24 Jahre FC Bayern – Adventskalender, Tür 17: Arjen Robbens Sololauf gegen Leipzig | OneFootball

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·17 décembre 2024

24 Jahre FC Bayern – Adventskalender, Tür 17: Arjen Robbens Sololauf gegen Leipzig

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Am 13. Mai 2017 reiste der zu diesem Zeitpunkt bereits feststehende Deutsche Meister Bayern München nach Leipzig. Bis in die Schlussminuten sah es nach einem klaren Sieg für die Sachsen aus – doch die Münchner drehten noch einmal auf, und das eigentlich bedeutungslose Spiel endete in einem irren Spektakel mit höchstem Unterhaltungswert. In der Hauptrolle: Arjen Robben.

Im Adventskalender schauen wir im Jahr 2024 auf die vergangenen 24 Jahre. Dabei entscheiden sich unsere Autor*innen für einen Moment, der aus ihrer Sicht besonders war. Das muss nicht immer zwangsläufig der größte und wichtigste, sondern kann und darf auch einfach mal ein sehr persönlicher Moment sein.


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  1. Hier geht es zum vorherigen Türchen

“Die kleine Raupe Nimmersatt” vom deutsch-amerikanischen Autor und Illustrator Eric Carle erschien erstmals im Jahr 1969 und gilt bis heute als eines der beliebtesten Bilderbücher bei den kleinsten, aber auch bei bereits erwachsenen Leser*innen. Die Geschichte von der kleinen Raupe, die sich eine Woche lang durch ihre Umgebung frisst und am Ende zu einem wunderschönen Schmetterling wird, wurde weltweit über 50 Millionen Mal verkauft und in 64 Sprachen übersetzt.

Was hat das jetzt alles mit Fußball und dem FC Bayern zu tun? Auf den ersten Blick erstmal gar nichts, außer der Tatsache, dass ich damals, als Arjen Robben noch in Diensten des FC Bayern stand, oft von dem Niederländer dachte: Er läuft so unermüdlich über das Feld wie ein Duracell-Häschen und ist dabei so unersättlich wie die kleine Raupe Nimmersatt.

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Tore, Tore, Tore

Selten war das so eindrücklich und schön anzusehen wie an jenem 33. Spieltag der Saison 2016/17. Die Bayern unter Carlo Ancelotti reisten als Deutscher Meister an, und auch RB Leipzig war bereits sicher für die Champions League qualifiziert. Es ging also sportlich um nichts – und genauso begannen die Münchner auch, als sie sich in den ersten Minuten überrollen ließen.

Bereits nach 65 Sekunden gingen die Gastgeber nach einem Kopfballtor von Marcel Sabitzer in Führung und hätten bereits einige Minuten später zwei weitere Treffer drauflegen können, während die Bayern offensichtlich gedanklich noch nicht auf dem Platz waren. Erst ein Elfmeter in der 17. Minute, den Robert Lewandowski gewohnt sicher verwandelte, brachte die Münchner ins Spiel. Denkste. Auf der anderen Seite machte es Xabi Alonso nicht besser und brachte im Strafraum Forsberg zu Fall. Timo Werner erhöhte auf 2:1.

Direkt zu Beginn der zweiten Hälfte wurde Bayern schon wieder eiskalt erwischt. Wieder war der Unglücksrabe Alonso, der einen Schuss aufs Tor so abfälschte, dass Torhüter Tom Starke keine Chance hatte zu parieren und die Gastgeber auf 3:1 erhöhten. Thiago gelang zwar der Anschlusstreffer per Kopf, doch nur fünf Minuten später trafen wieder die Sachsen zum 4:2. Trotz Bemühungen der Bayern blieb dieser Spielstand bestehen bis zur 84. Minute, in der Lewandowski noch einmal verkürzte.

Dennoch – 4:3 für Leipzig, und niemand dachte daran, dass die Bayern das Spiel doch noch drehen könnten. Falsch gedacht. Manchmal sind die fulminantesten Partien die, an die man vorher keine großen Erwartungen hatte. In der ersten Minute der Nachspielzeit erzielte David Alaba ein wunderbares Freistoßtor, und es fühlte sich trotz der Tatsache, dass es zu dem Zeitpunkt “nur” ein Unentschieden war, wie ein Sieg an.

Der große Auftritt von Arjen Robben

Das werden sich sicherlich auch einige Spieler auf dem Platz gedacht haben: Nach so einer torreichen Begegnung einen Punkt mit nach Hause zu nehmen – das war durchaus ein versöhnlicher Abschluss. Arjen Robben hingegen, der nicht müde werdende Niederländer, der sich die “Weiter, immer weiter”-Mentalität von Bayern-Legende Oliver Kahn vollends einverleibt hatte, fand ein Unentschieden inakzeptabel. Und kämpfte weiter.

Vielleicht geisterten ihm Schlagzeilen aus der Presse durch den Kopf, in dem bereits von einer Wachablösung der Bayern durch Leipzig die Rede war, davon, dass die dominante Zeit der Münchner nun endgültig vorbei war, und dass Hochmut immer vor dem Fall kommt. Nicht, solange ich hier noch auf dem Platz stehe, mag Arjen Robben gedacht haben.

Mia san mia, und ich bin ich, und ich will hier verdammt nochmal gewinnen. Also beschwörte er den Geist der kleinen Raupe Nimmersatt herauf und setzte der verrückten Partie in der 95. Minute die Krönung auf: An der Mittellinie startete Robben einen Sololauf, zog leichtfüßig und flink an zwei Leipzigern vorbei, als wäre er 20 Jahre jung, zog – wie sollte es auch anders sein – von der rechten Seite in die Mitte und schoss zum 5:4 ein. Damit hatten die Münchner das Spiel doch noch gedreht; dank eines Arjen Robben, der auch bei Rückstand nie den Glauben daran verlor, doch noch etwas reißen zu können.

Kinderbuchautor Eric Carle sagte einmal über die anhaltende Magie der kleinen Raupe Nimmersatt: “Ich denke, darin steckt eine Hoffnungsbotschaft: Ich kann auch groß werden. Ich kann meine Flügel auch ausbreiten und in die Welt fliegen.” Auch Arjen Robben, Bayern Münchens nicht ganz so kleine, sondern 1,80 Meter große Raupe Nimmersatt, ist über seinen Flügel auf dem Fußballplatz gewirbelt und hat nicht selten die Fußballwelt – oder zumindest die Fans des FC Bayern – beglückt. Und ich sag’s mal so: So einen wie Arjen hätten wir am Samstag gegen Mainz sehr gut gebrauchen können.

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