Der-Jahn-Blog
·25 January 2025
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·25 January 2025
Der von meinem lieben Kollegen geliebte Bock steht bekanntermaßen wieder. Und wie sie treffend schrieben, ist er äußerst stur, und bei unserem SSV Jahn herrscht ein riesiger Druck, diesen Bock umzustoßen – am liebsten mit vollem Karacho. Doch wenn, zumindest für Jahn-Fans, diese Saison eine Sache zumeist nicht gut ausging, dann sind es Spiele, in denen der Druck herrscht, punkten zu müssen.
Natürlich gilt weiterhin die Devise, nicht alles schwarz zu malen, es ist schon noch ein Weg zu gehen. Aber allein dadurch, dass Joshua Mees in Münster das tut, was er bei uns nicht tat – mehrere Tore schießen – kommt unser Jahn immer weiter weg vom rettenden Ufer.Man kann das Spiel gegen Ulm also schon als einen deutlichen Wegweiser für die nähere Zukunft sehen. Was können wir Fans tun? Vertrauen, Support und weiterhin alles für unseren Club geben. Mehr liegt nicht in unserer Hand. Auch wenn das Spiel, stand jetzt, mich nervös macht wie noch kein anderes diese Saison.
Die Winterpause selbst war beim SSV Ulm relativ ruhig. Insgesamt gab es jedoch auch in der Mannschaft der Spatzen etwas Bewegung.So wurde die Leihe von Laurin Ulrich vorzeitig beendet. Der 19-Jährige kehrt zum VfB Stuttgart zurück und soll in der zweiten Mannschaft mehr Einsatzzeit sammeln.Ebenfalls verlassen hat die Ulmer der Spieler Niklas Castelle, und zwar in Richtung Alemannia Aachen. Das Ganze geschah ebenfalls per Leihe, um mehr Spielpraxis als bei den Ulmern zu bekommen. Die Löwen verpflichteten am Montag dann noch Philipp Maier.Auf der Haben-Seite bekommen die Ulmer einen neuen Spieler, für den eine abenteuerliche Reise bei Dynamo Dresden endet. Zwischen gewollt und nicht gewollt pendelte Oliver Batista-Meier immer wieder bei der SGD. Die Schwarz-Weißen aus Ulm geben nun Batista-Meier die Chance, höherklassig den Durchbruch erneut zu schaffen. Er erhielt einen Vertrag bis 2027. Ansonsten blieb es in Sachen Kaderbewegungen relativ ruhig bei den Ulmern.
Mehr beschäftigt haben dürfte sie dafür, wie uns alle, die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Thema der Polizeikosten.Konkret: Die Beteiligung von Klubs an den Polizeikosten bei Hochrisikospielen ist rechtmäßig.Rechtmäßig, ja. Klug? Das kann man ruhig hinterfragen, ist aber an dieser Stelle nicht unsere Aufgabe und auch nicht mein Ziel.
Vielmehr dürfte auch die Verantwortlichen der Ulmer beschäftigen, was nun in Zukunft droht. Nicht falsch verstehen, liebe Spatzen, ihr seid natürlich auch ein Verein mit großer Historie, aber am Ende auch, wie unser SSV Jahn, ein kleiner Verein, für den jeder Euro nach wie vor sehr wichtig ist. Die zusätzliche Belastung durch Polizeikosten stellt einen Kraftakt dar, der für viele Vereine existenzbedrohende Ausmaße annehmen kann.
Noch dazu ist es so, dass gemäß einer Auflistung des Kicker das Land Baden-Württemberg sich noch nicht entschieden hat, welcher Linie es folgen möchte. Da überrascht es mich doch sehr, dass gerade Markus Söder in Bayern nicht daran denkt, die Vereine zur Kasse zu bitten. Für Fans aus Baden-Württemberg jedoch um einiges positiver: Thomas Strobl (CDU), der Innenminister, sieht die Priorität weiterhin bei sogenannten Stadionallianzen, in denen Polizei, Kommunen, Vereine und Fanorganisationen zusammenarbeiten.
Man könnte natürlich nun scherzen und sagen: Lasst uns das Stadion ca. 3 km Richtung Bayern verlagern, dann stellt sich die Sorge um die Linie der Regierung nicht mehr so. Aber das ist natürlich nicht ganz ernst gemeint, dass man von so etwas profitieren möchte.Von einer anderen bayerischen Stadt, etwa 45 km entfernt, profitiert Ulm sicherlich gerne. Denn aus Krumbach, anscheinend eine Perle, wenn es um Fußballtrainer geht, stammt nicht nur Thomas Tuchel, sondern auch Thomas Wörle. Dieser ist seit 2021 Trainer des SSV Ulm 1846.
Den Fans des Frauenfußballs ist der Name Thomas Wörle sicherlich ein Begriff. Zweimal wurde er mit den Frauen des FC Bayern München Meister, und einmal gewann er mit ihnen den DFB-Pokal.Dabei hatte er – wie einige andere Trainer auch – zuvor eine Spielerkarriere durchlaufen. Diese führte ihn von seinem Jugendverein TSG Thannhausen in der Jugend zum FC Augsburg. Von dort ging es noch einmal in seine Geburtsstadt Krumbach, dann zu den 60ern (in die Amateurmannschaft), und von dort aus in die 2. Liga zu den Kickers Offenbach. Diese verließ er nur noch für das Fürther Kleeblatt, ehe er aus gesundheitlichen Gründen seine Karriere beendete.
Lange hielt er es jedoch nicht ohne Fußball aus, und so übernahm er 2010/11 die Position des Trainers der FCB-Frauen. Fast schon ein Familienbetrieb, spielte doch Wörles ältere Schwester beim FC Bayern, und bis 2010 war der Vater der beiden, Günther Wörle, der Cheftrainer der Damen des FCB.2018 verkündeten die FC Bayern Frauen dann, dass der Vertrag mit Wörle zur Saison 2019 nicht verlängert wird. Damit endete nach neun Jahren die Zusammenarbeit.
Gut für den SSV Ulm. Dieser schlug im Jahr 2021 zu, weil man von Wörle überzeugt war. Unter anderem wurden die Attribute “akribisch” und “etwas aufbauen” hervorgehoben. Der bisherige Weg der Spatzen gibt dem Ganzen durchaus bisher recht. Unter Wörle gelang die Rückkehr in den Profibereich, und das ziemlich fulminant, wie man mit Fug und Recht behaupten kann.
Nun kommt es zum Duell mit Andreas Patz, der auch schon einiges erlebt hat. Wer wohl am Ende die Nase vorn hat? Sicher ist jedoch auf jeden Fall eines: Der Sieger kann deutlich beruhigter schlafen die nächste Woche.
Beim FC Bayern haben wir damals Aufbauarbeit geleistet und die Frauenabteilung, die zu meiner Zeit noch keinen so großen Stellenwert hatte, nach oben gebracht. Wörle über den Vergleich seiner Arbeit beim SSV Ulm und bei den Bayern Frauen (Heidelberg24)
Das Ulmer Projekt, das wir 2021 begonnen hatten, fesselte mich von der ersten Minute an, weil wir wussten, dass auch hier einiges möglich ist.
Wörle ebenfalls bei Heidelberg 24 über den SSV Ulm. Er ist ein ehrgeiziger Trainer mit viel Motivation.
View publisher imprintIch habe einen sehr couragierten, sehr mutigen Auftritt von uns gesehen. Es war alles drin. Wir waren heute selbst in der Lage, das Spiel für uns zu entscheiden. Thomas Wörle greift, wie einige andere Trainer auch, auf das Prinzip zurück das positive hervorzuheben um sich schwierigen Aufgaben zu stellen (SWR)
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