
liga3-online.de
·26 April 2025
"Wo soll das ein Foul sein?": Schiri-Ärger bei Schwartz trotz 3:0

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·26 April 2025
Einen besseren Einstand hätte sich Alois Schwartz als Trainer des 1. FC Saarbrücken wohl nicht wünschen können. Dennoch haderte der 58-Jährige nach dem 3:0-Erfolg bei Rot-Weiss Essen mit einem nicht gegebenen Treffer. Wohl auch deswegen, weil es am Ende auf die Tordifferenz ankommen könnte.
Es lief bereits die vierte Minute der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, als Krüger das Spielgerät nach einem viel zu kurzen Kopfball von Kraulich an Keeper Wienand vorbei ins Tor spitzelte. Schiedsrichter Felix Wagner entschied jedoch auf Foulspiel von Krüger an Wienand und gab den Treffer nicht, nachdem der FCS-Stürmer in den Essener Keeper gerutscht war. Sehr zum Ärger von Trainer Alois Schwartz: "Das Tor hätte anerkannt werden müssen", schimpfte er bei "MagentaSport". Denn dass es zum Kontakt kommt, sei "ja wohl logisch", meinte der 58-Jährige. "Er ist vor ihm am Ball und spitzelt den Ball einfach an ihm vorbei. Wo kann das ein Foulspiel sein? Er geht ja nicht bewusst zum Torwart, sondern er ist einfach schneller am Ball."
Ob Krüger aber tatsächlich am Ball war, konnten die TV-Bilder nicht belegen. Für Schwartz war die Sache jedoch klar: "Doch, er trifft ihn", legte sich der FCS-Coach fest und merkte zudem an, dass Krüger den Fuß noch zurückzieht, um Wienand nicht zu treffen. "Das ist dann kein gestrecktes Bein und kein Foulspiel. Daher hätte das Tor zählen müssen. Unfassbar." Auch insgesamt war Schwartz mit der Leistung von Schiedsrichter Wagner nicht zufrieden und monierte, dass sein Team "20, 30 Standards" zu verteidigen gehabt habe und forderte unmittelbar vor dem 3:0 durch Multhaup (50.) zudem einen Elfmeter "Aber wir haben gewonnen, daher alles gut." Vorher hatten bereits Sontheimer (6.) und Rizzuto (45.+2) getroffen.
Mit dem Auftritt seines Teams war der 58-Jährige sehr zufrieden: "Die Jungs haben über 90 Minuten sehr diszipliniert und sehr gut gegen den Ball gespielt. Wenn wir den einen oder anderen Pass etwas ruhiger spielen, machen wir sogar noch mehr Tore." RWE dagegen habe in der ersten Halbzeit nur eine Möglichkeit gehabt, nach der Pause sei nicht mehr viel dazugekommen. Unter dem Strich somit "ein verdienter Sieg", wie Kapitän Manuel Zeitz festhielt. Der Innenverteidiger durfte erstmals seit dem 5. Spieltag wieder von Beginn an ran und blieb sogar die kompletten 90 Minuten auf dem Platz, entsprechend habe er direkt nach Abpfiff "ein kleines Luftproblem" gehabt. Das Spiel sei "verdammt anstrengend" gewesen, "aber jetzt langsam geht es wieder". Schwartz habe unter der Woche an den richtigen Stellschrauben gedreht, ein "paar neue Ideen und Impulse" reingebracht, so der Routinier. "Das hat ganz gut funktioniert."
Durch den Auswärtssieg ist Saarbrücken nun punktgleich mit Cottbus auf Platz 4, nur zwei Treffer fehlen zum Relegationsplatz. Entsprechend hat der FCS den Aufstieg in der Endphase der Saison nun wieder in der eigenen Hand. Und anhand der knappen Tordifferenz verwundert es auch nicht, dass Schwartz so mit dem nicht gegebenen Tor haderte. Denn klar ist: "Es wäre jetzt dämlich zu sagen, wir wollen Vierter oder Fünfter werden", so Zeitz. "Wir haben ja schon nach der Winterpause offensiv gesagt, dass wir hoch wollen." Zuletzt habe der FCS zwar eine "Riesendelle" mit nur einem Sieg aus sieben Spielen gehabt, "aber nichtsdestotrotz ist das Ziel gleich geblieben". Zwar werde es schwerer, "aber die Möglichkeit besteht noch. Und so lange werden wir alles versuchen, dass es noch funktioniert". Entsprechend sollen auch gegen den SC Verl am nächsten Samstag drei Punkte her. Offen ist allerdings noch, ob Sebastian Vasiliadis und Calogero Rizzuto dabei sein können. Während sich Vasiliadis nach Angaben von Schwartz einen Muskelfaserriss zugezogen hat und daher bereits nach 17 Minuten raus musste, erlitt Rizzuto kurz vor Ende einen Pferdekuss. "Das sieht auch böse aus, ich hoffe, dass es bis zum Wochenende reicht."