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·19 janvier 2025

Die vierte Dimension

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Christian Günther und seine Freiburger dachten, dass sie mit dem Wechsel der Hälften zu Spielbeginn besonders clever wären. Um so zu verhindern, dass der VfB zur zweiten Halbzeit auf die Cannstatter Kurve zuspielen kann und damit die Wucht entwickelt, die es eventuell bei einem Rückstand braucht. Dann schießen wir eben gleich in der ersten Halbzeit die Tore vor unserer Kurve, dachte sich der VfB und entschied die Begegnung mit den Breisgauern frühzeitig. Freiburg hat es nicht anders gewollt.

Wenn der VfB seinem Spiel eine vierte Dimension hinzufügt, dann gibt es offensichtlich keine Limits mehr. Drei Tore nach Ecken in einem Spiel, in einer Halbzeit. Alle Ecken von der gleichen Seite, alle von ein und demselben Spieler geschlagen. Gibt’s eine Statistik, die sowas festhält? Dann bitte mal nachschauen. Schätze, das war beim VfB zuletzt bei Krassimir Balakov der Fall. Also grob Jahrtausendwende.


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Der Balakov der Neuzeit heisst beim VfB Angelo Stiller, der die drei Ecken trat. Ein anderer Spielertyp als der legendäre Bulgare, seinen Stempel drückt er dem Spiel ebenso auf. Ihm tat es spürbar gut, dass mit Ameen Al-Dakhil ein spielstarker Innenverteidiger auflief, der die Spieleröffnung übernahm und sich Stiller nicht zwischen die Kette fallen lassen musste. Die Offensivaktionen gelangen dem VfB dadurch flüssiger weil sie einen Mann mehr im Mittelfeld hatten. Und natürlich bekam er im dritten Spiel hintereinander ordentlich auf die Socken.

Was fiel neben der neu entdeckten Stärke bei Ecken auf? – Alex Nübel musste keinen einzigen Ball halten. Der SC im wahrsten Sinne des Wortes: chancenlos. Die Abwehr stand gegen Freiburg sicher in einer Mischung aus Wucht und Anmut. Auffällig wieder Ramon Hendriks, wenn er sich in Schüsse warf und mit Tacklings aufräumte. Dazu seine Einwürfe fast Flanken.

– Die Eleganz am Ball von Ameen Al-Dakhil: Er ließ sich im Spielaufbau nie aus der Ruhe bringen und organisierte bereits lautstark und gestenreich seine Kollegen.

– Das Loch. Das Loch auf der rechten Seite, wenn Enzo Millot mehr und mehr in die Mitte rückt und Josha Vagnoman seine Position hält. Er ist rechts alleine und ihm fehlt ein Mitspieler.

– Die Widerstandsfähigkeit von Nick Woltemade. Wobei das kaum noch auffällt, sondern mittlerweile als gegeben hingenommen wird. Er macht jeden Ball fest, er gewinnt Kopfballduelle, er ist unheimlich wichtig für den Übergang ins letzte Spieldrittel. Und er tut das mit einer technischen Feinheit, die für Jubel im Stadion sorgt. Während eines Spielzugs.

– Jamie is back: Leweling spielfreudig, durchsetzungsstark, beispielhaft das vermeintliche 3:0 vom starken Ermedin Demirovic, dem er den Ball bis 20 Zentimeter vor der Torlinie servierte.

– Die Rotation funktioniert: Chabot, Führich, Undav, Mittelstädt konnten Kräfte sammeln, ohne dass es sich negativ aufs Spiel auswirkte. Die Kaderbreite scheint im Moment das große Plus zu sein. Wobei auffält, dass die Schweizer Fabian Rieder und Leonidas Stergiou derzeit überhaupt keine Spielminuten bekommen.

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Einsatz- und spielfreudig: Jamie Leweling mit einem energetischen Auftritt

Drei Spiele, drei Siege im neuen Jahr. Das hatten viele der Mannschaft nach dem verhagelten Jahresende mit der Niederlage gegen Sankt Pauli nicht zugetraut. Vor allem die Souveränität des Sieges gegen Freiburg – die wirklich einen schwachen Tag erwischten – überraschte. Das Team von Julian Schuster 90 Minuten überfordert vom VfB, der sich gegen sogar schonen konnte. Sebastian Hoeneß fand an dem Spiel „nichts zu kritisieren“ und sieht vom Feeling her “ein gutes Gefühl in der Mannschaft.“

Einen vierten Sieg benötigt der VfB am Dienstag in Bratislava, um in der Champions League noch unter die ersten 24 Mannschaften zu kommen. Nicht dabei sein kann dabei Unterschiedspieler Woltemade, der nicht für die Königsklasse gemeldet ist. Aber Sebastian Hoeneß wird eine Lösung finden, ganz sicher.

Zum Weiterlesen: Rund um den Brustring meint, “der Vorteil an den englischen Wochen ist jetzt, dass die Mannschaft sich nicht lange auf Erfolgen ausruhen kann, das letzte Erfolgserlebnis aber trotzdem ins nächste Spiel mitnehmen kann.“

Für Stuttgart.International sind Hendriks und Al-Dakhil die großen Gewinner der letzten beiden Partien und lobt die Kraft der Cannstatter Kurve.

Die Süddeutsche Zeitung stellt fest: “Die Stuttgarter konnten sich nach Herzenslust durchkombinieren, ohne dass es dabei zu lästigen Störversuchen gekommen wäre“.

“Deniz Undav schießt Stuttgart zum Pokalsieg”: Ein Interview mit dem “König von Cannstatt.

Bilder: Christian Kaspar-Bartke/Getty Images

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