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·2 de marzo de 2025

Pressing, Ecken, Asencio: Vier Erkenntnisse nach Pleite bei Betis

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Passivität und fehlende Zuordnung bei gegnerischen Ecken sind nur eines der akuten Probleme bei Real Madrid – Foto: Fran Santiago/Getty Images

1. Besorgniserregende Auswärtsschwäche

Während es in der gesamten Saison 2023/24 nur eine Niederlage gab, war das 1:2 bei Real Betis bereits Real Madrids vierte LaLiga-Pleite in der aktuellen Spielzeit – die dritte auf fremden Plätzen. Seit dem ersten Spieltag im August und dem 1:1 bei Mallorca zieht sich eine latente Auswärtsschwäche wie ein roter Faden durch die Saison der Königlichen. Neben drei Niederlagen gab es außerdem auch fünfmal Remis und nur sechs Siege in der Fremde, was in der Auswärtstabelle nur Platz drei und 23 Punkte bedeutet. Zum Vergleich: Der FC Barcelona holte bis dato aus ebenfalls 14 Spielen 30 Zähler in fremden Stadien. Nur zweimal schafften es Mbappé und Co., zwei Siege in Folge als Gast zu erringen: im Herbst folgte dem 2:1-Triumph bei Celta Vigo ein souveränes 3:0 in Leganés, und zu Beginn des Kalenderjahres konnte Real in Valencia (2:1) und Valladolid (3:0) gewinnen. Beinahe jedes Gastspiel der Merengues in der Primera División verläuft nach dem gleichen Muster – man tut sich mit der meist aufgeheizten Stimmung schwer, selbst nach gutem Beginn und frühen Führungen wie am Samstagabend in Sevilla oder vor zwei Spieltagen in Pamplona schafft es das Team von Carlo Ancelotti nicht, die Intensität hochzuhalten, baut mit immer größerer Passivität den Gegner auf und macht sich somit das Leben schwer. Am Ende könnte diese Schwäche im Titelkampf den Ausschlag geben.


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2. Kaum vorhandene Pressingresistenz

Hand in Hand mit den Problemen in fremden Stadien gehen die Schwierigkeiten, die der Titelverteidiger mit hohem und intensivem gegnerischem Pressing hat. Die Partie im Estadio Benito Villamarín steht dafür beinahe exemplarisch: In den ersten 30 Minuten schafften es die Blancos noch ziemlich gut, das früh anlaufende Betis mit schnellen Kombinationen und Laufbereitschaft zu neutralisieren, doch sobald der eigene Rhythmus ein wenig nachlässt, bekommt Real vor und teilweise schon im eigenen Strafraum Schwierigkeiten. In Andalusien machte sich in solchen Situationen vor allem das Fehlen von Jude Bellingham und Federico Valverde, aber auch Dani Ceballos bemerkbar, denn Luka Modrić und Aurélien Tchouaméni kamen mit der Aggressivität, mit der Betis das letzte Spielfelddrittel der Königlichen unter Druck setzte, überhaupt nicht zurecht. Folgerichtig entstanden daraus dann große Lücken zwischen dem defensiven Mittelfeld, das häufig komplett nach hinten gedrängt wurde, und dem offensiven Quartett vorne, so dass dem Team jegliche Kompaktheit abging. Ein ähnliches Bild war schon auch in Pamplona oder zuvor in Bilbao zu beobachten. Aus diesen drei Partien holte Real Madrid insgesamt nur einen Punkt.

3. Ecken hinten wie vorne problematisch

Bei Standards, was insbesondere für Eckstöße gilt, offenbart der Hauptstadtklub eine weitere Schwäche – sowohl defensiv als auch vorne. In der seit Saisonbeginn durch Verletzungen gebeutelten Defensive schaffen es die Blancos auch aufgrund ständig wechselnden Personals nicht, Ordnung und Zuordnung zu halten, was gegnerischen Ecken häufig zu vogelwilden Szenen führt. So auch am Samstagabend bei Betis gesehen, als beim Ausgleichstreffer Betis’ Johnny Cardoso vollkommen frei direkt vor Thibaut Courtois zum Kopfball kam. Zuordnung – Fehlanzeige! Dadurch, dass Antonio Rüdiger, David Alaba, Ferland Mendy und Co. überhaupt komplett passiv agierten, reichte es den Andalusiern, Vinícius Júnior mit einem einfachen (und fairen) Block von seinem Gegenspieler Cardosos fernzuhalten und dieser hatte am Ende ein einfaches Spiel. So entstand das wettbewerbsübergreifend schon zehnte Kopfball-Gegentor – ein Höchstwert!

Auf der anderen Seite entwickelt das Ancelotti-Team bei eigenen Eckbällen und Flanken generell kaum bis gar keine Gefahr. Der Offensivreihe der Merengues geht jede Kopfballstärke ab, was vor allem dann eklatant wird, wenn Jude Bellingham nicht dabei ist. Doch auch von hinten kommt bei Standardsituationen wenig Unterstützung – gegen Betis hatte Real mit Rüdiger nur einen wirklichen Zielspieler bei eigenen Ecken und Flanken, was nicht nur für Betis eher einfach zu verteidigen war. Hier macht sich eben das Fehlen eines klassischen Mittelstürmers bemerkbar, wie man ihn letzte Saison noch in Joselu hatte. Derzeit wäre Canterano Gonzalo García der Einzige, der diesem Profil auch nur einigermaßen entspräche, wie in Leganés bewiesen, doch es ist schwer vorstellbar, dass Carlo Ancelotti in der entscheidenden Phase der Saison auf den Castilla-Stürmer setzen wird. Von wem deutlich mehr Kopfballgefahr in gegnerischen Strafräumen ausgehen sollte und müsste, ist Aurélien Tchouaméni, bei dem bisher lediglich ein Kopfballtor im Real-Trikot zu Buche steht – seit dem 3:0 in Girona in der Hinrunde 2023/24 kam kein weiteres mehr dazu.

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4. Ohne Asencio fehlt die Energie

Dass Carlo Ancelotti nach den beleidigenden Sprechchören der gegnerischen Fans im Halbfinal-Hinspiel der Copa del Rey in San Sebastián Raúl Asencio aus dem Spiel nahm, um den jungen Spieler zu schützen, war verständlich und richtig. Wenn Reals Trainer den 22-Jährigen aber aus dem gleichen Grund in Sevilla auf der Bank ließ, dann war das aus zweierlei Gründen falsch: Einerseits macht er aus dem Spieler damit ein „Soft Target“ und sendet ein falsches Signal an die gegnerischen Fans im Hinblick auf die kommenden Auswärtsspiele. Gleichzeitig schwächt er aber auch die eigene Mannschaft, denn ohne Asencio fehlt der königlichen Defensive die nötige Energie und Aggressivität, die der Canterano regelmäßig mitbringt, ob als Innenverteidiger oder auf der rechten Abwehrseite. Am Samstagabend in Sevilla hätte diese Energie Reals Hintermannschaft mehr als gutgetan. Daher sollte der Castilla-Verteidiger in den kommenden Wochen eigentlich gesetzt sein, und zwar positionsunabhängig.

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