liga3-online.de
·10 novembre 2024
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Es bleibt dabei: in Aue kann Rot-Weiss Essen einfach nicht gewinnen. Auch im achten Spiel bei den Veilchen ging RWE nicht als Sieger vom Platz, was angesichts einer Vielzahl an Hochkarätern jedoch sehr gut möglich gewesen wäre. Ahmet Arslan entschuldigte sich nach Spielende – für den Auftritt im ersten Durchgang und seine vergebene Großchance in Halbzeit zwei.
Nein, über zu wenige Torchancen konnten sich die Essener nach den 90 Minuten wahrlich nicht beklagen. Allein im zweiten Durchgang erspielte sich die Mannschaft von Christoph Dabrowski ein halbes Dutzend gefährlicher Möglichkeiten, traf aber erst in der dritten Minute der Nachspielzeit, als es schon viel zu spät war. Zuvor hatten es etwa Vonic (68.) und Arslan (83.) nicht geschafft, den Ball aus kürzester Distanz im Kasten unterzubringen. "Das war einfach schlecht", fand Arslan bei "MagentaSport" deutliche Worte. "So hart müssen wir es ansprechen. Das mussten wir uns auch von den Fans anhören. Denn das waren Chancen, die jeder auf der Tribüne reingemacht hätte", sagte der 30-Jährige, nachdem die mitgereisten Anhänger das Team nach Spielende vor dem Gästeblock zur Rede gestellt hatten.
Arslan übte nach der dritten Niederlage aus den letzten vier Spielen aber nicht nur Kritik an den Mannschaftskollegen, sondern aufgrund seiner vergebenen Großchance nach 83 Minuten auch an sich selbst: "Wenn ich den reinmache, wissen wir alle, dass wir noch einen Punkt holen." Warum er scheiterte, begründete Arslan so: "Der Ball springt kurz vorher ein bisschen hoch, sodass ich ihn nicht mit dem Fuß treffe, sondern ein bisschen oberhalb." Als Ausrede wollte der Offensivspieler seine Erklärung aber nicht verstanden wissen: "Ich muss den machen. Dafür kann ich mich nur entschuldigen." Es tue weh, "so eine gute zweite Halbzeit zu spielen und dann nichts mitnehmen zu dürfen. Ein Punkt wäre absolut verdient gewesen."
Dass RWE aber als Verlierer vom Platz ging, lag neben dem Chancenwucher auch am Auftritt im ersten Durchgang inklusive der beiden Gegentore (13. / 44.). "Für die erste Halbzeit müssen wir uns bei jedem Fan, der mitgefahren ist, entschuldigen." Auch Trainer Christoph Dabrowski ärgerte sich "extrem" über die Gegentreffer. "Da hat uns die Energie in der Verteidigungsmentalität gefehlt. Das geht zu einfach." Der Chancenwucher nach der Pause komme dann noch oben drauf. "Der Ball wollte einfach nicht rein", hielt der 46-Jährige fest, betonte aber, dass er der Mannschaft keinen Vorwurf machen könne. "Wir haben versucht, aktiv nach vorne zu spielen und zu pressen." Anders als noch vor einer Woche gegen Cottbus jedoch ohne Erfolg. "Wir müssen Konstanz reinbekommen, besser verteidigen und dürfen nach so einem Spiel wie gegen Cottbus nicht zufrieden sein, sonst wirst du auf der Stelle treten. Daran müssen wir arbeiten."
In der Tabelle ging es für RWE nach der bereits siebten Niederlage in dieser Saison nun allerdings auf Platz 16 runter. Und sollte Stuttgart II oder Unterhaching im späten Sonntagsspiel hoch gewinnen, würde Essen gar auf einem Abstiegsplatz in die Länderspielpause gehen. In zwei Wochen müssen daher nun drei Punkte her, mit dem SV Sandhausen gastiert dann allerdings der Tabellenführer an der Hafenstraße. Und zu allem Überfluss wird Lucas Brumme nicht dabei sein, nachdem er nach Abpfiff wegen Proteste aufgrund des aus seiner Sicht zu frühen Abpfiffs nach dem Last-Minute-Tor Gelb-Rot gesehen hatte. "Er hat zwei, drei Sätze zu sich selbst gesagt, der Schiri hat es anders aufgefasst", kommentierte Dabrowski die Szene und vermisste das "fehlender Fingerspitzengefühl" des Schiedsrichters. Die Fans seien nach Spielende am Zaun indes vor allem über die einfachen Gegentore sauer gewesen, "was ich absolut verstehe", hätten das Team aber auch aufgebaut, so Essens Coach.