Nein, ManUnited und Tottenham, die Europa League ist kein Erfolg | OneFootball

Nein, ManUnited und Tottenham, die Europa League ist kein Erfolg | OneFootball

Icon: feverpitch.de

feverpitch.de

·19 de mayo de 2025

Nein, ManUnited und Tottenham, die Europa League ist kein Erfolg

Imagen del artículo:Nein, ManUnited und Tottenham, die Europa League ist kein Erfolg

Franz Beckenbauer nannte die Europa League, damals noch den Uefa Cup, einst den „Pokal der Verlierer“. Hart? Womöglich. Aber wenn ich auf das diesjährige Finale schaue, dann hatte der Kaiser einen Punkt: Manchester United gegen die Tottenham Hotspur – was auf den ersten Blick nach einem Leckerbissen zweier englischer Schwergewichte aussieht, hat 2025 eher etwas von Discounter-Sushi.

Beide Vereine haben unterirdische Spielzeiten hinter sich. Die Red Devils belegen Rang 16, die Spurs sogar Platz 17. Ein Glück, dass es drei deutlich Schlechtere gibt. Was für eine Blamage für zwei vermeintlich feste Bestandteile der sogenannten Big-Six.


OneFootball Videos


Und dennoch haben beide Teams am 21. Mai in Bilbao die Chance, eine Saison zum Vergessen in eine für die Geschichtsbücher zu verwandeln. So zumindest ein gern-gewähltes Narrativ. Manch einer in den Sozialen Netzwerken behauptet sogar, dass man mit dem Europa-League-Titel eine erfolgreichere Saison gespielt hätte, wie beispielsweise der FC Arsenal, titellos, aber immerhin Vizemeister und Champions-League-Halbfinalist. Doch ist das so?

Bedeute eine Trophäe, die im Endeffekt nichts anderes als die 37-beste Mannschaft Europas auszeichnet, automatisch Erfolg? Würde sie darüber hinwegtäuschen, dass sich ManUnited nach jahrelangem Missmanagement weiterhin im freien Fall befinde? Oder darüber, dass Ange Postecoglous einst hochgelobte Harakiri-Spielweise wohl doch zu eindimensional und stressig ist – für die Defensive und den Körper (kein Team hatte mehr muskuläre Verletzungen)? Keineswegs. Der einzige Erfolg läge darin, sich in der kommenden Saison für die Champions League zu qualifizieren. Etwas, wovon beide Klubs über den traditionellen Weg so weit entfernt waren, wie Robert Habeck von einem Eintrag in Alice Weidels Diddl-Freundebuch.

Sicher, es wäre beiden Mannschaften hoch anzurechnen, wenn sie trotz der Widerstände die Saison mit Silberware beenden würden. Es wäre ein Zeichen von Resilienz und Professionalität. Und ja, bei aller Negativität: Beide Lager hätten auch einen Grund zu feiern. Vor allem die Spurs, deren letzter nennenswerter Titel – sofern man den Ligapokal als solches bezeichnen kann – 17 Jahre zurückliegt. Und dennoch schwebt etwas über all dem: Für beide ist alleine die Teilnahme an der Europa League mit einem Misserfolg gleichzusetzen. Zwei der zehn wertvollsten Klubs der Welt haben andere Erwartungen und Ziele.

Verstehen Sie mich nicht falsch, ich möchte hier niemandem die Europa League madig reden. Für Vereine wie Eintracht Frankfurt oder Mainz 05, die aktuell nur über einen Bruchteil des Budgets der englischen Spitzenteams verfügen, ist der zweitgrößte Vereinswettbewerb Europas eine großartige Sache. Man sieht andere Stadien, kann sich mit anderen aufstrebenden Klubs Europas messen oder schlafende Riesen ärgern. Die Europa League kann für solche Klubs ein Sprungbrett sein. Aber nicht das Ziel. Sind wir mal ehrlich: Als Kind träumst du nicht von Donnerstagabenden in Pilsen oder zählst die Siegerteams des FC Sevilla auf. Nein, du stellst dir vor, wie du an einem Mittwochabend im Santiago Bernabéu stehst und die Hymne läuft – über „Die Meister, Die Besten, Les grandes équipes, The Champions.“

Dazu zählten Tottenham und Manchester United 2023/2024 allerdings nicht. Und 2024/2025 schon gar nicht. Weshalb man zumindest hinterfragen sollte, warum der Sieger der Europa League in der darauffolgenden Saison überhaupt an der Champions League teilnehmen darf.

Gehört man wirklich zu den 36 besten Mannschaften des Kontinents, wenn es alleine in der eigenen Liga 15 bessere gab? Genügt es etwa, sich gegen den Tabellenfünften der Eredevisie, den Dritten der Bundesliga und den Achten der norwegischen Liga durchzusetzen? Wohl kaum, und das weiß auch die Uefa.

Denn die Wahrheit ist, dass der eigentliche Anreiz dieses Wettbewerbs für Vereine wie Tottenham und Manchester United darin liegt, in der darauffolgenden Saison nicht mehr an ihm teilnehmen zu müssen.

Ver detalles de la publicación