90min
·26 janvier 2025
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·26 janvier 2025
Sieben Minuten beim 0:0-Remis gegen Eintracht Braunschweig, immerhin 18 Minuten beim 3:1-Heimsieg über den 1. FC Nürnberg: Die Einsatzzeiten von Ilyes Hamache seit dem Rückrunden-Auftakt lesen sich alles andere als beeindruckend. Umso bemerkenswerter ist es, welch guten und durchaus auch ganz speziellen Eindruck der 21-Jährige in dieser kurzen Zeit hinterlassen konnte.
Hamache passt beim FC Schalke nicht ins gewohnte Muster. Der junge Franzose ist ganz klar als Techniker und Dribbler einzuordnen. Als jemand, der lieber die feine Klinge wählt und lieber einmal zu viel ins Eins-gegen-eins geht als einmal zu wenig. Solche Spielertypen gibt es ziemlich selten bei den Gelsenkirchenern, weil nur äußerst selten auf einen auf Ballbesitz und Kontrolle fußenden Spielstil hingearbeitet wurde.
Doch je mehr sich die Mannschaft von Kees van Wonderen in diese Richtung entwickelt, desto lauter werden die Rufe nach Hamache. Auch gegen Nürnberg setzte er gleich zu mehreren Dribblings an, mit denen er mehrfach für gute Raumgewinne und Vorstöße sorgen konnte.
Seine Spielweise, seine Bewegungen und seine Leichtigkeit riefen bei einigen Schalke-Fans die gleiche Erinnerung wach: Könnte man in Hamache einen neuen Amine Harit gefunden haben?
Selbstverständlich ist Hamache noch nicht mit Harit zu vergleichen. Schon alleine seine noch sehr geringen 180 Minuten an Einsatzzeit verbitten sich einen solchen Vergleich. Aber vom grundsätzlichen Spielerprofil rufen die bisherigen Auftritte durchaus solche Erinnerungen hervor.
Auch Moussa Sylla lobte Hamache nach dem Spiel. "Er ist ein talentierter Junge, der unser Spiel verändern kann. Ilyes kann man immer den Ball geben und er setzt zu einem Dribbling an", so der Torjäger über seinen Teamkollegen. Hamache sei bereit für häufigere und auch umfangreichere Einsätze, so die Einschätzung von Sylla.
Auf den Außenbahnen deutet sich auf Schalke also ein ebenso spannender wie unterschiedlicher Konkurrenzkampf an - in den Hamache jedoch als Herausforderer gehen muss. Zuletzt schien Christopher Antwi-Adjej die Nase auf der linken Seite vorne zu haben, nun hinterließ auch Tobias Mohr einen souveränen Eindruck. Mohr hat auch seine Standards als Vorteil. Nicht zu vergessen ist auch Amin Younes, der zusammen mit Hamache wohl zu den besten Technikern und Dribblern beim S04 gezählt werden muss.
Van Wonderen hat also das Luxusproblem, das er aus einer Bandbreite an verschiedenen Spielertypen wählen kann, um den linken Flügel zu besetzen. Hamache kann dabei eine Option sein, um auch mal defensivere Gegner durch Einzelaktionen und Dribblings zu durchbrechen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass er - trotz einer guten Winter-Vorbereitung - offenbar noch nicht als Kandidat für die Startelf anzusehen ist.
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