LIGABlatt
·8 January 2025
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·8 January 2025
Einen Tag vor dem ersten Spiel im türkischen Pokal hat Fenerbahçe-Präsident Ali Koç im Rahmen einer umfassenden Pressekonferenz mitgeteilt, dass die Kanarienvögel auch wirklich antreten werden beim Wettbewerb. Monatelang hatte er zuvor gedroht, Fenerbahce werde den Pokal in dieser Saison boykottieren.
Jetzt also doch – Fenerbahçe tritt zur Pokalsaison in der Türkei an, wird dabei "ganz normal" auf dem Platz stehen. "Wir haben uns entschieden, mit der A-Mannschaft am türkischen Pokal teilzunehmen. Und wir werden mit dem Kader teilnehmen, den der Trainer vorgibt, nicht mit der U19-Mannschaft", so Fenerbahçe-Boss Ali Koç am Mittwochnachmittag im Rahmen einer selbst einberufenen Pressekonferenz. Der Sinneswandel kommt kurz vor knapp, denn bereits morgen tritt der Süper-Lig-Zweite zur ersten Partie im Pokal, der in dieser Saison zunächst im Format mit einer Gruppenphase ausgespielt wird, gegen Kasımpaşa an. Die weiteren Gegner heißen dann noch Erzurumspor und Gaziantep.
Koç und Fenerbahçe im ewigen Clinch mit dem Verband – und allen anderen
Hintergrund des angedrohten, jetzt aber nicht durchgeführten Boykotts ist Fenerbahçes vielschichtiger Kampf gegen den türkischen Fußballverband. Zunächst waren nach schweren Krawallen beim Ligaduell gegen Trabzonspor am 17. März 2024 die Strafen der TFF als nicht ausreichend angesehen worden. Bei einer außerordentlichen Generalversammlung am 2. April 2024 wurde sogar über einen Süper-Lig-Austritt debattiert – die Mitglieder stimmten aber mehrheitlich dagegen. Im Anschluss verkam der Supercup gegen Galatasaray zur Farce. Die Neuansetzung des zuvor schon einmal verschobenen Finals wertete Fenerbahçe, das sich in der Vorbereitung auf das Conference-League-Viertelfinale gegen Olympiakos befand, als Affront. Die Kanarienvögel schickten die U19 aufs Feld – und nach nur zwei Minuten beim Stand von 0:1 wieder geschlossen vom Feld.
Auch im Rahmen der neuerlichen Pressekonferenz polterte Fener-Boss Koç wieder gegen den türkischen Fußballverband und alles, was sich vermeintlich gegen den 19-fachen türkischen Meister verschworen hat. Erst nach rund 40 Minuten Monolog zur TFF, Erzfeind Galatasaray, den Schiedsrichtern und sogar einer kleinen Schelte gegen die eigenen Fans gab Koc die Pokal-Entscheidung bekannt.