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·19 mars 2025

Ex-Teamarzt Müller-Wohlfahrt mit Kritik am FC Bayern: „War eine Familie…“

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Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt (82) arbeitete über Dekaden in der medizinischen Abteilung des FC Bayern München. Er erlebte den Verein aus nächster Nähe – sah Spieler kommen, Spieler gehen. Gleichzeitig spürte er die Entwicklung des gigantischen Klubs am eigenen Leib: Zwischenzeitlich trat er zurück, kam dann wieder und beendete seine Arbeit für den Rekordmeister im Jahr 2020 letztlich endgültig. In einem Interview ließ er die Zeit beim Verein jüngst Revue passieren – und äußerte Kritik.

Müller-Wohlfahrt: „Wünsche dem Verein Menschlichkeit“

Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt denkt, dass sich die Umstände beim FC Bayern München in den vergangenen Jahren deutlich geändert haben. In einem großen Interview des Münchner Merkur beschreibt er: „Wenn ich mir die Mannschaft heute ansehe, fehlt mir die Identifikation zahlreicher Spieler mit dem Verein. Es ist ein Gefühl!“ Und weiter: „Der FC Bayern war eine Familie, heute ist er aber mehr und mehr zu einem Großunternehmen geworden. Die Spieler rangieren auf einer Werteskala je nach Ablösesumme.“


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Der heute 82-jähirige Müller-Wohlfahrt arbeitete mehr als 40 Jahre lang für den deutschen Rekordmeister. Er übernahm die Rolle des Mannschaftsarztes und weitere medizinische Funktionen. 2020 zog er endgültig einen Schlussstrich unter seine Tätigkeiten bei den Münchnern. Heute sehe er sich „als stiller Beobachter. Wiederholt hätte ich gerne eingegriffen, um bei medizinischen Problemen zu helfen. Das waren so meine Gedankenspiele. Zu Uli (Hoeneß, Anm. d. Red.) und einigen anderen besteht nach wie vor ein freundschaftliches Verhältnis.“

„Tief getroffen haben mich menschliche Enttäuschungen“, reflektiert Müller-Wohlfahrt weiter. Er erklärt: „Der Verein war lange Jahrzehnte Teil meines Lebens. Ich habe mich mit dem Verein identifiziert und das Mia san Mia verinnerlicht.“ Trotzdem kam es gelegentlich zu Spannungen zwischen dem Arzt und anderen Mitgliedern des Klubs. 2015 gab es beispielsweise einen Vorfall mit dem damaligen Cheftrainer Pep Guardiola (54), als der Spanier ihn für eine Niederlage in der Champions League verantwortlich machte. In der Folge trat Müller-Wohlfahrt vorerst zurück. Des Weiteren wurde er bis heute nie offiziell vom Verein verabschiedet.

Mit Blick in die Zukunft wünscht der 82-Jährige dem FC Bayern jedenfalls, „dass er die Nummer eins in der Welt wird. Auf dem Fundament, das Uli geschaffen hat, lässt sich Großes weiterentwickeln.“ Das Gespräch des Münchner Mediums endet mit den Worten: „Vor allem aber wünsche ich dem Verein Menschlichkeit.“

(Photo by Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)

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