Da Costa: "Ich glaube, ich war manchmal unerträglich" | OneFootball

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1. FSV Mainz 05

·4 de diciembre de 2024

Da Costa: "Ich glaube, ich war manchmal unerträglich"

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Die momentane Erfolgsgeschichte des 1. FSV Mainz 05 in der Fußball-Bundesliga hat viele Gesichter. Da ist Jonny Burkardt zu nennen, der Toptorjäger, der gegen die TSG Hoffenheim einen Doppelpack schnürte, darunter ein Treffer der Marke "Tor des Monats". Torhüter Robin Zentner, der aufgrund der starken Defensivarbeit seiner Vorderleute in den letzten Wochen gar nicht so viel auf den Kasten bekommt, aber immer da ist, wenn er gebraucht wird. Stefan Bell, der "Boss" der Innenverteidigung, dem quirligen Paul Nebel in den Halbräumen oder Kaishu Sano, der unermüdliche Arbeiter, der mit Nadiem Amiri im Zentrum das Spiel kontrolliert. Man könnte diese Reihe mit weiteren Spielern fortsetzen. Zum Beispiel mit einem, der lange außen vor war: Danny da Costa. Der 31-Jährige ist seit drei Partien aus der defensiven Mainzer Dreierreihe nicht mehr wegzudenken. Abgeklärt, zweikampfstark, mit Tempo und Übersicht im Spielaufbau erledigt er seinen Job momentan so gut, dass Cheftrainer Bo Henriksen keinen Anlass hat, ihn wieder auf die Bank zu setzen. "Gerade macht es einfach Spaß", beschreibt da Costa sein aktuelles Gefühlsleben. "Der Coach hat gesagt, dass man mir die Freude, wieder auf dem Platz zu stehen, mich zu verbessern und reinzukämpfen, ansieht."

Dass es so läuft, war so vor ein paar Wochen noch nicht abzusehen. Da Costa fand sich zu Beginn der Saison auf der Bank wieder, in Augsburg schaffte er es nicht mal in den Kader. Schon in der Vorsaison, nachdem der Däne den Trainerjob beim FSV in schier aussichtsloser Situation übernommen hatte, pendelte der gebürtige Neusser meist zwischen der Bank und wenigen Kurzeinsätzen. "Fußball macht deutlich weniger Spaß, wenn man die meiste Zeit von außen zuschaut oder nur Zuhause ist. Der Trainer hatte das Gefühl, dass ich nicht frei aufgespielt habe im Training, dass mich irgendetwas hemmt", berichtet da Costa von einem Austausch mit Henriksen. "Dazu kam, dass die Mannschaft es sehr gut gemacht hat. Aber er hat betont, dass er mich immer so fair wie möglich behandelt." Seine Mitspieler unterstützten ihn in dieser Zeit, sprachen ihm Mut zu. Auch seine Familie, vor allem seine Frau, gaben ihm Kraft und Motivation, weiter dranzubleiben. "Ich glaube, ich war manchmal unerträglich, weil mich die Situation belastet hat. Man möchte als Fußballer dieses Gefühl haben, mit der Mannschaft zusammen Erfolge zu feiern, mittendrin sein. Natürlich gibt es auch andere Dinge im Leben, die genauso viel oder sogar mehr Freude bereiten. An denen habe ich mich auch immer versucht, hochzuziehen."


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"Es macht enorm viel Spaß aktuell mit dieser Truppe"

Da Costa ließ sich nicht hängen, haute sich in jeder Einheit voll rein und musste sich dennoch weiterhin in Geduld üben. Erst bei der Heimniederlage gegen Leipzig rutschte er erstmals überraschend in die Startelf. Gegen Dortmund war Henriksen aufgrund von Verletzungsproblemen erneut gezwungen, seine Defensive umzubauen. Da Costa, eigentlich auf der rechten Außenbahn unterwegs, trumpfte als Innenverteidiger auf und empfahl sich für weitere Einsätze auf einer Position, die er lange nicht gespielt hatte. "Aber sie ist mir nicht völlig fremd. Ich habe die Möglichkeit, meine Stärken einzubringen." Es gehe darum, im Verbund mit Bell und Dominik Kohr alles sauber wegzuarbeiten, mit Tempo aufkeimende Angriffe zu unterbinden, gute Bälle ins nächste Drittel zu spielen und sich gezielt nach vorne einzuschalten. Gegen den BVB resultierte das sogar in einer Torvorlage zum 2:1. "Es hat mal jemand gesagt: 'Der Fußball ist ein einfaches Spiel. Aber es ist schwierig, einfach zu spielen.' Daran versuche ich mich zu halten, über die Basics reinzukommen und von Minute zu Minute mehr Selbstvertrauen zu bekommen. Ich denke, das ist in den letzten drei Spielen ganz gut gelungen. Es macht enorm viel Spaß aktuell mit dieser Truppe, weil jeder für jeden da ist. Daher wurde es mir einfach gemacht, wieder Fuß zu fassen." Auch die Erfahrung von 178 Bundesliga- und 66 Zweitligaspielen hilft dem 31-Jährigen.

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