Stephan Lerch und der VfL Wolfsburg - immer noch ein perfektes Match? | OneFootball

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·3 de mayo de 2025

Stephan Lerch und der VfL Wolfsburg - immer noch ein perfektes Match?

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"Erfolgstrainer kehrt zurück", titelte der VfL Wolfsburg, um die Rückkehr von Stephan Lerch auf die Trainerbank der Wölfinnen zu verkünden. Nachdem Tommy Stroot vor einem Monat sein Amt mit sofortiger Wirkung niederlegte, begaben sich die Verantwortlichen auf die Suche nach einem Nachfolger - und wurden dabei im Kraichgau fündig. Bei der TSG Hoffenheim bekleidete Lerch zuerst das Cheftraineramt, bevor er sich in dieser Spielzeit den administrativen Aufgaben des Sportdirektors widmete. Jetzt geht es also wieder zurück an die Seitenlinie. In der Autostadt erwartet Stephan Lerch eine harte Aufgabe: Nach der ersten titellosen Saison seit 12 Jahren muss er das Team neu aufbauen, konkurrenzfähig halten und wieder in die Erfolgsspur bringen. Doch ist es sinnvoll, einen ehemaligen Trainer zurückzuholen oder kehren neue Besen nicht bekanntlich besser?

Positive Erinnerungen an die erste Amtszeit

Der Tenor der Fans in den sozialen Medien ist ziemlich eindeutig: "Das kann nur gut werden!", "Eine richtig gute Entscheidung" oder "richtiger Mann zur richtigen Zeit" sind nur einige der vielen positiven Rückmeldungen in der Kommentarspalte der Wölfinnen. Und genau das kann zum Vorteil für Stephan Lerch werden. Der 40-jährige Trainer wird automatisch mit den erfolgreichen Zeiten der Wolfsburgerinnen in Verbindung gebracht. Während seiner Zeit als Cheftrainer (2017 bis 2021) gelang es Lerch an die vorherigen Erfolge anzuknüpfen und gewann mit dem VfL jede Saison den DFB-Pokal und holte dreimal die Deutsche Meisterschaft. Außerdem führte der gebürtige Darmstädter sein Team sowohl 2018 als auch 2020 bis ins Finale der UEFA Women's Champions League. Das Vertrauen der Fans in Lerch scheint also im Hinblick auf die damaligen Erfolge ziemlich groß zu sein. Das könnte dem 40-Jährigen dabei helfen, nicht direkt in das Fadenkreuz zu geraten, falls es dann doch nicht so rosig anlaufen sollte.


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Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass Stephan Lerch das Umfeld der Wolfsburger wie seine Westentasche kennt. 2013 kam er damals in die Autostadt und übernahm das Traineramt bei der Zweitvertretung. Anschließend war er zwei Jahre lang als Assistent von Ralf Kellermann bei der Bundesligamannschaft der Wölfinnen tätig, bevor sich Kellermann 2017 den Tätigkeiten des sportlichen Leiters widmete und Lerch das Cheftraineramt übergab. Kellermann und Lerch waren damals von außen betrachtet das Dreamteam der Frauen-Bundesliga. "Stephans und meine langjährige Zusammenarbeit war immer durch absolutes Vertrauen geprägt. Ich bin mir sicher, dass dies die perfekte Basis ist, um an die gemeinsam erzielten Erfolge anzuknüpfen", betonte Kellermann vor wenigen Tagen. Manch anderer blickt mit Sorge genau deshalb auf die Installierung von Lerch und fürchtet einen zu großen Einfluss von Ralf Kellermann.

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Stephan Lerch war Architekt vieler Titel / Lars Baron/GettyImages

Die kreativste Lösung ist es gewiss nicht. Ob Lerch den nötigen frischen Wind aus dem Kraichgau mit in die Autostadt bringen kann, wird sich zeigen. Wie bei jedem neuen Trainer muss man auch Lerch seine Eingewöhnungszeit lassen und nicht den Fehler machen, zu denken, dass er aufgrund der langjährigen grün-weißen Vergangenheit nicht auch bei Null starten würde. Da Stephan Lerch im vergangenen Jahr als Sportdirektor bei der TSG tätig war, braucht auch er erst wieder Zeit, um sich im Amt des Cheftrainers zurechtzufinden. Das wird durch die Abgänge vieler wichtiger Spielerinnen wie Jule Brand, Marina Hegering oder Kathrin Hendrich nicht unbedingt einfacher für den neuen Coach. Diese neue Amtszeit kann mit der letzten von Lerch überhaupt nicht verglichen werden. Komplett neue Aufgaben warten auf den 40-Jährigen und der viel beschworene Umbruch wird bestimmt noch ein paar Saisons andauern.

Was Lerch allerdings bewiesen hat, ist, dass er ein Team formen und junge Spielerinnen auf ein Top-Level bringen kann. Pernille Harder, Ewa Pajor, Fridolina Rolfö oder Caroline Graham Hansen sind die Fußballerinnen, die unter Lerchs Führung den nächsten Entwicklungsschritt gehen konnten. Besonders das unfassbare Sturm-Trio aus Harder, Pajor und Hansen, das den Wölfinnen in dieser Zeit viele Erfolge bescherte, wurde vom 40-jährigen Cheftrainer konstruiert. Für diese jetzigen Top-Stars war Wolfsburg das Sprungbrett ihrer Karriere. Stephan Lerch hat damals schon gezeigt, dass er aufstrebende Spielerinnen zu international bekannten Namen machen kann. Jetzt gilt es aber gemeinsam mit Ralf Kellermann den richtigen Kader zusammenzustellen. Lerch kennt die Zielsetzung des Vereins und ist sich den Ansprüchen bewusst, denen er ab der kommenden Saison gerecht werden muss. "Meine Ziele sind sehr hochgesteckt. Ich bin hungrig darauf, im Sommer loszulegen, um Erfolge in allen Wettbewerben in Angriff zu nehmen!“, zeigte sich Lerch kämpferisch - und die Zeichen stehen nicht allzu schlecht, dass die Wölfinnen unter ihm wieder zum eigenen Selbstverständnis zurückfinden können.

Bis die Saison und Lerchs Amtszeit beginnt, bleiben einem aber nur die Spekulationen. Zu viele Fragezeichen gibt es noch rund um den Kader und das Trainerinnenteam der Wölfinnen. Der Fokus der Mannschaft liegt noch im Hier und Jetzt, denn für die Grün-Weißen geht es aktuell darum, den wichtigen zweiten Tabellenplatz in den letzten beiden Spielen gegenüber der Eintracht zu verteidigen.

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