Vorbericht: VfL Bochum – FC St. Pauli (17. Spieltag, 24/25) | OneFootball

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·15 de enero de 2025

Vorbericht: VfL Bochum – FC St. Pauli (17. Spieltag, 24/25)

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Der FC St. Pauli ist beim VfL Bochum zu Gast. Ein extrem wichtiges Spiel gegen einen Gegner, der sich zuletzt stabilisieren konnte.(Titelfoto: )

Zur Vorbereitung auf die Partie hört sehr gerne in das „Vor dem Spiel“-Gespräch von Michael mit Claudio Gentile (vom geschätzten Blog & Podcast einsachtvieracht) rein. Zudem hat sich Nina beim VFL die Vereinshistorie und besonders die Fanszene genauer angeschaut.


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FC St. Pauli: Wer kann spielen, wer fehlt?

Aus dem intensiven Spiel gegen Eintracht Frankfurt sind alle Spieler heil herausgekommen. Alle, die gegen Frankfurt einsatzfähig waren, werden das aller Voraussicht nach auch in Bochum sein. Ob noch weitere Spieler für einen Einsatz infrage kommen, konnte Alexander Blessin auf der Pressekonferenz vor der Partie nicht beantworten.

Eggestein zurück, ansonsten unverändert

Sicher ist, dass Connor Metcalfe noch nicht so weit ist, um spielen zu können. Das wird auch noch längere Zeit so sein. Etwas weiter sind Karol Mets und Robert Wagner, die beide schon wieder nah dran sind am Kader. Bei Mets sehe es zwar gut aus, er selbst wolle auch unbedingt schnellstmöglich wieder zurückkehren, doch Blessin betonte, dass er da noch ein bisschen bremsen müsse. Wagner hingegen wurde von seinem Körper ein wenig ausgebremst, sein Cheftrainer hatte bereits vor dem Frankfurt-Spiel betont, dass man bei Wagners Art der Verletzung besondere Vorsicht walten lassen müsse. Auch Elias Saad ist inzwischen wieder sehr nahe dran an einem Einsatz. Er benötigt aber wohl noch eine volle Trainingswoche, berichtet Blessin.

Gegen Frankfurt fehlten zudem Johannes Eggestein und Lars Ritzka. Eggestein, der wegen einer Magen-Darm-Erkrankung nicht spielen konnte, war am Dienstag wieder voll zurück im Training. Sollte er keinen Rückfall erleiden, so Blessin, wird er gegen Bochum im Kader stehen. Ritzka hatte Rückenbeschwerden, die sich in den wenigen Tagen nach dem Spiel zwar wieder verbessert haben, allerdings wird er gegen Bochum noch nicht wieder einsatzbereit sein.

VfL Bochum: Wer kann spielen, wer fehlt?

Dem VfL Bochum werden Innenverteidiger Tim Oermann (Gehirnerschütterung), Kapitän Anthony Losilla (krank) und Mittelfeldspieler Mats Pannewig (Rückenbeschwerden) fehlen. Wieder zurückkehren wird Offensivspieler Koji Miyoshi (nach Rotsperre). Auch der designierte Top-Stürmer Myron Boadu könnte wieder eine ernsthafte Alternative sein. Der aus Monaco ausgeliehene (und richtig starke) Boadu hatte sich kürzlich deutliche Kritik (ab Minute 1:30) von Trainer Dieter Hecking anhören müssen. Nun berichtete Hecking auf der PK von einem guten Gespräch mit Boadu.

Vier Spieler im Winter abgegeben

Sicher nicht mit dabei sein im Spiel gegen den FC St. Pauli wird Aliou Balde, nach Boadu die zweite Leihgabe des VfL in der Offensive. Diese Leihe wurde nach einigen internen Querlereien beendet, wie der VfL Bochum heute erklärte. Wer sich die Mitteilung des Vereins zum Leihende anschaut, könnte aufgrund der Kürze und fehlender warmer Worte auf die Idee kommen, dass es richtig geknallt hat zwischen Club und Spieler. Doch die Mitteilungen sind wohl immer so kurz, wie zum Beispiel die Meldungen bei den Ausleihgeschäften von Kwarteng und Elezi zeigen.

Was hat Bochum zu bieten?

Zählt man die Spieler aus dem letzten Absatz zusammen, dann kommt man auf vier Spieler, die der VfL Bochum in diesem Winter bisher abgegeben hat. Dabei wäre es für das Überleben in der Bundesliga viel wichtiger, neue Spieler zu verpflichten oder noch besser, bereits verpflichtet zu haben (weil bis Anfang Februar noch vier Spiele anstehen). Doch bisher gibt es noch keine neuen Spieler in Bochum.

Bilanz eines Absteigers

Neue Spieler sind einer der Strohhalme, an denen man sich in Bochum in diesem Winter klammert. Denn es sieht ziemlich düster aus. Selbst wenn die Partie gegen Union Berlin mit 2:0 für Bochum gewertet wird, so sind die geholten acht Punkte aus 16 Partien deutlich zu wenig, um ernsthaft ein Wörtchen mitreden zu können im Kampf um den Klassenerhalt. Eine Rückrunde mit mindestens dreimal so vielen Punkten dürfte notwendig sein, um die Klasse halten zu können.

Die Saison des VfL Bochum begann richtig schlecht. Nachdem man sich in der Vorsaison durchaus dramatisch in der Relegation rettete, gab es im Sommer einige Veränderungen im Kader. Kevin Stöger zog es nach Gladbach, Patric Osterhage nach Freiburg, Takuma Asano nach Mallorca, Keven Schlotterbeck über Freiburg nach Augsburg – weg war nahezu die gesamte Achse an Leistungsträgern. Mit Peter Zeidler holte man im Sommer dann einen erfahrenen Trainer aus der Schweiz an die Seitenlinie. Es sollte nach wenigen Monaten als großes Missverständnis in die Vereinshistorie eingehen.

VfL Bochum und Peter Zeidler – ein Missverständnis

Unter der Leitung von Zeidler spielte der VfL Bochum einen intensiven Fußball mit hohem Pressing und einer Mittelfeldraute. Letzteres schien dem Team nicht so gut zu passen. Ersteres war körperlich ziemlich anspruchsvoll. Nach einem Punkt aus sieben Ligaspielen (und dem Ausscheiden im Pokal) war Ende für Zeidler. Auffällig: Das Team spielte eigentlich guten Fußball, musste aber immer wieder zum Spielende Gegentreffer hinnehmen. Es schien so, als wenn die Puste einfach nicht reichte für die – manche sagen zu dogmatisch durchgezogene – Spielidee von Zeidler.

Auf Zeidler folgte kurzzeitig Markus Feldhoff, mit dem Bochum die Spiele gegen die Bayern (0:5) und Frankfurt (2:7) deutlich verlor. Anfang November wurde dann etwas überraschend Dieter Hecking als neuer Trainer des VfL Bochum vorgestellt. Bei genauerem Hinsehen dürfte diese Entscheidung (getroffen nicht vom Sportdirektor, der zusammen mit Zeidler ebenfalls entlassen wurde) aber nachvollziehbar sein. Denn die Nachricht über das vorzeitige Ende der Leihe von Balde und die Unstimmigkeiten mit Boadu zeigen deutlich auf, dass es im Kader des VfL Bochum alles andere als rund läuft. Das passt zum VdS-Gespräch, in dem Claudio davon berichtete, dass der Kader des VfL Bochum alles andere als einfach sei. Entsprechend erscheint eine Besetzung des Trainer-Postens mit einem (von außen) eher autoritär agierenden Hecking durchaus sinnvoll.

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Der VfL Bochum hat einen fürchterlichen Saisonstart hingelegt, konnte sich aber unter der Leitung von Dieter Hecking zuletzt etwas stabilisieren.

// (c) Leon Kuegeler/Getty Images/via OneFootball

Dieter Hecking stabilisiert den VfL Bochum

Und die Leistungen und Ergebnisse der letzten Spiele geben dem ganzen Recht: Unter der Leitung von Dieter Hecking ist es gelungen, das Team wieder zu stabilisieren. Der VfL Bochum war vor Hecking das mit Abstand schlechteste Team der Liga in Sachen gegnerischer xG, fing sich zudem apokalyptische 29 Gegentreffer in diesen neun Ligaspielen. Seit Hecking an der Seitenlinie steht, hat sich das Team stabilisieren können, fing sich in keinem Spiel mehr als zwei Gegentreffer und in den sieben Partien insgesamt nur acht Gegentore (wenn man beim Union-Spiel das sportliche 1:1 als Ergebnis nimmt). Für Alexander Blessin hängt das vor allem damit zusammen, dass Hecking das Team wieder zusammenführen konnte: „Man hat gemerkt, dass da einiges im Argen ist. Hecking hat es geschafft, die Mannschaft wieder zusammen zu holen, dass sie sich wieder als Mannschaft präsentiert.“

Die Spielweise unter Dieter Hecking – der bei der Spielidee sehr viel pragmatischer vorzugehen scheint als Zeidler – ist stark von einem Fokus auf Kompaktheit geprägt (teilweise auch sehr mannorientiert). Vom hohem Pressing unter Zeidler ist nur noch phasenweise etwas zu sehen, das Team zieht sich zumeist in eine eher tiefere 5-3-2/5-4-1-Grundordnung zurück. Nach Ballgewinnen folgt oft der lange Ball. Tatsächlich ist jeder sechste Pass der Bochumer lang, kein Team führt mehr Kopfballduelle als der VfL. Der Erfolg der Pässe definiert sich dabei nicht primär am Erreichen des Mitspielers (Bochum hat die schlechteste Passquote der Liga), es geht eher darum in der Zone, wo der lange Ball hingespielt wurde, den Ball in direkten Duellen (wieder) zu gewinnen. Blessin: „Sie haben eine ganz klare Struktur, spielen viel mit langen Bällen, gehen auf den zweiten Ball.“

„Balance finden, mutig sein“

Ein weiteres Merkmal des Bochumer Spiels ist eine knallharte Zweikampfführung, kein Team foult öfter als Bochum. Anhand dieser Statistik, zusammen mit der Info, dass Bochum auf lange und zweite Bälle setzt, kann man sich bereits ausmalen, was für ein Spiel den FC St. Pauli erwartet. Blessin: „Es wird ein Kampfspiel. Sie kommen mit einer gewissen Dynamik, mit gewisser Härte. Da müssen wir uns drauf einstellen.“

Entsprechend gehe es für den FCSP darum „die Balance zu finden“, so Blessin. Man müsse den Gegner „zu Fehlern zwingen“, in den richtigen Momenten „Präsenz in der Box zeigen“, dabei aber „in der Restverteidigung nicht Harakiri spielen“. Ganz generell muss der FC St. Pauli die Intensität der Bochumer auf jeden Fall mitgehen. Das Team müsse „mutig und gierig sein“, dürfe aber nicht „die eigene Struktur über Bord werfen“, so Blessin. Wer erwartet, dass der FC St. Pauli in dieser Partie ein Offensiv-Feuerwerk abfackeln wird, liegt falsch (auch wenn ich mich gerne vom Gegenteil überzeugen lasse). Vielmehr dürfte zwar Mut und Intensität zwingend notwendig, aber eben auch Geduld und ein kühler Kopf gefragt sein, um den VfL Bochum zu knacken.

Mögliche Aufstellung

Beim VfL Bochum dürfte Ex-FCSP-Kicker Jakov Medic den verletzten Tim Oermann in der Innenverteidigung ersetzen. Fraglich ist, ob sich in der Offensive nach der enttäuschenden Niederlage gegen Mainz etwas verändern wird. Auf der Pressekonferenz wurde Hecking explizit nach Koji Miyoshi gefragt, der in der Offensive zum Einsatz kommen könnte. Auf den Ausfall von Losilla dürfte der VfL Bochum mit der Startaufstellung von Dani de Wit reagieren, der aber insgesamt etwas offensiver als Losilla agiert. Das Team würde dann in einer Art 5-3-2/5-2-3 spielen.

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Erwartete Aufstellung beim Spiel VfL Bochum gegen FC St. Pauli

BOC: Drewes – Medic, Ordets, Bernado – Passlack, Bero, Sissoko, Wittek – Broschinski, Hofmann, de Wit

FCSP: Vasilj – Wahl, Smith, Nemeth – Saliakas, Irvine, Boukhalfa, Treu – Guilavogui, Sinani, Afolayan

Danel Sinani erneut in der Startelf?

Beim FC St. Pauli wird es aller Voraussicht nach keine Veränderungen in der Startelf geben. Alexander Blessin attestierte Noah Weißhaupt und James Sands zwar gute Leistungen gegen Frankfurt, doch im Fall von Sands komme ein Startelfeinsatz am Mittwoch noch zu früh. Da Johannes Eggestein zwar wieder mittrainiert hat, Danel Sinani aber seine Sache im Offensivzentrum gut machte, könnte es auch hier so wie gegen Frankfurt aussehen, ohne das man sich Sorgen machen muss (hätte ich auch nicht gedacht, dass ich das so schreibe, aber Sinani war gegen Frankfurt wirklich gut).

Es ist soweit: Für den FC St. Pauli stehen jetzt vier ganz wichtige Spiele in Serie an, das erste davon in Bochum. Die Ausgangssituation dafür ist gut. Mit einem Sieg in Bochum könnte der FCSP den Abstand auf diesen Konkurrenten auf satte neun Punkte ausbauen. Das ist aber alles andere als einfach (Blessin: „Wir wissen genau, wie schwer es ist dort zu spielen.“), zumal der VfL Bochum unter Hecking klare Schritte nach vorne gemacht hat und weit davon weg ist, bereits als erster Absteiger festzustehen. Sowieso ist klar: Nur wenn es dem FC St. Pauli gelingt, die Intensität der Bochumer mitzugehen und mutig die eigenen Spielidee durchzuziehen, wird man erfolgreich sein.

Forza!// Tim

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