90PLUS
·27 de diciembre de 2024
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·27 de diciembre de 2024
Das Fußballjahr 2024 bot nicht nur freudige Momente. Wie in jedem Jahr gab es einige Aufreger, Skandale und Ereignisse, die man lieber nicht im Hinterkopf abgespeichert hätte, die aber traurige Realität sind.
Zum Jahresabschluss wollen wir noch einmal auf einige Geschehnisse aus dem abgelaufenen Jahr konzentrieren und diese Revue passieren lassen.
Beginnen wollen wir dabei mit einem Großereignis aus dem Sommer. Konkret handelt es sich um das Fußballturnier bei den Olympischen Spielen in Frankreich. Hier ging es gleich zu Beginn ordentlich zur Sache. Die Partie in der Vorrunde zwischen Argentinien und Marokko wurde pünktlich abgepfiffen, endete aber erst mehr als vier Stunden später. Erst wurden überraschend 15 Minuten nachgespielt, dann wurde es chaotisch, weil Argentinien in der 16. Minute dieser Nachspielzeit den Ausgleich erzielte.
Im Anschluss kam es zu Tumulten: Zuschauer warfen Plastikflaschen, Becher und andere Gegenstände in Richtung der feiernden Argentinier. Nach dem vermeintlichen Schlusspfiff stürmten zahlreiche Fans auf den Platz. Allerdings war die Partie noch gar nicht regulär beendet worden. Als sich die Lage im Stadion beruhigt hatte, schauten sich die Schiedsrichter die Szene noch einmal an und entschieden auf Abseits. Drei Minuten wurde im Anschluss noch gespielt, Argentinien wandte sich an die Disziplinarkomission und wollte, dass die Verantwortlichen bestraft werden.
Auch bim Frauenturnier ging es rund. Und zwar schon vor dem ersten Spiel. Bei Trainings der neuseeländischen Nationalelf sind Drohnen über den Platz geflogen. Die Neuseeländerinnen, die im ersten Vorrundenspiel gegen Kanada antreten, meldeten den Vorfall der Polizei und beschwerten sich beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC). Der Videoanalyst der Kanadier wurde festgenommen, bekam eine Haftstrafe auf Bewährung. Zudem gab es sechs Punkte Abzug, was aber nicht für das Ausscheiden sorgte, da Kanada alle Gruppenspiele gewann.
Im September diesen Jahres gab es Aufregung rund um den deutschen Fußball. Von einem neuen, möglichen Manipulationsskandal war die Rede. Der NDR berichtete: „Eine Reihe unterklassiger Fußballpartien, darunter auch Spiele in der Oberliga Hamburg, soll zum Zweck des Wettbetrugs beeinflusst worden sein. Es laufen Ermittlungen wegen Verdachts der Spielmanipulation, der DFB schaltete das Bundeskriminalamt ein.“
(Photo by Selim Sudheimer/Getty Images)
Konkret ging es um 17 Partien, die im Verdacht standen, manipuliert worden zu sein. Auch andere Medien berichteten. Demnach könnten seit November 2022 Partien aus der 3. Liga, zwei Regionalligen und mehreren Oberligen zum Zweck des Wettbetrugs beeinflusst worden sein. Einige Spieleregbnisse könnten im Darknet verkauft worden sein, entsprechende Chatverläufe sollen die kriminellen Deals belegen, die in Kryptowährung wie zum Beispiel Bitcoin bezahlt worden sein sollen.
Die vorliegenden Fälle werden in jedem Fall gemeinsam mit dem DFB aufgearbeitet, um alles lückenlos aufzuklären.
Die EM 2024 in Deutschland verlief weitgehend nach Plan. Die Stadien waren voll, die Begeisterung im Land war groß. Doch es gab sie, die wenigen Ausnahmen. Eine davon zum Beispiel beim Spiel der österreichischen Auswahl gegen Polen im Berliner Olympiastadion. Hier rollten Teile der österreichischen Fans ein Banner mit einer als rechtsextrem eingestuften Parole aus.
Konkret waren die Worte „Defend Europe“ zu sehen, die von der Gruppierung „Identitäre Bewegung“ genutzt werden, um gegen Migration zu hetzen. Mehr noch: Verfassungsschützer stufen die „IB“ als rechtsextrem ein. Die Bewegung setzt sich erklärtermaßen für den so genannten Ethnopluralismus ein, eine ethnisch homogene europäische Kultur, die sie von der „Islamisierung“ bedroht sehen.
Auch in Deutschland gibt es einige Untergruppen dieser Bewegung. Der ÖFB reagierte prompt: „Der ÖFB ist sehr betroffen, dass so ein Transparent trotz strenger Kontrollen ins Stadion gelangt ist. Nationalteam und Verband stehen ganz klar für Toleranz, Vielfalt und Integration in allen Bereichen unserer Gesellschaft.“
Negativschlagzeilen schrieb 2024 auch David Coote, ein englischer Schiedsrichter. David Coote war ein Name, der in der zweiten Jahreshälfte mehr als nur polarisierte. Der Schiedsrichter aus England wurde zum Protagonisten in den Medien, weil er in einem Video unter anderem Jürgen Klopp beleidigte. Dieses Video gelangte blöderweise an die Öffentlichkeit. Er bezeichnete Klopp unter anderem als „verdammt arrogant“, auch andere Kraftausdrücke fielen.
Schnell wurden entsprechende Ermittlungen aufgenommen, der Schiedsrichter befragt und erst einmal aus dem Verkehr gezogen. Zur kompletten Entlassung kam es aber erst später, denn es tauchte noch ein weiteres Video auf, das den Referee mutmaßlich dabei zeigt, wie er Kokain konsumiert. Und angeblich soll das Erstellungsdatum während der EM 2024 in Deutschland gewesen sein.
Ein Thema, das im Fußball leider immer wieder eine Rolle spielt, ist der Rassismus. Mittlerweile sollte man doch eigentlich davon ausgehen können, dass das in einer aufgeklärten Welt kein großes Thema mehr sein darf oder muss. Aber das Gegenteil ist der Fall. Wöchentlich gibt es Meldungen über rassistische Zwischenfälle. Seltener auf dem Platz, mitunter auf den Rängen und in steigender Quantität bei Social Media.
Dass das Internet aber kein rechtsfreier Raum ist, lernen immer mehr Täter kennen. Auch Beleidigungen in den sozialen Medien werden zunehmend verfolgt und zunehmend bestraft. Abschreckung ist neben Aufklärung ein ganz essenzielles Mittel. Und entsprechend verfolgen viele Klubs auch eine Art Null-Toleranz-Politik. Was genau richtig ist.
(Photo by Michael Regan/Getty Images)