dieblaue24
·17 February 2025
Rafatis Urteil: Daferners zweites Tor war regelkonform

dieblaue24
·17 February 2025
VON OLIVER GRISS UND CATHRIN MÜLLER (SAMPICS)
Natürlich, die 2:5-Pleite in Dresden war eindeutig. Doch trotzdem hatte der ein oder andere 1860-Fans am Sonntagabend die Nase gerümpft, als Ex-Löwe Christoph Daferner zum zwischenzeitlichen 2:1 einköpfte und dabei zuvor Gegenspieler Leroy Kwadwo im Fünfmeter-Raum fragwürdig deutlich wegdrückte - für den früheren Fifa-Referee Babak Rafati war dieser Zweikampf jedoch noch im Rahmen. "Nach einer Flanke springt Daferner entscheidend zum Ball – auch, wenn er seinen Körper mit aller Wucht gegen Kwadwo einsetzt – und erzielt ein Tor. Der Einsatz mit dem Körper ist regelgerecht, auch die Arme von Daferner sind im grünen Bereich, sodass eine richtige Entscheidung vorliegt, den Zweikampf laufen zu lassen und den anschließenden Treffer anzuerkennen", erklärte Rafati in seiner Kolumne beim Portal liga3-online.de.
Und diese Szene war nicht dei einzige, die Rafati genauer unter die Lupe genommen hat. Er sah auch in der 11. Minute beim Stand von 1:1 ein rotverdächtiges Foul von Dresdens Niklas Hauptmann gegen Julian Guttau. “Er legt sich den Ball mit hoher Geschwindigkeit an Hauptmann vorbei, dieser kann ihn nur durch ein Foulspiel stoppen, indem er sich in den Laufweg stellt und sich sogar nach vorne beugt, um mit aller Macht Guttau am Weiterlaufen zu hindern. Das ist keine Frage von „Der kann sich nicht in Luft auflösen“, vielmehr liegt ein bewusstes Stoppen des Gegenspielers vor, sodass es sich um ein Foulspiel handelt. Somit hätte es einen Freistoß geben müssen. Zudem wäre Guttau durch und hätte eine klare Torchance, sodass eine Notbremse vorliegt und Hauptmann deshalb die rote Karte hätte sehen müssen. Der Verteidiger hinter Guttau sowie der Torhüter hätten nicht mehr entscheidend eingreifen können. Eine Fehlentscheidung, weiterspielen zu lassen und das Vergehen nicht zu ahnden.” Wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, hätte der Schiedsrichter diese Szene richtig bewertet und Hauptmann vom Rasen geschickt.
Außerdem hätten die Dresdner aus Rafatis Sicht einen Elfmeter zugesprochen bekommen müssen, als Sean Dulic Dresdens Talent Mika Baur am Fuß getroffen hatte. “Baur schießt auf das Tor. Dulic kommt etwas zu spät und erwischt seinen Gegenspieler mit der offenen Sohle am Fuß. Das ist ein Foulspiel, auch wenn der Angreifer bereits abgeschlossen hat, sodass es einen Elfmeter sowie die gelbe Karte gegen Dulic hätte geben müssen. Eine Fehlentscheidung, weiterspielen zu lassen und das Vergehen nicht zu ahnden”, moniert Rafati, der außerdem das zwischenzeitliche 3:1 (als Kwadwo im eigenen Strafraum am Boden lag und Hoti einschoß) und den Elfmeterpfiff für 1860 kontrollierte. Beide Entscheidungen seien laut Rafati vom leitenden Schiedsrichter Nicolas Winter richtig ausgelegt worden.