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·24 de septiembre de 2024

db24-Tippexperte Uwe Wolf: "Ich sehe, dass 1860 nicht mehr lebt"

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1860-Hauptsponsor Die Bayerische lockt mit einer besonderen Aktion am Rande des ersten Wiesn-Heimspiels gegen Hannover 96 II (Mittwoch, 19 Uhr) die Fans ans Trainingsgelände an der Grünwalder Straße 114 - “Meet & Greet - Triff deine Löwenlegenden.” Uwe Wolf, Jan Mauersberger, Benny Lauth, Manfred Bender, Rodnei, Karsten Wettberg, Stefan Reisinger, Bernhard Schmid und Necat Aygün stehen für Selfies und Autogramme zur Verfügung. “Eine Legende bin ich nicht”, sagt Wolf, früherer Spieler und Trainer des TSV 1860, schmunzelnd am Dienstagmittag gegenüber db24: “Da gibt’s bei den Löwen ganz andere.” Doch die wurden in den letzten Jahren teilweise auch vergrault - die Vereinspolitik hat sie mürbe gemacht. 1860-Ikone Bernhard Winkler kündigte zuletzt seine Mitgliedschaft.

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Das Geschehen bei 1860 verfolgt Wolf, der seit vielen Jahren in Burghausen lebt, noch ganz genau: “Was ich von außen sehe, ist eigentlich wie in den letzten Jahren. Wenn man sich Sorgen um Sechzig macht, den Finger in die Wunde legt und offen seine Meinung sagt, dann heißt es schnell: ‘Was wollen denn die alten Löwen? Die haben doch gar keine Ahnung! Die leben alle in einer Blase!’ Bei allem Respekt, aber ich finde das respektlos. Diese Leute verteidigen nur ihre Position. Diese Reaktionen sind erschreckend. Sie zeigen, dass ihnen der Verein deutlich ein paar Nummern zu groß ist. Mir geht es nicht speziell um die handelnden Personen, sondern um sachliche Kritik, einen Hinweis, damit es wieder besser wird.”


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Sein Urteil: “Ich sehe, dass 1860 nicht mehr lebt, nicht mehr das darstellt, wofür der Verein eigentlich stehen sollte. Ich will nicht immer sagen: Früher war alles besser. Aber man sollte zumindest einen Mittelweg finden, damit alle zufrieden sind.”

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Was ihn besonders sauer irritiert: “Ich kann bis heute nicht verstehen, warum ein Verein wie 1860 - wohlgemerkt inzwischen in der Dritten Liga angekommen - mehr geheime Trainingseinheiten ansetzt als öffentliche. Ich frage mich immer: Was studieren die ein? Was ist wirklich der Mehrwert? Oder orientiert man sich einfach nur nach den großen Vereinen in Deutschland? Es kommen doch sowieso kaum mehr Leute zum Training. Trikots wollen sie ja auch verkaufen, aber die Leute nicht beim Training zuschauen lassen. Das ist nicht das Sechzig, wie ich es kenne. Die Löwen müssen wieder verstärkt auf ihre Fans zugehen. 1860 ist nicht in der Position, die Fans auf Distanz zu halten.”

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Ein weiterer Punkt ist für Wolf, einst Arbeitstier auf dem Platz und Wüterich als Trainer, die Ausdauer und Kraft. “Die Fitness sollte bei 1860 über allem stehen - und die sehe ich nicht auf dem Level wie sie sein sollte. Ich behaupte, Agis Giannikis hat bei seinem Einstieg noch von der Fitnessarbeit von Frank Schmöller profitiert. 1860 muss im eigenen Stadion eine Mannschaft niederkämpfen. Das wollen die Fans sehen und nicht eine Mannschaft, die am Ende dafür gelobt wird, dass sie fünf Minuten der Nachspielzeit ein Offensiv-Feuerwerk abfackelt und die 90 Minuten zuvor pomadig agiert.”

Dass 1860 zuletzt mit 1:0 in Bielefeld mit einem 60-Meter-Tor von Thore Jacobsen gewonnen hat, war laut Wolf für die Löwen überlebenswichtig: “Natürlich war das ein glücklicher Sieg, aber darum geht es jetzt nicht. Ich gehe davon aus, dass sich 1860 am Ende im Mittelfeld der Liga wiederfindet. Ob das gut ist, das sollte sich mit diesen Möglichkeiten jeder selbst beantworten.” Damit die Blauen sich festigen, “sollte man aber langsam damit anfangen, auch mal die Heimspiele zu gewinnen.” Wolf, der als db24-Tippexperte am 7. Spieltag antritt, rechnet nicht mit einem Sieg, sondern mit einem 1:1 gegen Hannover II.

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Und was macht seine eigene Trainerkarriere? Der 57-Jährige will unbedingt zurück auf die Bühne. “Ich will endlich wieder auf den Platz”, sagt er: “Ich weiß, dass ich ein Handicap habe. Die ehrlichen Typen sind inzwischen echte Ladenhüter. Zu dieser Gattung gehöre ich auch. Man gilt gleich als unbequem, das bin ich aber nicht. Ich denke immer an meine eigene Schulzeit zurück: Ich habe von den Lehrern, die streng, ehrlich und menschlich waren, am meisten gelernt.” Zuletzt hatte Wolf “ein Geplänkel” mit Regionalligist Würzburger Kickers. “Konkret wurde es aber nicht.” So hat der frühere Bundesliga-Profi weiterhin Zeit, sich für den Burghauser Brückenlauf am 13. Oktober über die 8,8-Kilometer-Distanz fit zu machen.

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