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·11 de febrero de 2025

Gegner-Check Sporting Lissabon: Mehr als Viktor Gyökeres

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Heute Abend (21 Uhr, live bei Amazon Prime Video) spielt der BVB im Hinspiel der Playoffs in der Champions League auswärts im Estadio José Alvalade bei Sporting CP. Dabei geht es darum, sich eine gute Ausgangslage für das Rückspiel nächste Woche zu verschaffen. Doch was erwartet das Team von Trainer Niko Kovac? Wir haben uns genauer mit den Portugiesen beschäftigt!

Während der BVB seine Generalprobe gegen Stuttgart in den Sand setzte und mit 1:2 verlor, konnte Sporting bei Titelkonkurrent FC Porto ein 1:1 einfahren, blieb damit an der Spitze in der portugiesischen Liga. Die Stimmung bei Sporting ist generell wieder besser als in den turbulenten Herbstmonaten, als Ruben Amorim von Manchester United abgeworben wurde und eine klare Delle in den Leistungen erkennbar war.


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Amorim-Nachfolger Joao Pereira wurde schnell verschlissen, nach gut sechs Wochen im Amt schon wieder durch Rui Borges ersetzt. Dieser brachte die Mannschaft wieder einigermaßen auf Kurs, auch wenn noch nicht alles an die Flexibilität unter Amorim erinnert. Mit ihm an der Seitenlinie gelang es zum Beispiel, Manchester City mit 4:1 zu bezwingen, was gleichzeitig auch der letzte Sieg Sportings in der Champions League war.

Kaderanalyse: Junges Team mit erfahrenen Eckpfeilern

Sporting hat einen ausgewogenen, insgesamt eher jungen Kader. Das Durchschnittsalter liegt bei 24,4 Jahren, viele Spieler sind sehr talentiert, benötigen aber noch Zeit, um wirklich dauerhaft auf hohem Niveau agieren zu können. Das gehört aber einfach auch zum Geschäftsmodell portugiesischer Klubs. Spieler werden ausgebildet, teuer verkauft und die Einnahmen werden erneut in junge Spieler investiert. In den letzten Jahren brachten alleine Manuel Ugarte, Pedro Porro, Matheus Nunes und Nuno Mendes zusammen über 180 Millionen Euro ein.

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Foto: IMAGO

Auch im aktuellen Kader finden sich Kandidaten für einen teuren Verkauf in den nächsten Transferperioden. Nicht so im Tor, hier ist Franco Israel (24) die Stammkraft, allerdings nicht viel mehr als ein grundsolider Torhüter mit einem Fokus auf einen sauberen Aufbau. Die Innenverteidigung um Ousmane Diomande (21) und Goncalo Inacio (23) ist qualitativ hochwertig besetzt, Ex-Mainzer Jerry St. Juste (28) bringt hier die notwendige Erfahrung mit, auch wenn er kein Stammspieler ist.

Die Außenverteidiger um Matheus Reis (29) fallen qualitativ ein wenig ab, weswegen nicht selten auf eine Dreierkette mit Wingbacks gesetzt wurde, um das zu kaschieren. Im Mittelfeldzentrum ist Kapitän Morten Hjulmand (25) ein Anker. Seine Mischung aus Physis und Dynamik macht ihn unverzichtbar. Generell wird im „Maschinenraum“ eher auf gestandene Spieler gesetzt, was das Beispiel Hidemasa Morita (29) verdeutlicht. Das Zentrum ist ausgewogen, gut besetzt und verfügt über die richtige Mischung, wenn man die Skillsets der Spieler vergleicht.

Eine variable Offensive komplettiert den Kader. Außen wäre vor allem Pedro Goncalves (26) zu nennen, dessen Einsatz gegen Dortmund allerdings wackelt. Auf dem Flügel zuhause ist auch einer der angesprochenen jungen Spieler, die zum Tafelsilber heranwachsen können: Geovany Quenda (17). Rein technisch bringt er alles mit, er muss nur noch deutlich zielstrebiger werden. Stürmer ist Viktor Gyökeres (26), der schon jetzt wieder bei 34 Saisontoren in allen Wettbewerben steht. Sein Backup ist auch gleichzeitig der designierte Nachfolger, nämlich der 19-Jährige Conrad Harder.

Spielstil: Technische Finessen, aber mehr Pragmatismus

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Der dritte Trainer in der laufenden Saison ist bei Sporting erst seit Ende Dezember im Amt, seitdem gab es auch in der Champions League nicht mehr die ganz großen Spiele, die als Exempel hergenommen werden können. Klar ist: Unter Rui Borges hat sich etwas verändert. Spielte Sporting zuvor, wie erwähnt, oft mit einer Dreierkette und einem offensiv ausgerichteten 3-4-3-System, kehrte man unter Borges wieder zu einer klassischen Viererkette zurück. Und zwar wirklich klassisch, nicht mit guardiolaesken, einrückenden Außenverteidigern oder anderen Spielereien.

Dabei gelang der Übergang im Abwehrzentrum recht gut, was sich an den Ergebnissen festmachen ließ. Man könnte sagen, dass unter dem neuen Trainer noch immer viel Wert auf einen flachen, strukturierten Aufbau gelegt wird, dieser aber eingebettet ist in eine pragmatischere Ausrichtung mit weniger hektischen Phasen im Spiel. Es wird eher mal der Fuß auf dem Ball genutzt, um das Tempo herauszunehmen, ruhig aufzubauen und seine Angriffe zu strukturieren. Die Überfalltaktik mit hohem Risiko ist ad acta gelegt.

Und trotzdem werden die Angriffe mitunter schnell und zielgerichtet nach vorne getragen. Das ist möglich, weil Sporting Spieler im Kader hat, die in engen Räumen Lösungen finden und den Ball mit direktem Passspiel schnell in die gefährlichen Zonen bringen können. Das alles geschieht momentan mit einer besseren Absicherung als unter Amorim-Nachfolger Pereira. Und wenn die Grundstruktur stimmt, dann sind auch technische Finessen oder ein Hackentrick erlaubt.

Schlüsselspieler: Die schwedische Tormaschine – Viktor Gyökeres

Der absolute Schlüssel- und Zielspieler bei Sporting ist Viktor Gyökeres. Der 26-jährige Schwede, den man hierzulande noch aus seiner Zeit beim FC St. Pauli kennen mag, bringt das komplette Gesamtpaket mit, was ein Stürmer haben muss. Er ist antrittsstark, verfügt über eine gute Physis, kann per Kopf und Fuß präzise abschließen, hat eine mindestens ordentliche Technik und spielt instinktiven Fußball. Er weiß genau, wo und wann sich gefährliche Situationen ergeben können. Läuft er einmal mit Vorsprung in Richtung Tor, ist er kaum mehr aufzuhalten, weil er genau weiß, wie er seinen Körper zwischen Ball und Gegner positionieren muss.

Es ist auch nicht so, dass er ausschließlich ein rücksichtsloser Knipser ist. In der Vorsaison kamen auf 45 Tore in 50 Spielen auch noch 15 Vorlagen. Sieben waren es bis dato in der aktuellen Spielzeit. Wirkliche Schwächen hat er nicht, im besten Alter befindet er sich zudem. Gyökeres kann auch aus wenig viel machen, braucht nicht sehr viele Chancen und auch nicht sehr viel Platz, um zu treffen. Ihn sollte der BVB auf jeden Fall besonders intensiv bewachen.

Fazit: Sporting ist schlagbar, aber Vorsicht ist geboten

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Sporting einen anderen Fußball spielt als unter Ruben Amorim, offensiv auch ein wenig an Gefahr eingebüßt hat. Die Portugiesen sind pragmatischer geworden, sind technisch aber noch immer ein sehr gutes Team, das an einem guten Tag in fußballerischer Hinsicht sogar Vorteile gegenüber dem BVB haben kann. Schlagbar ist das Team aus Portugal trotzdem, nach Amorim wurde keines von vier Spielen in der Königsklasse gewonnen.

Dortmund muss vorsichtig sein, darf nicht viele Lücken offenbaren und vor allem Gyökeres nicht aus den Augen lassen. Ansonsten geht es vor allem um die Basics, also viel Laufarbeit, gegenseitige Unterstützung und Stringenz im Spiel mit dem Ball. Die vermeintlich einfachen Dinge müssen richtig umgesetzt werden, dann haben die Schwarzgelben realistische Chancen auf den Einzug in das Achtelfinale der Champions League.

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