feverpitch.de
·29 de noviembre de 2024
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Die nicht ganz problemlos in die Saison gestarteten Dortmunder empfangen den Tabellenführer. Fever Pit'ch-Kolumnist Alex Steudel macht sich Sorgen
Ich habe lange überlegt, wie ich diese Kolumne derart gestalten könnte, dass Spannung entsteht und man nach dem Lesen findet, Borussia Dortmund könne das anstehende Bundesliga-Spiel gegen den FC Bayern gewinnen. Das Problem ist: Mir fallen einfach zu wenige Möglichkeiten ein; also außer Bestechung, Magendarm-Epidemie im Mannschaftsbus des Rekordmeisters oder irgendeine andere „Divine Intervention“, wie sie damals auch dem Travolta-Kumpel Jules in Pulp Fiction den Arsch rettete.
Die Bayern sind eigentlich viel zu favorisiert, um verlieren zu können. So vieles spricht für die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany: Sie hat den besseres Lauf (sieben Spiele ohne Gegentor), sie hat dazugelernt (modifizierte Harakiri-Taktik nach dem Barça-Debakel) und deshalb Selbstvertrauen bis zum Abwinken (Platz 1 mit sechs Punkten Vorsprung in der Bundesliga). Sie darf nach der letzten Champions-League-Runde nicht nur 24 Stunden mehr Pause machen, sondern durfte obendrein daheim gegen Paris spielen, während der BVB nach Zagreb reisen musste.
Und, viel wichtiger: Die Bayern haben am Samstagabend quasi auf jeder Position den besseren Spieler auf dem Platz.
Das Schöne am Bundesligaklassiker ist aber, dass die Zuschauer im Westfalenstadion sich schon immer einen Dreck um aktuelle Rahmenbedigungen geschert haben, was manches Mal zu einem unerwarteten Spielverlauf führte. Dem seine Mannschaft 90 plus x Minuten lang Mut zubrüllenden BVB-Fan ist es völlig egal, dass ich Nuri Sahins Spielidee immer noch nicht so recht begriffen habe, dass der angeschlagene Serhou Guirassy nicht ganz fit, Emre Can gesperrt und Julian Brandt verletzt ist, dass dem Tabellenfünften der dringend benötigte Führungsspieler fehlt. Dass aktuell allenfalls Torwart Gregor Kobel ein Mann für die Bayern wäre.
Und diese Wurstegalstimmung, die Heimstärke in Verbindung mit ein bisschen Spielglück, zum Beispiel in Form eines erfolgreich vollendeten Konters in den ersten 30 Minuten, wie das Sportgeschäftsführer Lars Ricken angedeutet hat („Vorn geht es um brutale Effizienz“), könnte am Samstag für einen völlig unerwarteten Spielverlauf sorgen.
Nicht dass ich darauf wetten wollte. Ich sage nur: Kim und Upamecano, die Innenverteidiger der Bayern, die zurzeit auf jeden Gegner wie die Olifanten am Schluss von Herr der Ringe wirken müssen. Auf die Buchmacher auch, sie bieten krasse 4,40 Euro Gewinn bei einem Euro Einsatz auf einen BVB-Sieg, obwohl der Deutsche Meister von … (Datum vergessen, zu lange her) … ein Heimspiel hat und diese Saison acht von acht gewann.
„4,4 für 1″– so buchstabiert der Buchmacher von heute das Wort „Pessimismus“.
Aber natürlich wünscht sich der neutrale Fußballfan dieses 4,4-Wunder. Erstens, weil so die Bayern nicht noch weiter davonziehen, und zweitens, weil dann nicht der Abstand der Dortmunder zum Erzfeind auf sagenhafte 13 Punkte ansteigt.
Zur Erinnerung: Nur einmal in den vergangenen zehn Jahren trennten FCB und BVB nach zwölf Spieltagen mehr als 13 Punkte: Im Herbst 2014, als die Dortmunder unter Jürgen Klopp ganz unerwartet das Tabellenende inspizierten, waren es sogar 19 Zähler. Dortmund wurde am Ende Siebter.
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