Treffpunkt Betze
·28 de enero de 2025
Treffpunkt Betze
·28 de enero de 2025
Vor ziemlich genau einem Jahr schlug der damals angeschlagene Zweitligist aus Kaiserslautern auf dem Transfermarkt ähnlich häufig zu wie in den letzten Tagen. Allerdings waren die Gründe damals deutlich düsterer als heute. Die Geschichte ist bekannt: Die Roten Teufel beendeten die Hinrunde 2023/24 auf Platz 15, trennten sich von Dirk Schuster und verpflichteten als Reaktion gleich sechs Neue. Deren sportlicher Mehrwert blieb überschaubar, lediglich Filip Kaloc und mit Abstrichen Almamy Toure und Frank Ronstadt spielen aktuell noch eine Rolle uffm Betze. Der aktuelle Rundumschlag der Pfälzer ist allerdings kein Schreckschuss wie im Vorjahr. Im Gegenteil: Der FCK rüstet sich für eine mögliche Rückkehr in die Bundesliga.
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Profifußball ist ein opportunistisches Geschäft. Gerade jetzt zeigt die „beste zweite Liga aller Zeiten“, wie schnell der Weg nach oben sein kann. Siege scheinen schwieriger denn je und vor allem das obere Drittel ist enger als jemals zuvor. Die 34 Punkte, die Tabellenführer Hamburg nach 19 Spielen auf dem Konto hat, hätten zuletzt in der Saison 2014/15 für einen direkten Aufstiegsplatz gereicht. Am Ende der Saison könnten so wenige Punkte wie selten zuvor für den Sprung ins Oberhaus reichen. Gerade deshalb eröffnet sich für Mannschaften wie den FCK eine vielversprechende Perspektive auf den Aufstieg in die Bundesliga. Die Roten Teufel müssen sich fragen, wann sich eine solche Chance das nächste Mal bietet. Zudem ist ein Kaderumbruch bei den Pfälzern ohnehin nur eine Frage der Zeit, da im Sommer wichtige Verträge auslaufen und Leistungsträger wie Ache oder Krahl aufgrund ihrer individuellen Qualität immer Transferkandidaten sind. Die Konsequenz? Volle Transferoffensive.
Dass sich die Lautrer in dieser aussichtsreichen Position befinden, ist der beeindruckenden Entwicklung einzelner Spieler zu verdanken. Konkret sind es Erfolgsgeschichten wie die von Luca Sirch, die den Kader auf ein neues Niveau heben. Doch der Neuzugang ist nicht der einzige. Auch Daniel Hanslik und Afeez Aremu zum Beispiel haben sich in dieser Saison gesteigert und eine größere Rolle gespielt, als man ihnen vielleicht zugetraut hätte. Und ganz aktuell schickt sich Filip Kaloc an, den nächsten Schritt zu machen. Dass sich so viele Spieler verbessern, ist kein Zufall, sondern auch ein Verdienst des Trainers. Markus Anfang ist es nach Anlaufschwierigkeiten gelungen, den Mittelweg zwischen „seinem Fußball“ und den Möglichkeiten der Mannschaft zu finden. Stotterte der Motor zu Beginn der Saison noch, blühen nun einige Spieler in ihrer Rolle auf.
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Teil der ganzen Erfolgsgeschichte der Pfälzer ist das exzellente Scouting der Verantwortlichen. Spieler wie Daisuke Yokota sind eine unglaubliche Verstärkung und passen perfekt ins System. Das scheint auch für die aktuellen Neuzugänge zu gelten. Ihre Qualität ist unbestritten, denn insgesamt hat Thomas Hengen stolze 6,2 Millionen Marktwert an den schönsten Fußballberg Deutschlands geholt. Spieler wie Faride Alidou oder Maximilian Bauer reihen sich direkt in die Top 5 der Spieler mit dem höchsten Marktwert ein und sind Soforthilfen, da beide bereits deutlich mehr als Zweitligatauglichkeit bewiesen haben. Das gilt zwar noch nicht für Grant Ranos, aber auch ihm ist der Schritt in die zweite Liga zuzutrauen. Spätestens jetzt sind alle Baustellen im Kader geschlossen, vor allem in der Offensive kann man sogar von einer Überbesetzung sprechen.
Wer in den letzten Tagen die Gerüchteküche rund um den Betzenberg verfolgt hat, dürfte mitbekommen haben, dass der FCK trotz der vier Neuzugänge offen für weitere Transfers ist. Zwar ist auch mit Abgängen zu rechnen, aber die Transferaktivitäten der Roten Teufel deuten nicht darauf hin, dass man sich mit einem Platz im oberen Tabellendrittel zufrieden gibt. Transfers wie der von Alidou lassen in der Pfalz sogar eher von einem Mitmischen im Aufstiegskampf träumen, wenn nicht sogar mehr. Die besondere Krux ist, mit wie wenig Einsatz der FCK „all in“ geht. Für den genannten Ex-Frankfurter beispielsweise zahlten die Pfälzer laut Bild nur eine "Mini-Ablöse". Alle anderen Verstärkungen kamen auf Leihbasis in die Barbarossastadt, das finanzielle Engagement der Lautrer war also überschaubar. Dennoch ist es gelungen, einen Kader, der bisher schon für das obere Drittel gereicht hat, qualitativ zu verbessern.
Ob der FCK am Ende ein Aufstiegskandidat sein wird, ist allerdings fraglich. Denn die beiden Spitzenteams aus Hamburg und Köln scheinen immer besser in Schwung zu kommen, was auf eine einseitige Rückrunde hindeutet. Wenn die Neuzugänge halten, was sie versprechen, dürfte Kaiserslautern ein heißer Kandidat für das Verfolgerfeld oder gar die Relegation sein. Und wer weiß, wohin der Weg führt, wenn einer der beiden Favoriten in ein Formtief gerät. Die Saisonziele der Pfälzer haben sich jedenfalls verschoben.