Thomas Müller sagt „Servus“: Eindrücke eines besonderen Abends | OneFootball

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·11 mai 2025

Thomas Müller sagt „Servus“: Eindrücke eines besonderen Abends

Image de l'article :Thomas Müller sagt „Servus“: Eindrücke eines besonderen Abends

Es war ein ganz besonderes Spiel am Samstagabend. Für den FC Bayern, weil man nach einer Saison Abstinenz den Titel wieder feiern durfte. Mit den eigenen Fans im Stadion, mit der gesamten Mannschaft. Der Titel in der Bundesliga, jedes Jahr als ehrlichste Trophäe angesehen, wurde also wieder gewonnen.

Doch ganz ehrlich? Irgendwie war das fast schon Nebensache, eher ein Programmpunkt von vielen. Und das, obwohl Harry Kane zum ersten Mal einen großen Titel gewinnen konnte und die Freude vor allem bei ihm extrem groß war. Das ist auch richtig, das ist nachvollziehbar und dennoch stand ein anderer Mann im Mittelpunkt: Thomas Müller.


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Nun, das ist er gewohnt. Er ist ein Lautsprecher, jemand, der vorangeht, sich immer stellt. Und der ein Dauerbrenner ist. Zum 750. Mal stand er am Samstag in einem Pflichtspiel für den FC Bayern auf dem Feld. Besonders war das vor allem deswegen, weil es das letzte Mal in der Allianz Arena war. Denn im Sommer endet seine Zeit beim Rekordmeister.

Thomas Müller: Eindrücke eines Abschieds

Fans, Verantwortliche, Mannschaft: Alle hatten sich – sorry – in Schale geworfen. Für den letzten Heimauftritt von Müller im Trikot des FC Bayern. Schon vor dem Spiel war eine besondere Atmosphäre spürbar. Müller wurde beim Betreten des Feldes besonders frenetisch empfangen. Als es dann nach der Kabinenansprache raus in die Arena ging, der Anpfiff kurz bevor stand, gab es eine Choreografie für die Bayern-Legende. Diese sorgte dafür, dass nicht nur Müller, sondern auch seine Mitspieler ein paar Mal in Richtung Südkurve schielten. Wehmütig.

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(Foto: Getty Images)

Das war der Auftakt. Als Müller anschließend ein Foto mit all seinen Titeln und ein Blumenstrauß überreicht wurde, war es ihm schon ein wenig zu bunt. Vor dem Spiel wollte er sich zunächst auf die Kernkompetenz konzentrieren, nämlich den rollenden Ball. Mit einem fröhlichen „lasst uns spielen“ beendete er die Lobhudelei auf seine Person und sorgte für einen pünktlichen Anpfiff. Auf dem Platz war ehrlicherweise gar nicht so viel geboten. Es war ein teilweise munterer, teilweise langsamerer Sommerkick. Einige Abschlüsse sammelte Müller zwar, aber nur eine absolut große Chance sprang dabei herum. Schwamm drüber, oder? Ein Tor wäre kitschig gewesen und kitschig kann es bei Abschieden in der Allianz Arena (Ribéry, Robben) schon einmal werden. Aber eben nicht immer.

Das Engagement war dem Offensivspieler nicht abzusprechen, aber die letzten Details fehlten für eine eigenes Tor. Das Spiel wurde gewonnen, das war die Hauptsache. Und als er ausgewechselt wurde, rund zehn Minuten vor dem Ende, war ein Moment des Genießens angesagt. Das Stadion erhob sich, feierte ihn, er feierte das Stadion. Es war eine Harmonie in allen Bereichen zu spüren, Müller lächelte, flachste, holte sich die Glückwünsche seiner Teamkollegen ab, klatschte mit Gegenspielern ab. Es war einer dieser Momente.

Auch nach dem Spiel: Müller im Mittelpunkt

Nach Abpfiff begannen die Feierlichkeiten dann erst so richtig. Er ließ es sich nicht nehmen, bei Sky ein Interview zu geben: „Generell bin ich sehr glücklich, der Fußball hat mich immer glücklich gemacht, die Menschen drumherum auch. Ich bin sehr froh, dass wir wieder den Titel eingefahren haben.“ So wirklich realisiert hatte er alles noch nicht: „Deswegen ist das für mich auch ein ganz toller Moment, auch ganz generell, wenn man die Wertschätzung von so vielen Menschen spürt hier im Stadion. Ich kann das alles noch nicht so richtig realisieren.“

Was folgte, das war die Schalenübergabe. Ein kurzer Moment, in dem wieder die Mannschaft im Mittelpunkt stand. Und Harry Kane. Es dauerte aber nicht lange, bis es wieder eine Müller-Show wurde. Zunächst stieg er – mit der Meisterschale – auf den Zaun, verabschiedete sich dort oben singend und feiernd von den Fans. Nach dem Auftritt auf dem Zaun ging es wieder an das Mikrofon. Diesmal sprach er aber nicht nur zur Südkurve, sondern zum gesamten Stadion. Er bedankte sich für die Unterstützung in all den Jahren, war sehr positiv, fast schon gefasst für diese Situation.

Als er zum Ende seiner Rede kam, wurde er selbst aber doch noch ein wenig melancholisch. „Ich habe es immer geliebt“, war nur eine seiner Aussagen. Und als seine Rede langsam zu Ende war, wurden die Weißbiergläser schon gefüllt. Und dann kam es zur Bierdusche, etwas, das Thomas Müller nicht nur mehrfach erlebt hat, sondern auch immer wieder genießen konnte. So auch diesmal. Dass die Bayern-Legende am Ende noch einmal das Mikrofon an sich nahm und noch ein Witzchen erzählte, rundete den Abend irgendwie ab. Und war vor allem eines: Typisch Müller.

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