nicht Liverpool: Chelsea erklimmt Spitze der Premier League

Am letzten Fußball-Wochenende vor Weihnachten stehen in den europäischen Top-Ligen noch einige Spitzenspiele an. In der Bundesliga trifft der Tabellenführer FC Bayern auf RB Leipzig, in Spanien stehen sich sogar Erster und Zweiter im direkten Duell gegenüber. In der Premier League jagen derweil weiterhin alle den FC Liverpool

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Premier League: Reds stolpern bei Tottenham

Schlau wird man aus den Tottenham Hotspur auch in dieser Saison nicht. Mal brennt die Elf von Ange Postecoglou ein wahres Feuerwerk auf dem Rasen ab, mal stolpern die Lilywhites in geradezu skurriler Art und Weise gegen vermeintliche Pflichtaufgaben. Das Torverhältnis von 36:19 spricht Bände: Die zweitmeisten Tore erzielt, die drittwenigsten kassiert und trotzdem nur auf Platz zehn. Gegen die Top-Teams der Liga zeigt die Mannschaft um Superstar Heung-Min Son dabei aber regelmäßig, was potenziell in ihr steckt.

Mit dem FC Liverpool wartet am Sonntag ein ebensolches Top-Team auf die Londoner (17:30 Uhr, Sky). Die Reds führen die Premier League an, haben sogar noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. Die Übergabe von Erfolgstrainer Jürgen Klopp an Nachfolger Arne Slot verlief nahezu ideal. Zuletzt ging dem LFC jedoch etwas das Selbstverständnis ab. Nach einigen eher glücklichen Siegen, die nicht zuletzt auf die Extraklasse von Mohamed Salah zurückzuführen sind, ließ man gegen den FC Fulham zwei Punkte liegen. Auch gegen die hochanlaufenden Spurs wird der im Vergleich zu Klopp-Zeiten bedachtere Slot-Fußball seine Probleme haben und der Spitzenreiter erneut nicht als Sieger vom Platz gehen.

Die Nutznießer dürften in dem Fall Chelsea und Arsenal sein. Während die Gunners nach einigen Patzern bei Crystal Palace drei Punkte einfahren wollen, gastieren die formstarken Blues beim FC Everton – und verbringen Weihnachten nach einem souveränen Sieg auf dem ersten Platz der Premier League.

Das Gesicht des Aufschwungs beim VfL Wolfsburg: Mohamed Amoura. (Photo by Ronny Hartmann/Getty Images)

Amouras Lauf geht weiter: BVB überwintert in der zweiten Tabellenhälfte

Was Tottenham für die Premier League ist, ist Borussia Dortmund für die Bundesliga. Licht und Schatten liegen auch unter Nuri Sahin nah beieinander. Mit dem VfL Wolfsburg erwartet den BVB am Sonntag ein Gegner, der sich nach schwachem Saisonstart in den Dunstkreis der europäischen Ränge geschlichen hat und nur ein Punkt hinter den Schwarz-Gelben lauert (17:30 Uhr, DAZN).

Zwar riss die Erfolgsserie der Wölfe zuletzt beim 2:3 in Freiburg, dennoch ist das Team von Ralph Hasenhüttl in besserer Verfassung als der seit vier Spielen sieglose BVB. Vor allem Neuzugang Mohamed Amoura dürfte die fragile Hintermannschaft mit seinem enormen Tempo vor erhebliche Probleme stellen. Der Algerier sammelte bereits zwölf Scorerpunkte (fünf Tore, sieben Vorlagen) und wird gegen den BVB nachlegen. Borussia Dortmund verbringt die Winterpause nach einer Niederlage in Wolfsburg an der Spitze – aber nur an der der zweiten Tabellenhälfte.

La Liga: Atlético bleibt nicht zu bremsen

In La Liga geht es derzeit an der Tabellenspitze besonders eng zu. Weil der FC Barcelona nach den furiosen ersten Monaten etwas ins Wanken geriet und Real Madrid auf der Jagd nach Konstanz bisher stets ohne Beute zurückkehrte, hat sich Atlético ins Titelrennen eingemischt. Am Samstag gastieren die Colchoneros beim punktgleichen FC Barcelona (21 Uhr, DAZN), Real trifft am Sonntag auf Sevilla (16:15 Uhr, DAZN).

Mit beeindrucken elf gewonnenen Pflichtspielen in Folge ist Atlético die wohl formstärkste Mannschaft Europas und fährt mit breiter Brust an die Mittelmeerküste. Hansi Flicks Katalanen stolperten zuletzt zwar gegen kleinere Vereine und deren tief stehenden Abwehrblöcken, gegen Top-Teams erwies sich der überfallartige, vertikale Fußball unter dem ehemaligen Bundestrainer bisher jedoch stets als Schlüssel zum Erfolg.

Ein bisschen Silvester am 21. Dezember: Für Hansi Flick und den FC Barcelona endet das Jahr mit einem Knaller. (Photo by Octavio Passos/Getty Images)

Diego Simeones Atlético verfügt allerdings über die Qualität, sich jedem Gegner perfekt anpassen zu können, damit dieser sein Spiel nicht auf den Rasen bekommt. Vom einstigen Anti-Fußball unter dem Argentinier ist dabei wenig übrig geblieben, schon seit einigen Jahren ergänzt der Hauptstadtklub sein leidenschaftliches Spiel gegen den Ball mit modernen fußballerischen Ansätzen. Gegen die abgezockte Elf der Rojiblancos in der aktuellen Verfassung muss auch Barças junge Truppe Lehrgeld zahlen. Mit dem zwölften Sieg in Serie zieht Atlético an den Katalanen vorbei.

(Photo by Stu Forster/Getty Images)