Nächste Schiri-Eskalationsstufe: Real Madrid veröffentlicht Brandbrief | OneFootball

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REAL TOTAL

·3 février 2025

Nächste Schiri-Eskalationsstufe: Real Madrid veröffentlicht Brandbrief

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Real Madrid erzürnen die Schiedsrichter immer mehr – REAL TOTAL-Grafik: Getty Images

Real Madrid wendet sich an Verband und Sportrat

MADRID. Die 0:1-Niederlage am Samstag in der spanischen Liga gegen Espanyol Barcelona hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Nachdem Real Madrid schon seit geraumer Zeit – vor allem seit dem Skandal um einstige Millionen-Zahlungen des FC Barcelona an den Vizepräsidenten des spanischen Schiedsrichterkomitees – speziell über seinen eigenen Fernsehsender kritisch mit Schiedsrichtern und ihren Entscheidungen umgeht, erreicht der Ärger jetzt eine neue Stufe der Eskalation.


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Beim Stand von 0:0 war Espanyols Carlos Romero im Zuge eines schnellen Angriffs der Königlichen von hinten ohne Rücksicht auf Verlust in die Wade von Kylian Mbappé gegrätscht (61.). Schiedsrichter Alejandro Muñiz Ruiz hatte den Vorteil laufen lassen, dem Übeltäter nach dem beendeten Spielzug für das rotwürdige Foul jedoch nur die Gelbe Karte gezeigt. Doppelt bitter: Ausgerechnet Romero erzielte in der 85. Minute das katalanische Siegtor.

Der Verein hat am Montagabend dazu folgende Stellungnahme abgegeben: „Der Vorstand des Real Madrid C.F. hat beschlossen, die folgende formelle Beschwerde an den Königlichen Spanischen Fußballverband mit Kopie an den Consejo Superior de Deportes (Spaniens Nationaler Sportrat; d. Red.) zu richten, nachdem der Schiedsrichter am Samstag, den 1. Februar, im RCDE Stadium schwerwiegende Fehler begangen hat.“

„Spielraum für menschliches Versagen gesprengt“

Und in diesem vierseitigen Brandbrief steht geschrieben: „Die Geschehnisse in diesem Spiel haben jeglichen Spielraum für menschliches Versagen oder die Interpretation des Schiedsrichters gesprengt. Was in diesem Spiel im Stadion geschah, stellt den Höhepunkt eines völlig diskreditierten Schiedsrichtersystems dar, in dem die Entscheidungen gegen Real Madrid ein Ausmaß an Manipulation und Verfälschung des Wettbewerbs erreicht haben, das nicht länger ignoriert werden kann. Die beiden schwerwiegendsten Schiedsrichterentscheidungen dieses Spiels haben einmal mehr die Doppelmoral der Schiedsrichter bei Real Madrid deutlich gemacht.“

Zwei Entscheidungen bringen Klub zur Weiglut

Zunächst wurden die beiden Situationen geschildert: „Das brutale Tackling gegen Kylian Mbappé, das der Espanyol-Spieler, der später den Siegtreffer für sein Team erzielte, in der 60. Spielminute von hinten in die Wade und ohne jegliche Möglichkeit, den Ball zu behaupten, ausgeführt hat, hätte einen sofortigen Platzverweis verdient, wie die Weltpresse hervorgehoben hat. Es endete mit der Entscheidung des Schiedsrichters Alejandro Muñiz Ruiz, nur eine Gelbe Karte zu zeigen, ohne dass der VAR unter der Leitung von Javier Iglesias Villanueva eingriff, um eine offensichtliche Fehlentscheidung zu korrigieren und eine Aggression ungestraft ließ, die in jedem anderen Wettbewerb eine exemplarische Strafe bedeutet hätte. Besonders schwerwiegend ist, dass der Schiedsrichter des Spiels im Protokoll angab, die Aktion habe ‚im Duell um den Ball‘ (sic) stattgefunden. Damit verzerrte und verfälschte er die Realität des Geschehens, mit dem einzig denkbaren Ziel, seine willkürliche Entscheidung zu rechtfertigen. Eine Behauptung, die vom Täter selbst keineswegs aufrechterhalten wird, der auf Nachfrage nach dem Spiel unmissverständlich zugab, dass er ‚wusste, dass es unmöglich war, ihn im Lauf zu stoppen‘ und ‚versuchte, ihn so gut wie möglich zu stoppen‘, wobei er auch zugab, dass ‚es ein etwas hässliches Foul war‘. Er hätte sich nicht klarer ausdrücken können: Es bestand keinerlei Absicht, den Ball streitig zu machen, sondern vielmehr das ausdrückliche Vorhaben, den Gegner um jeden Preis mit einer inakzeptablen Aktion zu stoppen – nicht nur wegen ihrer Schwere und Unsportlichkeit, sondern auch wegen der Gefahr, die sie für die körperliche Unversehrtheit unseres Spielers darstellte, weshalb die Entscheidung des Schiedsrichters und die Untätigkeit des VAR von unbestreitbarem Ernst sind.“

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Für Erzürnen sorgt auch ein aberkannter Treffer: „In der 21. Minute der ersten Spielhälfte erzielte Vinícius Jr. ein absolut legales Tor, das wegen eines angeblich vorangegangenen Fouls von Kylian Mbappé aberkannt wurde, obwohl die Bilder zeigen, dass unser Spieler gefoult wurde. Ein klarer Elfmeter, aber das Tor wurde aberkannt und ein Elfmeter in ein Foul umgewandelt, ohne dass der VAR eingriff, um den Fehler zu korrigieren oder dem Schiedsrichter auch nur anzuzeigen, das auf dem Monitor zu überprüfen. Der Skandal, der durch dieses Spiel ausgelöst wurde, hatte wieder einmal weltweite Auswirkungen. Die internationale Presse prangerte den einseitigen Einsatz des VAR in Spanien und die mangelnde Glaubwürdigkeit der spanischen Schiedsrichter an.“

Real Madrid fordert Audios

Und dann: „In Anbetracht der Schwere der Vorfälle fordert Real Madrid vom RFEF die sofortige Herausgabe der VAR-Audios zu den beiden Schlüsselspielen des Spiels: 1. Die Tonaufnahmen der Kommunikation zwischen dem VAR und dem Schiedsrichter auf dem Spielfeld während des Tacklings von Carlos Romero an Kylian Mbappé. 2. Die Audioaufzeichnungen der Kommunikation zwischen dem VAR und dem Schiedsrichter auf dem Spielfeld während des nicht anerkannten Tores von Vinícius Jr. 3. Die Gespräche, die zwischen den Mitgliedern des VAR-Raums bei beiden Spielzügen stattfanden. Die Kenntnis des Inhalts dieser Audios ist unerlässlich, um die Entscheidungen und das Schiedsverfahren zu erhellen. Dieser Schiedsrichterskandal ist kein Einzelfall: Das spanische Schiedsrichtersystem ist völlig fehlerhaft und strukturell darauf ausgelegt, sich selbst zu schützen, mit Unterstützung der vom RFEF selbst abhängigen Disziplinarausschüsse, die sich systematisch weigern, Schiedsrichter zu bestrafen, willkürliche Sanktionen zu ändern und, kurz gesagt, ein System aufrechtzuerhalten, das bereits von der normalen Justiz selbst als betrügerisch bezeichnet wurde. Die schwerwiegenden strukturellen Probleme des spanischen Schiedsrichterwesens wurden in den letzten Jahren durch Enthüllungen deutlich, die Praktiken ans Licht brachten, die mit der Transparenz und Unparteilichkeit, die den Wettbewerb bestimmen sollten, unvereinbar sind. Trotz des Ausmaßes des Skandals und der Erosion der Glaubwürdigkeit des Systems gab es jedoch keine wirkliche Reform oder eine wirksame Reinigung der Verantwortlichkeiten.“

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Der vierseitige Brief, unterschrieben von Vorstandssekretär José Luis del Valle Pérez, wurde als PDF hochgeladen

„Mechanismus zum Schaden von Real Madrid“

Weiter: „Was geschah, ist weder ein Einzelfall noch ein bloßer Fehler des Schiedsrichters. Es ist die jüngste und schwerwiegendste Manifestation eines Schiedsrichtersystems, dessen Glaubwürdigkeit völlig untergraben wurde, nicht nur durch die Anhäufung von Entscheidungen, die es unter Verdacht gestellt haben, sondern auch durch seine eigene Struktur, die so angelegt ist, dass sie ohne wirksame Kontrolle und außerhalb jeder Forderung nach Unparteilichkeit funktioniert. Ein System, das vom Verband selbst durch seine aufeinanderfolgenden Präsidenten aufrechterhalten und geschützt wird, durch ein Geflecht sich überschneidender Interessen, in dem das Schiedsrichterkollektiv weit davon entfernt ist, ein rein technisches Organ zu sein, das den Kriterien der Neutralität und Exzellenz unterliegt und zu einem politischen Akteur geworden ist, der ein entscheidendes Gewicht in den Wahlprozessen des Verbands hat. Wenn diejenigen, die beaufsichtigt und kontrolliert werden sollen, gleichzeitig ein entscheidender Faktor bei der Wahl derjenigen sind, die diese Aufsichtsfunktion ausüben sollen, ist das Ergebnis das, was wir gerade erleben. Ein institutionalisierter Klientelismus, der die Schiedsgerichtsbarkeit zu einer unantastbaren Macht innerhalb des Verbands selbst macht und ihr Fortbestehen sichert, ohne dass selbst die größten Skandale ausreichen, um eine strukturelle Reform ihrer Funktionsweise wirklich voranzutreiben. Die Unregelmäßigkeiten beim Einsatz des VAR gegen unseren Verein wurden durch Gerichtsurteile bestätigt, die zeigten, wie die den Schiedsrichtern gezeigten Bilder sogar manipuliert wurden, um Fehlentscheidungen gegen Real Madrid herbeizuführen. Das Urteil Nr. 287/2023 des Sozialgerichts Nr. 47 von Madrid und das Urteil Nr. 497/2023 des Sozialgerichts Nr. 32 von Madrid vom 7. Dezember 2023 erklärten es für erwiesen, dass der VAR-Schiedsrichter dem Schiedsrichter auf dem Spielfeld Schlüsselbilder vorenthalten hat, was zum ungerechtfertigten Platzverweis unseres Spielers Vinícius Jr. führte, was eine Handlung beweist, die über menschliches Versagen hinausgeht und auf Absicht beruht. Die gleiche Manipulation von Bildern wurde am 3. Januar 2025 im gleichen Szenario wiederholt, was zeigt, dass es sich nicht um einmalige Fehler handelt, sondern um eine wiederkehrende Form der Aktion, die als Mechanismus zum Schaden von Real Madrid eingesetzt wird.“

„Von innen heraus als korrupt erwiesen“

Abschließend: „Die Untätigkeit der Schiedsrichter gegenüber rassistischen Beleidigungen, die unsererseits angesichts der Nachgiebigkeit der Disziplinarausschüsse des RFEF vergeblich angeprangert wurde, verschärft nicht nur das Problem, sondern bringt auch das Schiedsrichterwesen und den spanischen Fußballverband selbst in Misskredit. Die Realität sieht jedoch so aus, dass die Schiedsrichter- und Disziplinarstruktur weiter unverändert funktioniert und ein System aufrechterhält, das sich als von innen heraus korrupt erwiesen hat und nur damit beschäftigt ist, Proteste gegen Schiedsrichter und alle anderen Beschwerden zu verfolgen, die die Realität des spanischen Schiedsrichtersystems aufzeigen oder den Verantwortlichen einfach nicht gefallen. Der Skandal, der durch das letzte Spiel ausgelöst wurde und dessen Auswirkungen weit über unsere Grenzen hinausreichten, ist kein Einzelfall oder eine Bagatelle, sondern der eindeutige Beweis dafür, dass der Wettbewerb durch Schiedsrichterentscheidungen, die nicht zu rechtfertigen sind, beeinträchtigt wird.“

„Schiedsrichterwesen muss erneuert werden“

Real Madrid könne „nicht hinnehmen, dass der Wettbewerb weiterhin von einem diskreditierten Schiedsrichtersystem geleitet wird, dessen Hauptverantwortliche – weit davon entfernt, abgesetzt zu werden – weiterhin eine entscheidende Rolle bei den Entscheidungen spielen. Um die Glaubwürdigkeit des spanischen Schiedsrichterwesens wiederherzustellen, bedarf es einer umfassenden Reform, die als wesentliches Element die Ablösung derjenigen Schiedsrichter vorsieht, deren Verbindungen zu verdächtigen Stadien die Legitimität des Systems gefährden und seine Intransparenz aufrechterhalten. Es reicht nicht aus, oberflächliche Anpassungen vorzunehmen oder Protokolle anzuwenden, die an der Wurzel des Problems nichts ändern, oder inhaltsleere Sitzungen einzuberufen, die in Wirklichkeit nur dazu dienen, ein System aufrechtzuerhalten, das von der Justiz als ‚systemisch korrupt‘ bezeichnet wurde. Das Schiedsrichterwesen muss in seiner Gesamtheit erneuert werden, von seiner Struktur bis hin zu den Personen, die es ausmachen. Und es müssen wirksame Kontrollmechanismen geschaffen werden, die verhindern, dass sich das Szenario, das den spanischen Fußball in diesen absoluten Verruf gebracht hat, jemals wiederholt. In Anbetracht der Schwere der oben genannten Vorfälle und der Wiederholung von Unregelmäßigkeiten, die die Integrität des Wettbewerbs beeinträchtigen, wird eine Kopie dieses Schreibens an den Consejo Superior de Deportes (CSD) gesandt, damit dieser von der Situation Kenntnis erhält und gegebenenfalls die ihm angemessen erscheinenden Maßnahmen ergreifen kann“.

Video mit Pressestimmen geteilt

Auffällig: Am Sonntagabend hatte Real sowohl auf seiner Website als auch in den Sozialen Netzwerken ein Video von Realmadrid TV geteilt – absolut unüblich. Anhand des zweiminütigen Beitrags machte der Verein seinem Unmut weiter Luft, es greift unter anderem internationale Pressestimmen auf, die ebenso hart mit dem Schiedsrichter ins Gericht gehen – und auf die nun auch in dem Brandbrief hingewiesen wurden.

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