90min
·8 février 2025
UWCL: Wie wahrscheinlich ist ein deutsches Finale?
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·8 février 2025
Vor 19 Jahren standen sich zum letzten Mal zwei deutsche Teams im Finale der UEFA Women's Champions-League (unter dem Namen UEFA Women’s Cup) gegenüber. Damals konnte der 1. FFC Frankfurt gegen den 1. FFC Turbine Potsdam gewinnen und sich die europäische Krone sichern. In den letzten Jahren war ein deutsches Finale stets mit die unwahrscheinlichste aller Möglichkeiten. Jetzt könnte es aufgrund der Auslosung allerdings dazu kommen, dass sich der FC Bayern München und der VfL Wolfsburg im Finale der diesjährigen Saison treffen. Dazu müssten sie aber ihre jeweiligen Viertel- und Halbfinalspiele gewinnen. Doch wie wahrscheinlich ist ein deutsches Endspiel dieses Jahr überhaupt?
"Wir spielen gegen die beste Mannschaft in diesem Wettbewerb und das ist eine tolle Herausforderung", zeigt sich Ralf Kellermann, der Direktor Frauenfußball beim VfL Wolfsburg, vorsichtig optimistisch. Die Wölfinnen müssen im Viertelfinale gegen den FC Barcelona ran. Die amtierenden Titelverteidigerinnen und das beste Team im europäischen Frauenfußball. Eine Herausforderung wird es in jedem Fall. Ob sie "toll" wird, ist dann wieder ein anderes Thema. Wolfsburg ist in diesem Duell klar der Underdog. Doch auch die Blaugrana sind nicht unüberwindbar. Erst vor einer Woche verlor der FC Barcelona in der Liga gegen den Tabellenvorletzten der spanischen Primera División - die erste Heimniederlage seit sechs Jahren. Solche Ausrutscher sind allerdings klar die Ausnahme. Die Wölfinnen befinden sich aktuell in einer weiteren Findungsphase, nicht alles scheint so zu funktionieren, wie Cheftrainer Tommy Stroot sich das wünscht. Paradebeispiel war hierfür das torlose Remis am Freitagabend gegen den 1. FC Köln, wo die Grün-Weißen das Leder einfach nicht im Kölner Tor unterbrachten. Gegen das Starensemble aus Barcelona braucht es schon alles, um ins Halbfinale einzuziehen. Dort wartet dann entweder der FC Chelsea oder Manchester City auf das Team von Tommy Stroot.
Blickt man auf die aktuelle Form, wäre Chelsea der schwierigere Gegner. In 13 Ligaspielen der englischen WSL gewannen die Blues zwölf Mal und spielten ein Mal Unentschieden. Der Kader ist gespickt mit Stars. Erst in der Wintertransferperiode konnte Chelsea mit Keira Walsh und Naomi Girma zwei der besten Fußballerinnen der Welt nach London locken. Sollte Wolfsburg also im Halbfinale auf Chelsea treffen, wären sie auch hier die Herausfordererinnen und brauchen eine wahre Glanzleistung, um ins Finale zu kommen.
Die zweite Möglichkeit in einem potenziellen Halbfinale ist Manchester City. Die Skyblues sind im Vergleich zu Chelsea wohl die noch humanere Variante. Bei dieser Paarung könnten sich die Wölfinnen mehr Chancen erhoffen als bei den anderen. Allerdings müssen die Cityzens erst mal gegen Chelsea gewinnen. Im englischen Viertelfinale-Duell haben die Blues leicht die Nase vorn, doch vielleicht kann Manchester City ja für eine große Überraschung sorgen.
Im Vergleich mit Wolfsburg haben die Bayern-Frauen den etwas leichteren Ast des Turnierbaums erwischt. Im Viertelfinale wartet aber mit Olympique Lyon gleich mal ein waschechter Härtetest auf das Team von Alexander Straus. Neutrale Zuschauer dürfen sich auf zwei enge Spiele voller Spannung freuen. Drei Begegnungen gab es bisher zwischen den zwei Vereinen: Zwei Mal ging Lyon als Sieger vom Feld, die letzte Partie konnten die Münchenerinnen 2021 knapp für sich entscheiden. Seitdem ist viel Zeit vergangen. Beide Teams haben sich personell und spielerisch weiterentwickelt. In der französischen Liga dominiert Olympique Lyon wie gewohnt, doch in der Gruppenphase der Champions-League taten sich die Französinnen teilweise ungewohnt schwer. Zwar gewannen sie alle ihre Spiele, die bekannte Dominanz blieb allerdings streckenweise aus. Klar ist, dass die Bayern spielerisch eine Schippe drauf legen müssen, um am Ende als Siegerinnen ins Halbfinale einzuziehen. Es wird ein spannendes und enges Duell, wobei sich die Bayern Hoffnungen auf einen Halbfinaleinzug machen dürfen.
Im Duell um das Endspiel könnten die amtierenden Deutschen Meisterinnen dann entweder auf den FC Arsenal oder Real Madrid treffen. Die Königlichen gehen als klare Underdogs in das Halbfinale gegen die Gunners. Sollten sie Arsenal wiedererwartend besiegen, so wäre das für die Bayern-Frauen eine sehr machbare Aufgabe im Halbfinale. Es gilt allerdings als deutlich wahrscheinlicher, dass der FC Arsenal gegen Madrid gewinnt. Demnach würde es eine Wiederholung der Gruppenspiele geben: Dort schenkten sich beide Teams nichts. Im Hinspiel gewannen die Münchenerinnen mit einer dominanten Leistung. In London mussten sie sich allerdings den Gunners geschlagen geben. Dieses Halbfinale wird für Bayern definitiv eine Herausforderung, aber ist alles andere als unmöglich.
Die Wölfinnen haben definitiv die schwierigere Aufgabe zu meistern. Schon alleine das Viertelfinale gegen den FC Barcelona wird eine wahre Mammutaufgabe. Alles andere als eine Niederlage wäre hier eine große Sensation. Die Bayern auf der anderen Seite müssen viele gute Tage erwischen, um es bis ins Finale zu schaffen, dennoch ist es für die Münchenerinnen wahrscheinlicher, die Reise nach Lissabon antreten zu dürfen. Alles in allem ist auch in dieser Saison ein deutsches Finale zwischen Wolfsburg und Bayern unwahrscheinlich. Es wäre für den deutschen Frauenfußball schon ein großer Gewinn, sollte es ein Team unter die letzten vier verbleibenden Klubs schaffen.
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