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Moritz Oppermann·15 de febrero de 2025

Vom Fast-Food-Profi zum CL-Star: Ist er gerade der beste Spieler der Welt?

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Transferstreik beim BVB, Auseinandersetzungen mit dem Trainer und 36-stündige Partytrips mitten in der Saison – die Skandal-Liste von Ousmane Dembélé ist lang und wirkt oft wie ein Mahnmal über seiner Karriere.

Ein Mahnmal, das für einen Spieler steht, der seine Weltklasse-Anlagen nie vollkommen ausnutzte. Der in den fußballerischen Geschichtsbüchern höchstens ein kleines Kapitel gewidmet bekommt. Doch welch ein Glück, dass die fußballerische Story von Ousmane Dembélé mit gerade einmal 27 Jahren nicht auserzählt und aktuell an einem sehr wilden Plot-Point angelangt ist.


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Denn: Der Flügelflitzer ist in der Form seines Lebens und aktuell vielleicht sogar der beste Spieler der Welt. Wie bitte, was?

Ja, wir sprechen von jenem Dembélé, der noch im Oktober letzten Jahres von seinem Coach Luis Enrique für das Champions-League-Spiel beim FC Arsenal (0:2) aus dem Kader gestrichen wurde und sich anschließend ein heftiges Wortgefecht mit seinem Trainer lieferte.

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📸 FRANCK FIFE - AFP or licensors

Enrique bemängelte vor allem die Einstellung seines Schützlings. „Es gibt ein Problem mit dem Engagement des Spielers“, betonte der Spanier gegenüber französischen Medien. Kein unbekanntes Problem – bereits zu seiner Zeit beim FC Barcelona eckte Dembélé mit seinen Trainern aufgrund der fehlenden Einstellung an.

Doch anders als beim FC Barcelona scheint der dribbelstarke Flügelflitzer mittlerweile gereift. In der Folge lieferte er die einzig richtige Antwort: Er explodierte förmlich auf dem Platz.

Angekommen im Februar 2025 kommt der Franzose bereits auf sechs Champions-League-Tore aus sieben Spielen. Noch nie gelangen Dembélé so viele CL-Buden in einer Saison. Macht ihn das schon zum aktuell besten Spieler der Welt? Nee.

Aber die Tatsache, dass er der einzige Spieler in Europa ist, der in diesem Jahr bereits zweistellig getroffen hat (14 Tore aus sieben Spielen), vielleicht schon. Zudem stellt Dembélé aktuell sogar Vereinsikone Kylian Mbappé in den geschichtlichen Schatten.

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Gegen den VfB Stuttgart in der CL (4:1) und Brest in der Liga (5:2) gelang es dem Angreifer tatsächlich, zwei aufeinanderfolgende Hattricks zu erzielen. Das schaffte noch nie ein Spieler im Trikot von Paris Saint-Germain. Klingt irre, oder?

Vor allem, wenn wir uns ins Gedächtnis rufen, dass neben Mbappé auch schon Neymar, King Zlatan und ein gewisser Lionel Messi für PSG aufliefen. Keine Angst, wir probieren hier nicht, Dembélé mit Mega-Weltstars und schon gar nicht mit dem GOAT gleichzusetzen. Vielmehr schickt er sich gerade an, vielleicht in der fußballerischen Geschichtsschreibung doch das Prädikat "absolute Weltklasse“ attestiert zu bekommen. Ob Dembélé dann auch seinem aktuellen Coach danken sollte?

Enrique zog den Weltmeister von 2018 zuletzt von der Außenbahn auf die Mittelstürmer-Position. Was folgte, waren unter anderem die positiven Torausratser gegen Stuttgart und Brest. „Ousmane war schon immer ein Unterschiedsspieler. Egal, auf welcher Position er spielt“, schwärmte sein Trainer unlängst. Dembélé sei „in der Lage, zwei, drei Spieler zu umdribbeln, entscheidende Pässe zu spielen und Tore zu schießen“. Und doch musste es beim Franzosen wohl erst im Kopf klick machen.

Geplagt von etlichen Verletzungen, entschied sich Dembélé noch während seiner Zeit beim FC Barcelona, etwas Grundsätzliches in seinem Leben zu verändern:

„Ich habe einen Konditionstrainer eingestellt. Seine Ankunft hat viele Dinge auf dem Spielfeld und in meinem Leben verändert. Wir arbeiteten im Training und an meinen freien Tagen. Ich habe ihn immer noch hier in Paris bei mir. Wir machen viel Prävention, wir arbeiten im Fitnessstudio“, erklärte der Offensiv-Star gegenüber der 'Sportbild'. Okay, hat nicht jeder mäßige Bundesliga-Profi mittlerweile einen Personaltrainer?

Vielleicht, aber anders als Dembélé braucht ihn vielleicht nicht unbedingt jeder Spieler. Denn durch den Coach schob Ousmane nicht nur Extraeinheiten im Fitnessstudio, sondern implementierte auch eine gesündere, profigerechte Ernährung in seinen Alltag.

Vor allem zu Beginn seiner Barcelona-Zeit wurde dem Franzosen eine gewisse Nähe zum Fast-Food nachgesagt. Die Katalanen intervenierten schließlich und besorgten ihrem 105-Millionen-Euro-Einkauf im Jahr 2018 einen Privatkoch, der nur fünf Monate später von Dembélés Berater gefeuert wurde.

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📸 David Ramos - 2022 Getty Images

Zum Glück entschied sich der Angreifer wenig später dazu, seinen heutigen Fitnesscoach anzuheuern. Vielleicht eine der wichtigsten Entscheidungen seiner Karriere, der, wie es aktuell scheint, keine Grenzen gesetzt sind. Ein Aber gibt es zum Schluss allerdings trotzdem noch.

Auch wenn Dembélé für den Moment als bester Spieler der Welt gesehen werden kann, heißt das noch lange nicht, dass er in der Zukunft als Weltklasse-Spieler in die Geschichte eingeht.

Dafür muss der 27-Jährige seine Leistungsexplosion noch längerfristig untermauern. Sollte er Konstanz in sein Spiel bekommen, steht einem großen Kapitel in der fußballerischen Geschichtsschreibung nichts mehr im Wege. Und auch das Mahnmal verschwindet ganz von allein.


📸 FRED TANNEAU - AFP or licensors