REAL TOTAL
·30 octobre 2024
REAL TOTAL
·30 octobre 2024
Jürgen Klopp war und ist kein Fan von Sergio Ramos – Foto: Angel Martinez, Mike Hewitt/Getty Images
MADRID. Nach achteinhalb Jahren hat er Schluss gemacht: Jürgen Klopp ist seit dem Sommer nicht mehr Coach des FC Liverpool. Und der 57-Jährige plant zumindest fürs Erste kein baldiges Comeback an der Seitenlinie. Für ihn ist es auch keine Motivation, seine bescheidene Bilanz gegen Real Madrid aufzupolieren. Drei Siege, zwei Unentschieden und sieben Niederlagen – so fällt sie nämlich aus.
Klopp, der ab Januar 2025 das Amt des Head of Global Soccer bei Red Bull antritt und damit in eine Funktionärsrolle wechselt, fielen die Duelle mit den Königlichen zumeist schwer. In seiner Liverpooler Zeit bekam er es dabei immer wieder mit unter anderem Toni Kroos zu tun. In dessen Podcast „Einfach mal Luppen“, den der Ex-Profi mit Bruder Felix betreibt, blickte „Kloppo“ auf einige der Aufeinandertreffen mit Real zurück. 2018 (3:1) und 2022 (1:0) gelang es den Blancos jeweils, die „Reds“ im Finale der Champions League zu schlagen.
Wie genau stellte sich der gebürtige Stuttgarter eigentlich auf Real ein? Klopp zu Kroos: „Die klaren Abläufe – außer dass du dich in den halblinken Raum fallen lässt und von da das Spiel dirigierst –, da habe ich mich ein bisschen schwer getan, die festzustellen. Es war über die Jahre viel individuelle Qualität und eine unglaubliche Abgeklärtheit dabei.“
2022 scheiterte ein druckvolles Liverpool im Endspiel der Königsklasse allen voran an Thibaut Courtois. Der Belgier hielt sein Tor mit mehreren starken Paraden sauber, war Madrids Schlüssel für den Gewinn des Henkelpokals. „Das Finale, wo Courtois anschließend eigentlich glühende Handschuhe gehabt hat, wird mir niemand erklären können, wie man das am Ende verlieren kann, bis ich in die Kiste gehe. Ich habe nie eine Mannschaft getroffen, die so wenig von Druckphasen angefasst war wie ihr. Als hättet ihr das eingeplant: ‚Lass sie erstmal ein bisschen austoben und dann schlagen wir im entscheidenden Moment zu.‘ Ihr wart eine Ergebnismaschine, vor allem in der Champions League, das ist ja völlig verrückt gewesen. Ihr habt nicht immer herausragend gespielt. Dieses Finale mit Courtois hätten wir verdient gehabt, zu gewinnen. Das war richtig hart“, so Klopp.
Nicht minder bitter war es beim Final-Schlagabtausch im Mai 2018 in Kiew verlaufen – ebenfalls torwartbedingt. Damals hatte sich der eigene Mann zwischen den Pfosten, Loris Karius, jedoch zwei Mega-Patzer erlaubt, die jeweils zu Real-Toren führten. Klopp: „Da hast du gedacht: Was genau haben wir verbrochen, dass es so ablaufen muss? Wir haben gegen euch häufiger verloren, das kann ja passieren, aber an dem Tag war das subjektiv empfunden ungerecht. Das war richtig heftig.“
Karius soll zuvor durch einen Ellbogenschlag von Sergio Ramos eine Gehirnerschütterung erlitten haben, er blieb dennoch auf dem Platz. Nach einem Zweikampf mit dem Defensiv-Star der Merengues war Mohamed Salah in der ersten Halbzeit wiederum verletzt ausgewechselt worden. Ramos hatte den Ägypter per Klammergriff zu Boden gerissen weshalb dieser eine Bänderriss im Schultergelenk erlitt – zum Ärger von Klopp.
Der deutsche Erfolgstrainer ist offensichtlich kein Fan des inzwischen ehemaligen Real-Kapitäns. „Ist das eigentlich ein netter Kerl, der Herr Ramos? Er wird nicht mein Favorit sein als Spieler. Ich fand meine Innenverteidiger immer gut genug, um mich nicht darauf einlassen zu müssen. Das Spiel war brutal. Natürlich kann er nicht wissen, dass er die Schulter mehr oder weniger ruiniert, aber wir wissen alle, dass er das durchaus billigend in Kauf genommen hat. Und diese Mentalität konnte ich nie nachvollziehen. Solche Spieler hatte ich nie. Und wenn ich sie hatte, habe ich dafür gesorgt, dass sie nicht mehr da sind. Das ist mir too much. Und dann ist an dem Tag noch passiert, was in 100 Jahren nicht passiert: die Tore, die wir kassiert haben“, so Klopp.
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